Enno Kramer, Geschäftsführer Decor-Union Systemverbund Das Glas ist halb voll

Enno Kramer. - © Decor-Union

Das Glas ist halb voll

Berührt die Krise unsere Branche?

Ja. Weil wir drei Vertriebssäulen haben (GH, EH, Objekteure), werden Auswirkungen gestaffelt auftreten. Als Erstes merkt es der Einzelhandel. Die Frequenz wird noch schlechter. Es ist fraglich, welche Preise man durchsetzen kann. In Großhandel und Objektsektor wird es zeitverzögert Auswirkungen geben.


Mit welchen Konsequenzen?

Es wird weniger Aufträge/Umsatz geben, weil private und öffentliche Nachfrage nachlassen. Am stabilsten dürfte das Hochwertsegment sein. Veränderungen in der Branchenstruktur sind möglich.


Was raten Sie?

Die eigene Firmenstruktur lässt sich kaum ad hoc umstellen. Je mehr man im Massenmarkt tätig ist, desto schwieriger werden die nächsten Monate. Im Hochwertsegment kann man die Auswirkungen sicher am besten abfedern, wobei es immer schwierig ist, in der Krise strukturelle Änderungen herbeizuführen. Das muss man in guten Zeiten tun. Man sollte Risiken nicht unterschätzen, aber auch nicht dramatisieren. Das Glas Wasser ist halb voll. Das muss die Grundeinstellung sein. Natürlich sollte man das eigene Geschäftsmodell überprüfen. Stimmt die Zielsetzung? Welche Kundengruppen fokussiert man? Hat man die Wachstumsfelder Best Ager, den Gesundheitsbereich im Visier? Auf keinen Fall rate ich zu Aktionismus.