Porträt Einer von uns: Giuseppe Curreli aus Kassel

Giuseppe Curreli ist seit mittlerweile 29 Jahren selbstständiger Parkettlegermeister. Die rund drei Jahrzehnte Selbstständigkeit waren für den erfahrenen Handwerker nicht immer von Sonnenschein begleitet.

Giuseppe-Curreli
Parkettlegermeister Giuseppe Curreli hat in seiner Selbstständigkeit viele Hürden meistern müssen. - © privat

„Der Weg war von Anfang an steinig, aber ich wusste, dass es nur einen Weg für mich gibt etwas zu werden. Und das war mit meinem Kopf und meinen Händen“, erzählt Giuseppe Curreli. Nach seiner Ausbildung zum Parkettleger arbeitete er ein Jahr als Geselle und machte sich dann 1996 mit 19 Jahren selbstständig. „Das war natürlich etwas blauäugig.“

Zunächst ohne Meisterbrief in die Selbstständigkeit

Die ersten Probleme ließen nicht lange auf sich warten. „Es kamen gleich Abmahnungen reingeflattert“, schildert er. Denn der junge Handwerker machte sich mit einem Parkettstudio selbstständig ohne den Meisterbrief in der Tasche zu haben.

Doch Curreli gab nicht auf. Auch als anfangs die Auftragslage noch sehr schlecht war und der Bänker bereits in der Tür stand, hielt der Handwerker weiter an seinem Traum von der Selbstständigkeit fest. Selbst seine Eltern gingen davon aus, dass ihr Sohn „den Bach runtergehen“ wird. „Natürlich habe ich nicht ans Aufgeben gedacht, sondern ans Kämpfen. Ich sage immer, man kann alles schaffen, wenn man etwas erreichen will“, erzählt der Parkettlegermeister. Curreli druckte Handzettel aus und ging sie abends in gehobenen Gegenden von Kassel verteilen. Nach und nach kamen mit dieser Werbestrategie Aufträge ins Haus. „Ich war anfangs immer in der Dispo. Es war der totale Wahnsinn.“

„Man kann alles schaffen, wenn man etwas erreichen will.“

Giuseppe Curreli, Geschäftsführer von Curreli Parkett und Kork Studio

Den ersten größeren Auftrag verschaffte ihm sein eigener Steuerberater, sodass vorerst genügend Geld auf dem Geschäftskonto war.
Den Durchbruch hatte der Parkettlegermeister dann mit Kork. Diesen bearbeitete er selbst und machte sich mit dem natürlichen Bodenbelag einen Namen. Das Spezialgebiet verhalf ihm zum Erfolg. „Ich bin quasi mit dem Kork gewachsen“, schildert der Handwerker. Nicht nur die Geschäftsräume wurden größer, auch die Anzahl der Mitarbeiter wuchs. Da Curreli auch sehr interessiert in künstlerischer Gestaltung war, nahm er kunstvolle Wandmalereien mit in sein Angebot auf. „Boden, Decke, Wand ­– alles aus einer Hand. So hatte ich wieder eine neue Nische gefunden.“

Gesundschrumpfen, damit es weitergeht

Der Aktiencrash 2007/08 wurde für den Parkettlegermeister dann zur Katastrophe. Bis auf einen Azubi musste er alle Angestellten entlassen. Auch seinen großen Laden in der Innenstadt gab Curreli auf. „Ich musste mich gesundschrumpfen und habe die Erfahrung gemacht, dass ich mit den großen Räumlichkeiten Geld verbrannt habe. Mit dem kleineren Laden habe ich den gleichen Umsatz gemacht.“
In den darauffolgenden Jahren hat sich der Meister Stück für Stück wieder hochgearbeitet. Mit der Wasserschadensbeseitigung hat er zudem ein weiteres Geschäftsfeld erschlossen. Von seinen 18 Mitarbeitern gingen in den letzten Jahren viele in Rente. Momentan ist sein Betrieb zehn Mann stark. Um die Mitarbeiterakquise kümmert sich mittlerweile sein Sohn Fabio, der gerade die Meisterprüfung im Parkettlegerhandwerk absolviert und in Zukunft die Firma übernehmen soll. (gsa)

Kontakt

Curreli Parkett und Kork Studio,
Nürnberger Str. 170, 34123 Kassel
E-Mail: info@curreli-parkett.de, Telefon: 0561 4003017