Jaso Ein halbes Jahrhundert Firmengeschichte in Kippenheim gefeiert Erfolgreich mit Zweischichtparkett

Seit 50 Jahren fertigt die Jakob Schmid Söhne GmbH & Co. KG, besser bekannt unter dem Namen Jaso, am Standort Kippenheim. Auf das nächste halbe Jahrhundert stießen Kunden und Geschäftspartner an, der fachliche Teil lieferte Informatives.Erfolgreich mit Zweischichtparkett „Der Start der Mosaikparkettfertigung nach Ablauf des Schweizer Patentes für die Produktgattung 1960 war eine richtige Entscheidung“, betonte Geschäftsführer Hermann Schmid in der Ansprache zum 50. Geburtstag der Firma aus Kippenheim, dem Städtchen am Rande des Schwarzwaldes. Dabei beginnt die Geschichte des Unternehmens eigentlich bereits 1922, als in Ofterdingen (Baden-Württemberg) eine Wagnerei in die Handwerksrolle eingetragen wurde, welche aus Holz landwirtschaftliche Wagen herstellte. Es folgte die Umstellung auf Besen- sowie Gerätestiele, die vorwiegend produziert wurden und bis in die 80er Jahre wichtigster Wirtschaftszweig blieben. Ein weiteres wichtiges Standbein wurde das Mosaikstabparkett. Einen Trumpf im Ärmel Die Übernahme des Rottenburger Parkettherstellers Trumpf 1976, der seinerzeit Mosaikparkett auf Spanplatten fertigte, sowie Rückgänge der Nachfrage bei Stielfertigung durch Veränderungen der Abnehmergewohnheiten führten dazu, dass Parkett immer mehr zum Hauptprodukt wurde. 1990 wurde das Geschäft mit landwirtschaftlichen Geräten in Kippenheim eingestellt, in Ofterdingen folgte der Schritt acht Jahre später. Abermals rechtzeitig war erkannt worden, dass im professionellen Parkettbereich die Zukunft beim Mehrschichtparkett liegen würde, Jaso selbst entschied sich für die zweischichtige geklebte Variante. Dabei nutzte das Unternehmen seine Erfahrungen mit einer seit 1993 geführten Handelsware, um zwei Jahre später mit der Eigenproduktion von zweischichtigem Klebeparkett zu beginnen. Die bestehende Profilierungslinie und die Oberflächenstraße in Rottenburg begünstigten die notwendigen Investitionen. Als erster Hersteller überhaupt setzte Jaso auf einen PUR-Schmelzkleber für die durchweg mit massiven Unterlagen aus Fichtenrifts aufgebauten Elemente – eine kluge Entscheidung, wie sich sehr schnell herausstellte. Denn vor allem das professionelle Parketthandwerk schätzte diese technischen Vorzüge. Zusätzlich zu den weiterhin am Standort produzierten verschiedensten Massivparkettarten verfügt der Hersteller mit seinen großformatigen Countryline-, den variablen Artline-, den preisgünstigen Ecoline- sowie den pfiffigen Finlineprodukten in Hochkantoptik nahezu über alles, was vom Handwerk nachfragt wird. Erfolgreich ist dazu das Schwesterunternehmen Trumpf mit Geschäftsführer Günther Schmid, Cousin des Jaso-Firmenchefs, mit finnischem Kareliaparkett im Dreischichtbereich. Überhaupt sind die Familienbande in dem Unternehmen eng geknüpft. Mit den Söhnen Michael und Peter und dem Cousin Martin sind die Schmids in verschiedensten Bereichen der Unternehmensleitung tätig; daher scheint dessen Fortführung gesichert. Jaso ist gegenwärtig so fest im Parkett- sowie Bodenlegerhandwerk verankert wie kaum ein anderes deutsches Unternehmen aus dieser Sparte. Dazu tragen unter anderem drei etablierte Großhändler und eine Vielzahl von direkten Vertriebspartnern einen Großteil bei. Damit bringen die Kippenheimer ihre Produkte im Markt unter. Dass es trotzdem noch weiße Flecken auf der Landkarte gebe, räumte Hermann Schmid ein; diese sollen freilich zunehmend geschlossen werden. Guignard neuer Partner Auch wurde das Exportgeschäft durch den Verlust eines langährigen Partners aus der Schweiz etwas in Mitleidenschaft gezogen. Eine unerfreuliche Entwicklung, die aber durch günstige Konstellationen um eine neue Kooperation mit dem bekannten Parkettgroßhandel Guignard, Altendorf, kompensiert werden soll. Der Firmenchef, der die Gelegenheit wahrnahm, über künftige erhebliche Preissteigerungen durch die Entwicklung im Rohstoff- sowie Energiebereich zu berichten, deutete an, dass sich dies naturgemäß auf Parkettpreise niederschlagen würde. Nichtsdestoweniger dankte er den Kunden für die teils langjährige Kooperation. Und die Kippenheimer hatten einiges auf die Beine gestellt. Wie gewohnt wurde in die Parkettfertigung ein offener und weit reichender Einblick gewährt. Informationen für die Praxis folgten. Manfred Jagler aus dem eigenen Haus mit einem Abriss zur Holzphysik stand den hochkarätigen Referenten Benny Lysser aus der Schweiz, der über aktuelle Schadensfälle berichtete, und Norbert Strehle mit seinen präzisen Ausführungen zum Thema Gewährleistung des Handwerkers, nicht nach. Die Vorträge sorgten für einen überaus gelungenen Seminarteil. Auch für Gespräche blieb am Abend im Europark Rust bei Kippenheim und am Morgen danach genügend Raum.Walter Pitt walter.pitt@t-online.de