VDP Gemeinsamer Auftritt mit dem Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) - Keine Lösung auf Dauer?"> VDP Gemeinsamer Auftritt mit dem Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) Keine Lösung auf Dauer?

Viel Lärm gab es um das Ü-Zeichen bereits im Vorfeld, die Kritikerstimmen werden allmählich leiser. Eine Informationsveranstaltung des Verbands der Deutschen Parkettindustrie und des DIBt sollte nun die letzten Fragen um die Regelung klären, mit der sich die Branche arrangiert hat. Dabei könnte das Ü-Zeichen nur eine Lösung auf unbestimmte Zeit sein.Keine Lösung auf Dauer? Den Vorteilen der bauaufsichtlichen Zulassung widmeten sich Michael Schmid, Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Parkettindustrie (VDP), und Dr. Doris Kirchner (DIBt) auf dem Parkettforum in München.Seit 2011 ist die bauaufsichtliche Zulassung Standard: Alle Parkettprodukte der VDP-Mitglieder sind mittlerweile bauaufsichtlich geregelt und tragen dasÜ-Zeichen (Ü=Übereinstimmung), d.h., sie sind auch fremdüberwacht. Kosten von über 500.000 Euro seien den Mitgliedern für die Zulassung bisher entstanden. Das ist sicherlich einer der Gründe, warum jetzt über die Internetseite www.parkett-meldestelle.de Druck auf außenstehende Unternehmen ausgeübt wird, sich diesem Prozess zu unterwerfen. „Wir wollen einem möglichen Verruf von Parkettböden durch die Verwendung schlechter Produkte zuvorkommen“, so Schmid. Aus Gründen des Gesundheitsschutzes darf in Deutschland nur Parkett mit bauaufsichtlicher Zulassung verlegt werden. „Bei nicht zugelassenen Bauprodukten kann dagegen wegen fehlender Emissionsprüfungen nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Gesundheitsschäden kommt“, sagte der VDP-Vorsitzende. Von der Unbedenklichkeit sollen in erster Linie Endverbraucher profitieren. Aber auch Handwerksbetriebe, Architekten und Handel haben zusätzliche Rechtssicherheit beim Einbau oder dem Verkauf von zugelassenen Produkten. Kirchner blickte nochmals zurück: „Der Weg, die gesundheitlichen Anforderungen für Parkett und Holzfußböden nach DIN EN 14342 ergänzend zur Norm zu regeln, war etwas aufwändiger als bei den textilen, elastischen und Laminat-Bodenbelägen.“ Aufgrund von Herstellereinsprüchen musste die bereits 2006 geplante bauaufsichtliche Umsetzung zurückgezogen werden. Daraufhin erfolgte die Gründung der Projektgruppe mit Herstellern, Verbands- sowie Behördenvertretern und Prüfstellen. Das Ergebnis wurde mit der Bauregelliste 2009/3 bekanntgegeben. Danach benötigen Parkette und Holzfußböden nach der Norm DIN EN 14432 zwar eine Zulassung, jedoch sind hiervon unbeschichtete Vollholzparkette und Holzfußböden ausgenommen. Bis zu 500.000 Euro Strafe für Verleger Kirchner machte nochmals die Rolle des Parkettverlegers in der Kette der Verantwortlichkeiten in Bezug zur Zulassung deutlich. „Er ist Unternehmer im Sinne der Bauordnung. Er muss also die Zulassung vorlegen können.“ Fehlt die erforderliche Kennzeichnung, kann die Behörde die Verwendung vor dem Einbau untersagen. Selbst das Entfernen des Parketts kann verordnet werden, unabhängig von einer Ordnungsstrafe, die im Einzelfall sogar bis zu 500.000 Euro betragen kann. Einige der Parkettimporteure schlängeln sich bereits über Zulassungsstellen im Ausland am eingeschlagenen deutschen Weg vorbei. Doch das kann letztlich genauso wenig eine Dauerlösung sein, wie es der derzeitige deutsche Pfad zu sein scheint: Dabei handle es sich laut Kirchner um eine Interimslösung - das letzte Wort hat die EU. „Sobald neue europäische Richtlinien gelten, unterliegen wir deren Maßgaben.“Walter Pitt walter.pitt@t-online.de