Messbarkeit von Holzgeruch Wie sich Holzgeruch messen lässt und welchen Nutzen er hat - Holz riecht, na und?"> Messbarkeit von Holzgeruch Wie sich Holzgeruch messen lässt und welchen Nutzen er hat Holz riecht, na und?

Die Geruchseigenschaften von Holz sind im Fußbodenbereich selten thematisiert, und wenn meist nur bei Beanstandungen aufgrund eingesetzter Hilfsstoffe. Erfahren Sie, was diese Holzcharakteristik ausmacht und welche Vor- und Nachteile sie hat. Ob es dafür bald eine Messregelung gibt, wird sich zeigen.Der Eichenparkettboden ist frisch geschliffen, die Handwerker sind gegangen, im Wohnzimmer zurück bleibt ein wohlriechender würzig-holziger Duft. Darüber mag sich so mancher Auftraggeber freuen. Riecht der frisch sanierte Holzboden im Zuge der Sanierung leicht nach Gummi oder gar muffig, ist das weniger erfreulich. Die Ursache dafür sind die Eigenschaften des Holzes selbst. Je nach Art variiert der Geruch. Ob dieser aber als angenehmer Nebeneffekt von Holzprodukten gesehen wird oder als Mangel kann nicht allgemeingültig belegt werden. Gerüche könnten bald bestimmbar seinDie sensorische Prüfung von Gerüchen bei Innenausbauprodukten ist derzeit bei der „Blaue-Engel“-Zulassung von Bauprodukten ein Thema und auch Bemühungen, aufgrund des Ag-BB-Schemas (allgemeine gesundheitliche Bewertung von Baustoffen) über Geruchslimitierungen für ein besseres Raumklima zu sorgen, sind derzeit noch Absichtserklärungen. Es ist dennoch damit zu rechnen, dass in einigen Jahren mit der Bestimmung des Geruches von Bauprodukten eine weitere Anforderung in die bauaufsichtliche Zulassungen integriert werden könnte. Derzeit laufen verschiedene Ringversuche und von Instituten wie des IHD (Institut für Holztechnologie) in Dresden. Es stellt sich bereits technisch und personell auf den künftigen Prüfungsmarkt ein. Das Ganze hat aber ein „Restgerüchle“, denn die Objektivität solcher Prüfungen ist eindeutig begrenzt. Das ist sensorischen Prüfungen eigen, wenn auch aufgrund von Untersuchungen zum Beispiel der Rheinisch-Westfälischen Hochschule in Aachen angeblich Konzepte dafür bereitstehen, mit denen durch die menschliche Nase vorgenommene sensorische Bewertungen von Bauprodukten funktionieren könnten. Ein solches Exempel sind Arbeiten der Rheinisch-Westfälischen Hochschule Aachen. Es sind aber auch technische Verfahren bekannt, mit Hilfe derer man Nadel- oder Laubhölzer sowie auch tropische Laubhölzer über den Geruch trennen kann. Der Ansatz, Gerüche für eine gesundheitliche Bewertung heranzuziehen, ist allemal nachvollziehbar, denn die zunehmende Isolierung der Wohnhäuser und Neubauten lässt immer weniger Stoffe entweichen und kann so für deren stetigen Anstieg sorgen. Für Holz als Baustoff könnte die Sache schwierig werden, auch wenn immer wieder darauf hingewiesen werden muss, dass Gerüche und gesundheitliche Belastung zwei völlig verschiedene Dinge sind. 100 Hölzer = 100 verschiedene Gerüche Unabhängig von der zwangsläufigen Subjektivität des Ergebnisses mit allen seinen Abweichungspotentialen stellt die Vielfalt des Naturmaterials erhebliche Anforderungen. Jedes Holz ist nicht nur mechanisch, physikalisch, chemisch, optisch oder in allen seinen Bearbeitungs- und Verwendungsmöglichkeiten verschieden, sondern ebenso in seinem Geruch. Wenn man weltweit einmal etwa 100 nutzbare Parketthölzer zu Grunde legt, muss man von ebenso vielen unterschiedlichen Gerüchen ausgehen. Der Eigengeruch des Holzes ist eine wesentliche Eigenschaft des Naturstoffs, ohne die das Material unvorstellbar wäre. Ein Holz ohne jeglichen Geruch ist kein Holz. Denn er beruht auf natürlichen Einlagerungen in Form von flüchtigen Holzinhaltsstoffen. Das können ätherische Öle, Gerbstoffe, Kampfer o.Ä. sein. Diese Bestandteile können sogar industriell gewonnen und zu Riechstoffen verarbeitet werden. Der Anteil im Holz ist wiederum unterschiedlich. Die Geruchsintensität variiert mit dem Standort des Baumes, mit dessen Alter, mit der Holzfeuchte, der Temperatur (die Temperatur verändert z.B. das Emissionsverhalten von Hölzern mit hohem Gehalt an flüchtigen Inhaltsstoffen, was in besonderen Fällen bei den Vorgaben für die Darrprüfung berücksichtigt werden muss) und natürlich mit der Holzart. Der Geruch ist in Kern und Splint unterschiedlich und variiert sogar mit der Art des Anschnittes. Der Holzgeruch ist besonders auffällig bei frisch geschnittenem Holz. In diesem Arbeitsschritt entfaltet dieser sich bisweilen erst richtig, ist aber auch nach der Bearbeitung feststellbar – nahezu immer mit abnehmender Tendenz, je mehr Zeit vergeht. Der Geruch von Holz ist ein allseits geschätztes Gut. Manch ein Hersteller von Wettbewerbsmaterialien wäre froh, mit so einer Eigenschaft punkten zu können. So hat z.B. ein Aussteller von PVC-Belägen auf einer vergangenen Domotex in kleinen Boxen mit den Düften des Waldes und des Holzes geworben, um Interesse für seine Holzimitate zu wecken. Dazu hat er eigens eine Anleihe beim Marketing einer namhaften Holzhandelsorganisation gemacht. Wäre mit den Gerüchen des eigenen Belages geworben worden, wäre die Anzahl derer, die mit einem entspannten Gesicht ihre Nase aus der Box gezogen hatten, deutlich geringer gewesen. Vielleicht versprüht bald ein Holzimitatanbieter den leicht gerbsäuerlichen Geruch der Eiche auf seine künstlichen Landhausdielendekore, um für die Kunden für noch mehr Echtheitsfeeling zu sorgen. Geruchsmodifikationen von Bauprodukten sind aber kein Wunderwerk. Bestimmungsmerkmal GeruchDer Geruch des Holzes ist bei einigen Spezies ein echtes Erkennungsmerkmal. Wohlriechende und stark aromatische Zedern- oder Sandelholzdüfte, der Vanilleduft von Padouk, der süßliche Geruch von Palisander oder der von Rosenholz: Man weiß sie zu schätzen. Cedroholz aus Zentralamerika, aus dem man Zigarrenschachteln anfertigt, lässt sich allein über diese Eigenschaft annähernd bestimmen. Zum Teil sehr unterschiedlich fallen auch die Gerüche von Nadelhölzern aus. Während frischangeschnittene Fichte einen angenehmen Harzgeruch versprüht, kann nasses Weißtannenholz unangenehm nach Buttersäure riechen. Douglasie und Lärche können anhand ihrer charakteristischen Ausdünstungen unterschieden werden. Der Geruch von Bleistiftholz (Eastern Red Cedar) ist signifikant. Auch Robinie hat einen erkennbaren, zunächst etwas unangenehmen Geruch. Wer schon einmal Amaranthstäbe zugesägt hat, erinnert sich zwar gerne an das entstehende Holzbild, aber nicht unbedingt an das, was ihm dabei in die Nase strömte. Beim afrikanisches Stinkwood ist der Name Programm. Es verdankt die Bezeichnung allerdings eher seiner unangenehm riechenden Rinde als einer solchen Eigenschaft des Holzes. Anhand welcher Duftmerkmale Sie ein Holz erkennen, sehen Sie auch beispielhaft im Kasten „So unterscheiden Sie Holz nach seinem Duft“ auf Seite 38. Der Geruch des Holzes der Zirbelkiefer mit ihren ätherischen Ölen erzeugt für den Menschen eine äußerst wohltuende Atmosphäre. Warum genau, lesen Sie im Kasten „Besser schlafen mit Zirbelholzduft“ auf Seite 40. Vielleicht sollten Holzprotagonisten eine derartige exklusive Dimension des Naturstoffes künftig noch deutlicher ins Auge fassen und für sich nutzen, bevor die Gerüche wie die wieder zurückgezogene „Krümmungsverordnung für Banane oder Gurke der EU“ limitiert werden. Nichts anderes dürfte ja die vorgesehene Geruchsbewertung bedeuten. Vorsicht bei VerlegemittelgeruchWenn man an Holzfußböden denkt, sind die Hilfsstoffe bei der Verlegung bzw. auch die verschiedenen Holzmodifikationen keineswegs außer Acht zu lassen. Man denke an frühere wellensittichtötende SH-Lacke oder auch die PAK-Problematik. Der Einfluss von Klebstoffen wie auch der Oberflächenbehandlungsmittel ist in jedem Fall zu berücksichtigen, wobei aus „geruchsquantitativer“ Sicht die Versiegelungen den Ölen gegenüber im Vorteil zu sein scheinen. Das mag man begrüßen. Allerdings lassen sich die optischen, haptischen und auch nasenbestimmten Vorzüge sowie die damit verbundenen Wirkungen auf das Raumklima auch anders einordnen: Offenporige Oberflächen haben nicht zuletzt wegen ihres verstärkten Geruches eine antibakterielle, keimabtötende Wirkung. Gerüche spielen auch bei thermobehandelten bzw. geräucherten Hölzern eine Rolle. Bei Ersteren wegen riechender Abbauprodukte durch die Hitzebehandlung, bei den Zweiten durch die zum Zwecke der Dunkelfärbung vorgenommene Ammoniakräucherung. Für beide Parameter gibt es verfahrens- und intensitätsabhängige Minderungspotentiale. Die Bandbreite der Holzgerüche ist also enorm, sie objektiv richtig zu erfassen schwierig. Noch schwieriger dürfte es aber werden, diese auch in angemessener Form zu bewerten.

Messbarkeit von Holzgeruch Wie sich Holzgeruch messen lässt und welchen Nutzen er hat - Holz riecht, na und?"> Messbarkeit von Holzgeruch Wie sich Holzgeruch messen lässt und welchen Nutzen er hat Holz riecht, na und?

Bleiben Sie informiert

Sie möchten schon gehen? Das ist schade.