Großhandelsverband Heim und Farbe (GHF) Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr 2009 Bodenbeläge drehen ins Minus

Erst sah es so aus, als würde die Krise am Großhandel für Raumasstattung fast spurlos vorübergehen. Nach den ersten sechs Monaten steht fest: Nahezu in allen Sortimentbereichen gingen die Umsätze zurück.Bodenbeläge drehen ins Minus Als sich bwd Anfang Juli mit GHF-Geschäftsführer Jürgen Wagner und GHF-Vorstand Bernhard Brandt traf, lagen nur die Umsatzzahlen für das erste Quartal 2009 auf dem Tisch. Und die passten zumindest, was das Segment Bodenbeläge betrifft, nicht zum allgemeinen Krisenszenario. Ein leichtes Plus bei Textilbelägen (0,2 Prozent) und bei elastischen Belägen (0,4 Prozent) und nun ja, minus 0,9 Prozent für Parkett und ein Minus von 1,1 Prozent für Zubehör. „Die Krise ist im Großhandel noch nicht angekommen“ sagt Wagner und schiebt die Rückgänge bei Hartbelägen vor allem auf den Preiskampf im Markt. „Bei Parkett und Laminat ist beim GHF die Luft raus“ sagt Wagner. Besonders die mittleren und günstigen Preislagen bei Parkett stünden unter Druck. Das mag eine Erklärung sein für den Rückgang im Umsatz mit Hartbelägen, der sich in den aktuellen Halbjahreszahlen inzwischen mit einem Minus von drei Prozent niederschlägt. Das Geschäft mit Parkett und Laminat macht dem Großhandel derzeit wohl nicht wirklich Spaß. Bedenklich: Inzwischen drehten aber auch textile und elastische Beläge ins Minus. Der Teppichboden verliert per Halbjahressaldo 2,4 Prozent, elastische Beläge verzeichnen einen Rückgang um 0,4 Prozent. Anders stellt sich die Situation bei Farben und Lacken dar. Hier gab es noch im ersten Quartal deutliche Rückgänge in nahezu allen Sortimentsbereichen, eine witterungsbedingte Entwicklung, die, so Brandt, nicht überrascht. Nach den ersten sechs Monaten liegen Dispersionsfarben und Putze mit 5,2 Prozent im Plus und Lackfarben verbessern sich umsatzmäßig von minus 8,4 auf minus 3,5 Prozent. Die Malerzunft lenkt den Blick auf Grund des zurückhaltenden Objektgeschäftes derzeit wieder mehr auf den Endverbraucher. Allerdings, so Wagner, dürfe man daraus keine Endverbraucherorientierung des Großhandels herauslesen. Im Objektgeschäft befindet sich vieles in der Pipeline, mutmaßt Wagner. „Die Gelder stehen zur Verfügung“, würden aber noch nicht konsequent abgerufen. Großhandel gestärkt Den Großhandel sieht der GHF-Geschäftsführer derzeit in einer starken Position. Die Belaghersteller hätten doch vor allem dort ernsthafte Probleme, wo der Großhandel nicht involviert ist, nämlich beim Direktgeschäft und im Export. Ob in der Krise die Stunde der Handelsmarken schlägt, ist für Brandt nicht ausgemacht. „Die Eigenmarke bietet nichts, was der Markt nicht schon hätte. Normalerweise müsse ein Großhändler auf Herstellermarken setzen, die vorverkauft sind und für die es auch eine Reklamationsbetreung gibt. Weil es aber nicht gelingt, bei Markenprodukten eine vernünftige Preisdisziplin einzuhalten, seien Großhändler gezwungen, auf die Eigenmarke auszuweichen, die eine gewisse Preishoheit garantiere. So gesehen sei die Eigenmarke immer ein Signal dafür, dass der Großhandel mit einem Markenartikel aus preislicher Sicht unzufrieden ist. Wagner: Man sollte mehr Gedanken darauf verwenden, wie man den Markt mit den vorhandenen Marken für alle Beteiligten sauber und auskömmlich bearbeiten kann. „Wenn alle anfangen, Ja-Produkte zu kaufen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn Maggi nicht weiter forscht und damit nichts Neues entwickelt.“sh

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