Tanja Langnese wollte schon immer etwas mit Holz machen und am liebsten das, was sie heute macht: Chefin des Verlegebetriebs Barbara Glischke Parkett & Bodenbeläge, Berlin.

Tanja Langnese, die Inhaberin von Barbara Glischke Parkett und Bodenbeläge in Berlin-Wilmersdorf, ist mit Leib und Seele Chefin. Am liebsten arbeiten ihr Team und sie mit Parkett – entweder neu verlegen oder Bestandsböden aufarbeiten. Verlegt wird aber, wie auf www.glischke-parkett.de/leistungen zu lesen ist, das gesamte Programm.
Die Unternehmerin – geborene Glischke und in dritter Generation an der Spitze des Familienunternehmens – ist Chefin von sechs Mitarbeitern: fünf Parkett- und Bodenlegern sowie einem Fahrer. Etwas anderes als das, was sie heute macht, kam ihr nie in den Sinn. „Ich wollte das immer, und zwar auch gegen den erklärten Willen meiner Mutter. Spätestens nach einem Schulpraktikum im Betrieb von Joachim Barth wusste ich: Es muss definitiv etwas mit Holz sein“, sagt sie. Bei Barth, dem Parkettlegemeister und heute in der Branche allseits bekannten Sachverständigen für das Parkettlegerhandwerk, fragte sie nach einer Lehrstelle und bekam sie. „Nach der zehnten Klasse wollte ich mein eigenes Geld verdienen und raus von zu Hause. Ich bin wieder zu Joachim Barth und dann mit dem von ihm unterschriebenen Ausbildungsvertrag zu meiner Mutter. Letztendlich hat sie doch zugestimmt und unterschieben. Und im Nachhinein ist sie froh darüber, dass ich mich mit meinem Dickkopf durchgesetzt habe“, erinnert sich Tanja Langnese.
Einzige Frau im Meisterkurs
Als einziges Mädchen in der Berufsschulklasse und dann im Meisterkurs musste sie sich allerdings erst einmal jede Menge dummer Kommentare und Sprüche anhören: Was willst denn du hier? Hast du dich verlaufen? „Das war eine schwere Zeit, aber es hat mich hart und zu dem gemacht, was ich heute bin. Ich habe gelernt, mich durchzusetzen. Jetzt sehe ich viele der Jungs von damals in der Innung als Chefs wieder – und wir haben heute ein super Verhältnis zueinander.“ Zur Innung ist die Verbindung bis heute stark; Tanja Langnese ist in der Prüfungskommission der Bodenleger. „Man hat immer jemanden, den man anrufen kann, das ist schon super“, sagt sie.
Das Unternehmen wurde 1964 vom Großvater der heutigen Inhaberin gegründet. Privatkunden oder Objekt: was überwiegt? „Privat und Hausverwaltungen. Manche Verträge mit Verwaltungen haben ihren Ursprung sogar noch bei meinem Opa – mit jeweils jüngeren Generationen heute in Verantwortung; die kennen alle den Namen Glischke.“
Bewegte Zeiten
Von 1984 an leitete ihre Mutter die Firma, seitdem ist Parkett mit im Programm. 1996 stieg Tanja Langnese ins Geschäft ein, 1999 legte sie die Gesellenprüfung ab. 2002 erkrankte dann allerdings ihre Mutter, die damalige Chefin. Kurzfristig musste eine neue Lösung gefunden werden. So wurde Tanja Langnese kurz nacheinander Mutter und Unternehmenschefin. Das fehlende Wissen eignete sie in kaufmännischen Lehrgängen an. Denn was sie in der Meisterschule über Kalkulation und Buchhaltung gelernt hatte, sagt sie, sei nicht unbedingt das gewesen, was sie im echten Arbeitsalltag gebraucht hätte: „Ich hatte noch nie zuvor Lohnabrechnungen gemacht. Den Unternehmen und Herstellern, mit denen wir arbeiten, habe ich ganz offen gesagt: Meine Mutter liegt im Krankenhaus und kommt so bald nicht wieder. Ich habe jetzt die Firma – wie wollen wir verbleiben?“
"Ich habe gelernt, mich durchzusetzen."
Tanja Langnese
Die Resonanz auf diese Offenheit war positiv; alle griffen ihr unter die Arme: die Lieferanten, das Steuerbüro und die Innung. Ihre kleine Familie lief so nebenbei mit. Das Krankenhaus, in dem Tanja Langneses Sohn zur Welt kam, liegt praktischerweise um die Ecke des Parkett- und Bodenlegerbetriebs. „Ich habe mein Kind am Montag zu Welt gebracht und saß am Freitag mit dem Säugling in der Firma. Da habe ich den Laufstall aufgebaut“, erinnert sich die Unternehmerin. Ihr Mann arbeitete seinerzeit im Nachtdienst und schlief nachmittags, „den habe ich damals kaum gesehen“. Bewegte Zeiten, die alle gemeinsam irgendwie gemeistert haben.
Social Media ist für Tanja Langnese selbstverständlich
Und heute? Ist Social Media auch in ihrem Unternehmen selbstverständlich. Bei TikTok sind ihre Beiträge gemischt: ein bisschen privat, ein bisschen Firma, auch mal mit Bildern vom Hund, natürlich von der Hochzeit, aber auch von der Ehrung durch die Innung Nordost für zwanzig Jahre Mitgliedschaft. Bei Instagram und Facebook geht es dagegen ausschließlich ums Unternehmen. „Über Social Media halte ich die Firma im Gespräch und kann so neue Kunden gewinnen. Die jungen Menschen stehen mit dem Handy auf und gehen damit schlafen. Wir Erwachsene vielleicht nicht, aber viele nutzen die sozialen Medien ebenfalls und arbeiten viel am Computer. Die will ich ansprechen und als Kunden gewinnen. Und die finden uns, wenn sie nach Bodenlegern suchen.“
Welche Bodenbeläge haben ihrer Meinung nach am meisten Zukunft? „Kommt auf den Bereich an. Holz und Parkett im privaten Bereich. Mietwohnungen, Verwaltungen, Gastronomie: Da ist es eher Vinyl. Nachhaltigkeit ist ein Thema bei Lacken und Oberflächenbehandlung in Bezug auf Lösemittel und dergleichen, aber weniger bei Bodenbelägen“, sagt Tanja Langnese.
Kontakt
Barbara Glischke Parkett & Bodenbeläge
Aachener Straße 4
10713 Berlin
www.glischke-parkett.de
E-Mail: info@glischke-parkett.de
Telefon 030 8226238