Bodenleger Häusler Konjunkturpaket geht an uns vorbei

Viele Handwerker haben schon im Vorfeld ihre Hoffnung auf das Konjunkturpaket II zum Ausdruck gebracht. Dagegen kritisiert Bodenleger Gerd Häusler aus Augsburg, dass der Versuch, die heimische Wirtschaft zu pushen, an der Vergabepraxis scheitere.

Konjunkturpaket geht an uns vorbei

Aufbruchsstimmung im deutschen Handwerk: Seit das zweite, 50 Milliarden Euro schwere Konjunkturpaket geschnürt ist, werden in der Tagespresse frohgemut Listen mit den Bauvorhaben gedruckt, die mit dem frischen Geld umgesetzt werden sollen. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung spricht von 48.000 Kindergärten sowie 40.000 Schulen, Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen, die in erster Linie unter energetischen Gesichtspunkten saniert werden sollen.

Kritik an der Vergabe

Aber wer bekommt die Aufträge, die so viele Gewerke bitter nötig hätten. Genau hier setzt die Kritik von Bodenleger Gerd Häusler aus Augsburg an. Er sagt: "Das Problem ist doch, dass das nach den geltenden Vergaberichtlinien alles europaweit ausgeschrieben werden muss. Was fehlt, ist Unterstützung für Anbieter aus der Region." Weil nach Einschätzung Häuslers bei Vergaben durch die öffentliche Hand durchaus existierende Gestaltungsmöglichkeiten nicht genutzt werden, gehe der Auftrag meist ins Ausland.

Das Kind im Brunnen

Der Bodenleger sieht die Gefahr, dass so das Konjunkturpaket, das zur Ankurbelung der heimischen Wirtschaft gedacht war, stattdessen deutsche Steuergelder über die Grenzen nach (Ost-)Europa transferiere. Dazu werde noch immer meist der günstigste Anbieter bei der Ausschreibung berücksichtigt, so dass nicht selten der von Billigheimern verursachte Schaden im Nachgang mit Steuergeldern beseitigt werden müsse. Häusler: "Viele warten heute schon auf den zweiten Auftrag, wenn das Kind erst in den Brunnen gefallen ist."

Hoffen auf Fördergelder