Verband der Deutschen Heimtextilienindustrie Jahrestagung 2008 in Berlin Infotainment in Berlin

Mit spannenden Vorträgen und einer stilvollen Abendveranstaltung beging der Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie die diesjährige Jahrestagung. Erstmalig mit dabei: die führenden Hersteller elastischer Bodenbeläge.Staats sekretär Peter Hinze (mit Johannes Schulte, links, und Geschäftsführer Hans-Joachim Schilgen, Mitte) nahm sich richtig Zeit für die Heimtextilienindustrie.Infotainment in Berlin Mehr als jeder fünfte Deutsche ist unzufrieden mit seiner Inneneinrichtung und: 36 Prozent der deutschen Haushalte planen für 2008 höhere Ausgaben für textiles Wohnen ein. Diese Prognosen aus einer aktuellen Erhebung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) müssen sich erst noch bestätigen. In den ersten vier Monaten des Jahres musste die deutsche Heimtextilien-Industrie im Inland einen Umsatzrückgang von 2,9 Prozent hinnehmen (Ausführlicher Konjunkturbericht bei bwd-online. Web-Code: 762903). Auf der Jahrestagung des Verbandes der Deutschen Heimtextilienindustrie, die Ende Mai in Berlin stattfand, war von Resignation allerdings nichts zu spüren. Im Gegenteil: Die Stimmung für die nächsten sechs Monate wird überwiegend positiv gesehen. Für das im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindende Get-together der Textilisten wählten die Veranstalter auch in diesem Jahr Berlin aus. Eine Premiere gab es aber trotzdem. Der Verband der elastischen Bodenbelaghersteller (FEB) nutzte das Branchenmeeting, um seinerseits die Aktivitäten der letzten zwölf Monate zu bilanzieren (siehe Bericht Seite 20). Eine gute Sache! Wie sich in den zahlreichen Gesprächen zeigte, gibt es weit mehr Anknüpfungspunkte zwischen der PVC- und der Textil-Fraktion, als man auf den ersten Blick annehmen möchte. Beflügelt wurde der Gedankenaustausch auf jeden Fall vom festlichen Abend-Event, der - abermals inszeniert vom Deutschen Mode-Institut – im Spiegelsaal von Clärchen’s Ballhaus über die Bühne ging und den 120 Gästen extravagante Unterhaltung bot. Die öffentliche Mitgliederversammlung des Verbandes der Deutschen Heimtextilienindustrie am zweiten Tag erfuhr mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Peter Hinze eine humorige, aber nicht minder kompetente Eröffnung. Im Anschluss daran berichtete der Vorsitzende Johannes Schulte aus dem aktuellen Verbandsgeschehen. Nachdem Oliver Schmitz (GfK) die „Chancen und Perspektiven im Markt für Haus- und Heimtextilien“ unter anderem mit den eingangs zitierten Zahlen abwog, trat mit Franz-Josef Rademacher einer der profiliertesten Gelehrten Deutschlands ans Rednerpult. Rademacher, offiziell Professor für Datenbanken und künstliche Intelligenz an der Uni Ulm, ist als Mitglied des Club of Rome in zahlreichen regierungsberatenden Gremien vertreten und auch international ein gefragter Ratgeber. Weniger EDV als viel mehr das große Ganze stand denn auch im Mittelpunkt seines Vortrages zum Thema: „Globalisierungsgestaltung, Informationsgesellschaft und nachhaltige Entwicklung: Was bringt die Zukunft.“ Rademacher setzte mit seinen tiefgründigen Ausführungen einen bemerkenswerten Schlusspunkt hinter eine Tagung, die auf hohem Niveau das Miteinander der Teilnehmer förderte. Stefan Heinze stefan.heinze@holzmannverlag.de

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