MMFA Technik und Kommunikation im Blick - Ein Verband stellt sich vor"> MMFA Technik und Kommunikation im Blick Ein Verband stellt sich vor

Der neu gegründete Verband der mehrschichtig modularen Fußbodenbeläge, kurz MMFA, präsentierte sich auf der Domotex der Branchenöffentlichkeit und möchte nun potenzielle Mitglieder aus ganz Europa zum Mitmachen motivieren.Ein Verband stellt sich vor Welche Strategie und welche Ziele verfolgt der MMFA? Und was werden die ersten operativen Schritte des neu gegründeten Verbands der mehrschichtig modularen Fußbodenbeläge sein? Antworten auf diese Fragen und einen Ausblick auf die Arbeit des Verbands gab Matthias Windmöller, Geschäftsführer der Windmöller Flooring Products GmbH und Vorstand des MMFA auf der Domotex in Hannover. Der Gründung vorausgegangen waren Round-Table-Gespräche in Berlin im Dezember 2011 und März 2012. Der Auslöser für diese Treffen sei die Wahrnehmung einiger Marktteilnehmer gewesen, dass die Vielzahl neuer Produkte mit halbstarrem Aufbau (elastische Nutzschicht auf starrem Substrat) in der bestehenden Kooperationslandschaft keine Heimat finden. Gleichzeitig habe man einen dringenden Bedarf nach mehr Klarheit bei Produktauslobungen und nach erhöhter Transparenz bei den Gebrauchseigenschaften sowie -anforderungen gesehen. Ziel sei es nun, diese langfristig sicherzustellen. Das soll insbesondere den Endverbrauchern zugutekommen. Und zwar nicht nur in Deutschland. Schon die englische Abkürzung MMFA, die für „Multilayer Modular Floor Coverings Association“ steht, deutet etwas über das Selbstverständnis und die Ausrichtung des Verbands an. Damit werde laut dem Gründungsvorsitzenden Matthias Windmöller zweierlei deutlich. Erstens: „Wir verstehen uns von der ersten Stunde an als ein europäischer Branchenverband. Und zweitens: Ganz bewusst ist die Definition der von uns vertretenen Produkte sehr umfassend gewählt.“ Das habe gute Gründe, provoziere aber auch eine wichtige Rahmenbedingung, so Windmöller weiter: „Speziell bei den mehrschichtig aufgebauten, modular konstruierten und zu verlegenden Fußbodensystemen sehen wir momentan ein gewaltiges Innovationspotential - und das unabhängig von den Materialien.“ Effizienz durch Kooperation Die selbstgesetzte Rahmenbedingung sei, mit bestehenden Verbandsstrukturen wie z.B. EPLF, ERFMI, FEB oder dem Deutschen Kork-Verband freundschaftliche Beziehungen zu pflegen und sich mit deren Arbeit zu koordinieren. Auf keinen Fall beabsichtige man sachliche Überschneidungen und daraus resultierende Konflikte. Allein die diversen Doppelmitgliedschaften bestätigten die Richtigkeit dieser Strategie. In der bei der Gründungsversammlung beschlossenen Satzung - das geschah unter der Moderation des mittlerweile als Geschäftsführer des MMFA bestellten Peter H. Meyer, Bielefeld (bekannt als EPLF-Geschäftsführer seit 1998) - sind die Kernaufgaben der neuen Gruppierung definiert. So vertritt der MMFA die gemeinschaftlichen Belange seines Fachbereichs und seiner Mitglieder durch Wahrnehmung der allgemeinen ideellen, wirtschaftlichen und gewerblichen Interessen, insbesondere durch Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs. Effizienz durch Kooperation soll sich aus der Zusammenarbeit beider Normung und nicht in wettbewerbssensiblen Bereichen von Forschung und Entwicklung ergeben. Last, but not least gehe esum die Förderung des Nachhaltigkeitsgedankens in der Branche. Bei der Namensgebung entschied man sich für so etwas wie eine „Meta-Definition“: „mehrschichtig modulare Fußbodenbeläge“ oder in der internationalen Variante „multilayer modular floor coverings“. Wie weit die Tragweite dieses Begriffes heute schon durch unterschiedliche Produktvarianten gelebt wird, zeigt die nebenstehende Grafik. Im Rahmen der nächsten Tagung der Mitglieder sollen zwei spezialisierte Arbeitsgruppen gebildet werden. Eine Gruppe „Technik“ hat die Normenarbeit zum Gegenstand sowie im Zusammenhang damit Themen wie Messwerte und Toleranzen, Verlegetechnik und Nachhaltigkeit. Dazu gehören das Ausarbeiten von differenzierten Produktdefinitionen und -bezeichnungen, Standards für Produktauslobungen sowie die Installation einer horizontalen Zusammenarbeit mit verwandten Branchenverbänden und Körperschaften. Auf Vorschlag des Vorstands werden Vorstandsmitglied Volker Kettler (MeisterWerke, Meiste) und der stellvertretende Verbandsvorsitzende Edwin Lingg diese Arbeitsgruppe leiten. In diesem Zusammenhang ist die Arbeit an der Norm DIN EN16511 zu erwähnen, die bereits als ein erster Normentwurf der Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Dr. Theo Smet (Unilin, Wilsbeke/Belgien) veröffentlicht wurde. Verbraucher und Handwerker im Fokus Eine zweite Arbeitsgruppe soll sich auf „Marktentwicklung“ und dabei insbesondere auf das Thema Kommunikation konzentrieren. Zum einen soll es hier um die Kommunikation der Branchenmitglieder untereinander gehen. Damit ist der horizontale, produktbezogene Erfahrungsaustausch gemeint, ebenso wie der Austausch entlang der Zulieferkette. So wolle man Verständnis für die Anforderungen des Marktes erzeugen. Zum anderen spielt die Kommunikation der Branche hin zu den Abnehmer- und Anwenderstrukturen eine wichtige Rolle. Im Fokus stehen Verbraucher, Bauherren und Renovierer, aber auch Distributionskanäle, Architekten, Empfehler, ausschreibende Stellen, Handwerker und Gutachter. Absicht des Verbandes sei es, die Branche durch regelmäßige Informationen auf dem Laufenden zu halten und möglichst viele „Stakeholder“ aus ganz Europa zum Mitmachen zu motivieren. Der Verband präsentiert sich übrigens auch im Netz. Die Website www.mmfa.eu ist zeitgleich mit der Domotex online gegangen.Walter Pitt walter.pitt@t-online.de