Surfaces Gebremster Optimismus Las Vegas bunte Böden

Amerika und Europa kommen sich immer näher zumindest, was die Trends bei Holzfußböden betrifft. Eine farbenfrohe Vielfalt dominiert das Angebot und Nachhaltigkeit ist auch in den USA ein Thema. Das spiegelte die Leitmesse Surfaces wider.Las Vegas bunte Böden Die Surfaces, die vom 2. bis 5. Februar 2010 im Sands Expo Convention Center in Las Vegas stattfand, verzeichnete bei den Ausstellern einen Rückgang in Höhe von rund 20 Prozent. Auf der Besucherseite offenbarte die größte Fußbodenmesse Nordamerikas in diesem Jahr eine ähnliche Tendenz. Damit liegt die Leistungsschau durchaus im internationalen Trend. Die Tatsache, dass Armstrong nach Jahren der Abwesenheit wieder dabei war, wurde dort allerdings als positives Zeichen für die Zukunft bewertet. Dennoch sind die Schwächen der derzeitigen Konjunktur auch in den USA offensichtlich, sagt Messebesucher Heinz Schwarz, Geschäftsführer der Oldenburger Parkettwerke (OPW). Der Wohnungsbau, der in den Staaten immer zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen gehörte, ist momentan arg gebeutelt. Das realisiert man natürlich auch im Holzfußbodensegment, dessen Anteil am Fußbodenmarkt in den USA etwa 15 Prozent beträgt. Das Verkaufsvolumen von Holzfußböden verharrt auf bescheidenem Niveau. Wenn verkauft wird, dann zu sehr niedrigen Preisen. Günstige Laminatböden profitieren. Die Beteiligung europäischer oder gar deutscher Unternehmen an der Messe ist weiter rückläufig. International agierende Hersteller wie Bona, Mapei, Quickstep, Tarkett oder Amorim sind natürlich auch auf dem US-Markt zu Hause. Klebstoffhersteller Stauf, mit Hauptsitz im Siegerland, ist seit langem mit einer eigenen Niederlassung in Memphis/Tennessee vertreten. Aber ansonsten sind es eher die einheimischen Anbieter und viele Ostasiaten, die das Geschehen auf der Surfaces bestimmen, die das letzte Mal im „Sands“ stattfand und im kommenden Jahr ins Mandalay Bay Convention Center wandern wird. Das Holzfußbodenangebot in den USA ist dem in Europa immer ähnlicher geworden. Auch hier dominieren Farben in allen erdenklichen Tönen, häufig auch als Exotenersatz, die Auslagen. Konsequente Trends Darüber hinaus sind Stile wie handgehobelt, antiquiert, gebürstet, mattlackiert und hochglänzend gefragt, „mithin alles, was bei uns trendy ist, nur noch etwas konsequenter“, berichtet Schwarz. „Ein besonderer Trend sind antiquierte Elemente mit leicht bearbeiteten, und zerschlissener Anmutung.“ Haben in Europa die einzelnen Länder spezifische Vorlieben, sind es in den USA die Bundesstaaten. Nahezu jeder Hersteller ordnet sich den gefragten Stilrichtungen unter. Raum für natürliche Farbtöne des Holzes, zumindest bei den einheimischen Arten, ist kaum noch gegeben. Unter dem Hinweis auf die Möglichkeiten der Nanotechnologie, die als vielfach kratz- und abriebfester als je zuvor ausgelobt wird, überwiegen lackierte Oberflächen. Bei den Holzarten dominiert die Eiche nicht zuletzt deshalb, weil sie auf Trends so flexibel reagieren kann Das Angebot tropischer Holzarten ist immer noch reichhaltig, doch der „Lacey Act“ zeigt allmählich Wirkung. Man lenkt die Aufmerksamkeit zunehmend auf heimische Herkünfte. Seit Ende 2008 besteht in den USA für Importeure von Holz eine Deklarationspflicht. Demnach ist es rechtswidrig, Produkte, für deren Herstellung Hölzer verwendet werden, ohne eine Importerklärung in die USA einzuführen. In der Erklärung sind vielerlei Angaben zur Lieferung gefragt wie etwa zum wissenschaftlichen Namen der Holzart, dem Herkunftsland oder dem Gesamtwert des Imports. Vergehen gegen die Deklarationspflicht werden mit hohen Strafen geahndet. Überhaupt trägt die Nachhaltigkeit Früchte. Viele Produkte sind mit dem FSC-Zertifikat ausgezeichnet. Das ermöglicht die Einordnung nach dem LEED-Bewertungssystem für nachhaltiges Bauen. Damit entsprechen diese den Vorgaben der Green Buildingsinitiativen. Walter Pitt walter.pitt@t-online.de

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