Armstrong Massive Investitionen am Standort Bietigheim Deutschland macht das Rennen

Im vergangenen Herbst kündigte Armstrong-Vorstandschef Mike D. Lockhart im Gespräch mit bwd vage Investitionen in europäische Standorte an. Jetzt ließ er die Katze aus dem Sack. Bietigheim wird ausgebaut, Holmsund muss Federn lassen.Deutschland macht das Rennen Der US-amerikanische Bodenbelaghersteller Armstrong will den Standort Bietigheim, Sitz der Armstrong-Europa-Zentrale, massiv stärken. Rund 14 Millionen Euro sollen bis 2010 in die Einrichtung einer neuen Produktionslinie für heterogene Beläge fließen. In diesem Zusammenhang sollen in Bietigheim auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Bisher werden heterogene Beläge am schwedischen Standort Holmsund gefertigt. Angeblich wird in Holmsund bereits über die Schließung des Werkes verhandelt. Armstrong-Chef Mike Lockhart wich der konkreten Frage von bwd nach Werkschließungen allerdings aus (siehe Kasten). Mit einer weiteren Investition in Höhe von 14 Millionen Euro soll darüber hinaus die Produktion homogener Bodenbeläge am Standort Bietigheim ausgebaut werden. Nach der Investition in die Delmenhorster Linoleumproduktion 2008 rundet das Engagement in das Bietigheimer Kernsegment ein massives Investitionsprogramm für den deutschen Standort ab. Es war seit langem bekannt, dass bestehende Effizienzprobleme bei der Herstellung von homogenen und heterogenen Belägen ohne Investitionen in die Produktionsstandorte nicht zu lösen sein würden. Dass die Entscheidung nun zu Gunsten von Bietigheim ausfiel, dürfte die jahrelange und zum Teil hitzig geführte Diskussion um das Schicksal des alten DLW-Standortes etwas abkühlen. Statt dessen verlagert sich nun die Standortfrage nach Schweden. Von den geplanten Umstrukturierungen bei Armstrong seien in Holmsund dort 170 Arbeitsplätze bedroht. Dies berichtete die schwedische Tageszeitung „Västerbottens Folkblad“. Vor drei Jahren hatte bwd letztmalig in Schweden vor Ort recherchiert. Damals betrug das Absatzvolumen der Produktion in Holmsund 3,7 Millionen Quadratmeter bei einem Exportanteil von 85 Prozent. Zum damaligen Gruppenumsatz von Armstrong World Industries steuerte Holmsund 33 Millionen Euro bei. Abgesehen von heterogenen Bodenbelägen ist Holmsund auf die Produktion von Sicherheitsbelägen spezialisiert. Ein weiteres wichtiges Standbein für Holmsund sind Bodenbeläge für Nasszellen samt der dazu gehörigen Wandbekleidung. Die Neuberwertung der europäischen Produktionsstandorte soll sich endlich positiv auf die Bilanzen auswirken. Für die Rückkehr des europäischen Bodenbelaggeschäftes in die Gewinnzone legte sich Armstrong-Vorstandchef Mike Lockhart vorsichtig auf Ende 2010 fest. 2008 realisierte der Konzern in Europa noch einen Verlust in Höhe von rund 20 Millionen Dollar. Stefan Heinze stefan.heinze@holzmannverlag.de

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