Pressetag Uzin 2017 in Ulm Fußboden auf schwäbisch

Obwohl der Uzin Utz Konzern inzwischen Umsätze in mehrstelliger Millionenhöhe generiert, hat das Unternehmen seine schwäbischen Wurzeln nicht vergessen. Auch vor vermeintlich übergroßen Gegnern schrecken die Ulmer nicht zurück.Wenn Ihnen jemand auf die Frage, wie viel Uhr es ist, „dreivirdloise“ antwortet, sind Sie wohl in Schwaben angekommen, genauer in Ulm. Dort steht auch der Hauptsitz der Uzin Utz AG, führender Hersteller für Fußbodenverlegewerkstoffe in Deutschland. Eine „schwäbische Institution“ wird das Unternehmen jedoch in Kürze verlassen, zum Mai 2018 legt der Vorstandvorsitzende Thomas Müllerschön sein Amt nieder. Insofern bot der Pressetag am 8. November 2017 auch Gelegenheit, über die „Ära Müllerschön“ ein wenig Bilanz zu ziehen. Denn stets orientiert an der Leitidee „Wir beherrschen unser Fach und führen unseren Kunden zum Erfolg“ hat sich das Unternehmen seit seinem Eintritt in den Vorstand im Jahr 2002 prächtig entwickelt. So lag der Konzernumsatz nach den ersten drei Quartalen des Jahres 2017 mit 224,5 Millionen Euro um 7,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Doch die Konzernzahlen sind nur das eine. Für die Ulmer entscheidend sind auch die Menschen dahinter. Da wären zum einen die Mitarbeiter, die laut Müllerschön der „wahre Erfolgsfaktor“ der Uzin Utz AG sind. Damit diese auch weiterhin als Erfolgsfaktor erhalten bleiben, bietet das Unternehmen verschiedene Leistungen an, wie zum Beispiel einen Family Day oder das „Horizonte“-Programm. Dazu gehören interne Fortbildungsmaßnahmen von Mitarbeitern für Mitarbeiter oder über externe Referenten. Mitarbeiter wertschätzenMüllerschön ist es wichtig, dass es sich bei den Leistungen nicht nur um Monetäres handelt, sondern auch um Emotionales. „Das ist unser Zeichen der Wertschätzung, ein Dankeschön für die Mitarbeiter“, erklärt er. Und die Leistungen machen sich bemerkbar: Nicht umsonst hat die Uzin Utz AG zwei Mal in Folge die Focus-Auszeichnung „Bester Arbeitgeber in der Werk- und Baustoffbranche“ erhalten. Aber auch die Handwerker stehen bei der Uzin Utz AG im Vordergrund und sind sogar regelmäßig Teil der Marketingkampagne von Uzin. Diese beinhaltet Fotos von einzelnen Handwerkskunden, die in echten Referenzobjekten stehen und eine blaue Fahne mit dem Schriftzug „Uzin“ festhalten. Auf der aktuellen Produktübersicht ist zum Beispiel Jannick Speckner zu sehen, Projektleiter bei der Speckner Bodenbeläge GmbH & Co. KG, und ein „realer Kunde“, wie ihn Jürgen Walter, Leiter der Marke Uzin, beschreibt. Ihm ist es wichtig, dass in den Marketingkampagnen keine Models auftreten, sondern echte Handwerker oder Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen des Unternehmens, wie Produktion, Kundenservice oder Entwicklung. Inzwischen verfügt Uzin über 60 solcher Fotomotive. „Mit dem Bild wollen wir ausdrücken: Der Handwerker ist stolz, mit unseren Produkten ein Bauvorhaben perfekt übergeben zu können“, erklärt Walter. Damit das zukünftig noch besser gelingt, erweitert und komplettiert Uzin zum Jahresauftakt 2018 sein Premium-Sortiment an gipsbasierten Spachtelmassen, die „Generation S“. Seit der Einführung im Januar 2017 wurden mit den beiden schon dazugehörenden Produkten „NC112“ und „NC170“ fast sieben Millionen Quadratmeter gespachtelt. Nun folgen die drei neuen Spachtelmassen „NC118 Neu“, eine standfeste Gips-Reparaturmasse, die ab Februar 2018 verfügbar sein soll, die Premium-Gips-Ausgleichsmasse „NC110 Neu“ und die faserarmierte Gips-Spachtelmasse „NC115 Neu“, beide verfügbar ab Januar 2018. Neu sei dabei vor allem, dass die Produkte weniger Anmachwasser benötigen und schneller belegreif sind. Eine ausführliche Produktvorstellung folgt in der kommenden Februar-Ausgabe. die „Käpseles“ aus Ulm2017 war aber nicht nur das Jahr der Spachtelmassen, auch die Digitalisierung spielte eine wichtige Rolle. Ziel ist es laut Müllerschön, die Handwerker besser zu verstehen und ihnen die körperlich anstrengende Arbeit zu erleichtern. Um auch die Mitarbeiter für das Thema Digitalisierung zu gewinnen, schrieb das Unternehmen den Ideenwettbewerb „Käpsele gesucht“ aus (schwäbisch für einen findigen, umsetzungsstarken Menschen). Die Gewinner erwartet eine Reise ins amerikanische Hightech-Industriegebiet Silicon Valley. Apropos Amerika: Neben zehn Produktionsstandorten in Europa und zwei in Asien verfügt der Konzern auch über eine Produktion in Amerika und realisiert inzwischen fast die Hälfte des Umsatzes im Ausland. Der Exportumsatz ist seit 2002 von knapp 45 auf 156 Millionen Euro gestiegen, das bedeutet ein Plus von 357 Prozent. Das Erfolgsrezept: „Wenn wir im Ausland tätig sind, sind wir am erfolgreichsten, wenn wir eine eigene Organisation haben“, sagt Müllerschön. Nur so werde das Unternehmen als regionaler Hersteller wahrgenommen, was den Absatz in Exportmärkten beflügelt. ZukunftsaussichtenAufgrund der drei erfolgreichen Quartale 2017 geht Müllerschön auch weiterhin von einer positiven Entwicklung aus. Bei seiner Prognose stützt er sich auf die guten weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die solide Wirtschaftslage in Deutschland. Ziel ist es, den zum Jahresende prognostizierten Konzernumsatz von etwa 300 Millionen Euro bis 2019 auf 400 Millionen zu steigern. Der sechste Platz beim Ranking der innovativsten deutschen Mittelständler zeugt von der Innovationskraft des Ulmer Unternehmens. Dem vor Jahresfrist erfolgten Verkauf von Thomsit an die PCI Augsburg GmbH, ein Tochterunternehmen der BASF, steht man bei Uzin übrigens gelassen gegenüber. „Wir besinnen uns auf unsere Stärken, wie die Nähe zum Handwerker, und können so auch gegen vermeintlich übergroße Gegner wie BASF bestehen“, sagt Walter.Anna Rockenfeller anna.rockenfeller@holzmann-medien.de Praxistag für HandwerkerErstmals veranstaltet die Uzin Utz AG in der Messehalle in Ulm den „Uzin Campus“. Am 28. September 2018 können sich Handwerker über die Produkte von Uzin sowie den Schwestermarken Wolff und Pallmann informieren und in „hands-on-areas“ selber testen. Eine Werksführung sowie Abendveranstaltung gehören ebenfalls zum Programm. Die Anmeldung ist bereits jetzt unter www.uzin.de/campus möglich, die Kosten liegen bei 149 Euro ohne Übernachtung.