Temperaturüberschreitungen sicher dokumentieren

Für eine hundertprozentige Versicherung gegen ungerechtfertigte Schadensersatzforderungen bei Schäden, welche durch unsachgemäßen Betrieb einer Fußbodenheizung verursacht werden, empfiehlt Karl Knopper den Einbau von Wärmeplomben.

Vor der Verlegung von Bodenbelägen auf Fußbodenheizung ist der Einbau von Wärmeplomben empfehlenswert. - © Knopper

Dabei handelt es sich um einen Temperaturanzeiger, der anhand einer 5-Stufen-Dokumentation durch bleibenden Farbumschlag das Überschreiten einer bestimmten Oberflächentemperatur genau anzeigt.

Bei der Verlegung von Bodenbelägen (elastische Beläge, Parkett- und Laminatböden) auf einer Warmwasser-Fußbodenheizung sind laut „ÖNORM B 5236 Planung und Ausführung von Bodenbelags- und Holzfußbodenarbeiten“ vom Oberbelagverleger sogenannte „Wärmeplomben“ einzubauen. Unabhängig von der Verpflichtung in der ÖNORM ist diese Vorgehensweise unbedingt empfehlenswert, denn bei Überheizung kann es zu schweren Schäden nicht nur im Oberbelag, sondern auch im Estrich kommen. Dieses Risiko droht, wenn die Fußbodenheizung mit zu hoher Vorlauftemperatur gefahren wird oder wenn eine Fehlfunktion der Fußbodenheizung auftritt. Der Oberbelagverleger ist dann in Beweisnot. Zu bedenken ist auch, dass nach derzeitiger Rechtslage nicht nur eine Gewährleistung, sondern auch eine Produkthaftung besteht. Im Schadensfall könnte es unter Umständen zu existenzbedrohenden Forderungen kommen. Mit dem Einbau einer Wärmeplombe – unbedingt anzuraten bei der Verlegung von Holzfußböden – ist der Oberbelagverleger hier auf der sicheren Seite, den sie bietet im Schadensfall die rechtliche Sicherheit und kann den Sachnachweis erbringen.

Die Heizplombe ist mit fünf Indikatoren für Temperaturüberschreitungen ausgestattet: 36, 40, 50, 60 und 70 Grad Celsius. Bei einmaliger Überschreitung einer Temperaturstufe verfärbt sich der Kreis von Weiß auf Rot. Die Sicherheitswärmeplombe kann auf dem Estrich oder in das Klebstoffbett gelegt oder rückseitig auf den Bodenbelag aufgeklebt werden. Pro Heizkreis ist eine Wärmeplombe einzubauen, um die Wirksamkeit des Schutzes zu gewährleisten. Für eine funktionsgerechte Ausführung ist es unbedingt notwendig, ein „Koordinationsgespräch“ zwischen Bauherr oder Architekt, Estrichhersteller sowie Oberbelagverleger vor Ort durchzuführen. Bei dieser Besprechung sind die Stellen, an denen die Wärmeplomben an der Estrichoberfläche einzubauen sind, im Plan festzulegen. Für jede Heizplombe gibt es ein Protokoll, in dem die Funktionstüchtigkeit der Indikatoren festgestellt wird. Darüber hinaus wird dort eingetragen, ob eine Temperaturüberschreitung bzw. eine Beschädigung der Plombe zum Zeitpunkt des Einbaus gegeben ist. Die anwesenden Personen sind außerdem zu erfassen. In der Regel ist die Lieferung, der Einbau, das Erstellen des Protokolls vonseiten des Auftraggebers abzugelten.

Entsprechend den Prüfergebnissen eines Serienversuchs im Österreichischen Textil-Forschungsinstitut – Prüf- und Forschungsstelle für Fußbodentechnik – entspricht die Knopper-Wärmeplombe bei allen angegebenen Temperaturstufen den Anforderungen gemäß „ÖNORM B 2242 Teil 1 Herstellung von Warmwasser-Fußbodenheizungen-Werkvertragsnorm“. Bei allen vorgegebenen Temperaturstufen ist die Anzeigengenauigkeit ­<1–2 °C. Der Farbumschlag ist irreversibel und deutlich sichtbar.