Bauprognose 2024: Alarmierende Zahlen

Der Wohnbau schlittert in eine kolossale Krise. Die Neubaubewilligungen schrumpfen heuer voraussichtlich um 28 Prozent, die Baubeginne um 13 Prozent gegenüber Vorjahr, wie die aktuelle Bauprognose des Marktforschungsinstituts Branchenradar.com Marktanalyse zeigt.

© Branchenradar.com/Grafik: bwd

Im Jahr 2023 wurden voraussichtlich um 28 Prozent weniger Wohneinheiten bewilligt als im Jahr davor. Für das erste Halbjahr 2023 meldet Statistik Austria sogar ein Minus um 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern rechnet Branchenradar.com Marktanalyse mit einer Reduktion um rund 35 Prozent gegenüber Vorjahr auf nur noch 11.150 Wohneinheiten.

Im Geschoßwohnbau (Mehrfamilienhäuser) verkürzt sich das Bewilligungsvolumen um etwa 24 Prozent gegenüber Vorjahr auf 22.700 Wohnungen. Ursache der massiven Kontraktion sind Restriktionen bei der Finanzierung, insbesondere aber die anhaltend hohen Baupreise.

Das Schlimmste steht noch bevor

Den Herstellern von Baustoffen und den Ausführenden steht, so Branchenradar, das Schlimmste aber noch bevor. Im Jahr 2022 sank die Anzahl der Baubeginne insgesamt um rund zehn Prozent gegenüber Vorjahr auf etwa 59.900 Wohneinheiten. Im Jahr 2023 beschleunigt der Abschwung vermutlich auf rund minus 13 Prozent und im Jahr 2024 ist sogar ein Rückgang um knapp 17 Prozent gegenüber Vorjahr zu erwarten. Binnen drei Jahren reduziert sich somit das Neubauvolumen im Wohnbau um mehr als ein Drittel. Die Auswirkungen dieser Entwicklung auf den Arbeitsmarkt können zum jetzigen Zeitpunkt nur erahnt werden.