bwd im Gespräch mit Mag. Laurenz Fischer von Fischer-Parkett Alles aus einer Hand

Fischer-Parkett aus Salzburg produziert und verlegt Parkett. Diesen Service bietet das ­Familienunternehmen seit Gründung 1956 an. Anfang 2018 stieg Mag. Laurenz Fischer in die Firma seines Großvaters ein. bwd besuchte ihn am Produktionsstandort in Nußdorf.

  • Bild 1 von 3
    © Bild:
    Mag. Laurenz Fischer bringt ­frischen Wind in das Familien­unternehmen.
  • Bild 2 von 3
    © Bild:
    Gut ausgebildete Parkettleger garantieren beste Endqualität – vom Stamm bis zum Einbau.
  • Bild 3 von 3
    © Bild:
    Das Werk von Fischer-Parkett am Produktionsstandort in Nußdorf. 1956 gründete Johann Fischer das Familienunternehmen.

Die Parkettbranche ist klar strukturiert: Parketthersteller liefern Planken an Handel und Objekteure, die anschließend das Parkett verlegen. Fischer -Parkett aus Salzburg kennt keine Trennung zwischen Produktion und Verarbeitung beim Endkunden. Seit Firmengründung 1956 bietet der Betrieb einen Full Service an. Anfang dieses Jahres startete die dritte Generation, Mag. Laurenz Fischer , beim Traditionsunternehmen. bwd besuchte ihn am Produktionsstandort in Nußdorf.

bwd Herr Fischer , Sie sind vor kurzem ins Familienunternehmen eingestiegen. Was war Ihre Motivation und wie sah Ihr bisheriger Ausbildungsweg aus?

Fischer Ich habe nach einer Lehre als Produktionstechniker bei KTM die Matura nachgemacht und anschließend am MCI in Innsbruck Wirtschaft und Management studiert. Danach war ich fünf Jahre bei BMW in München in mehreren Positionen im Produktionsressort tätig. Zuletzt als Projektleiter für die Produktionsintegration der Baukasten-Getriebe für alle Fahrzeugprojekte. Im Vorjahr, rund um meinen 30. Geburtstag, habe ich mich fit für den Einstieg in das Familienunternehmen gefühlt. Der Schritt ist mir nicht schwergefallen, denn der Betrieb begleitet mich schon mein ganzes Leben. Ich habe vor zehn Jahren bereits ein Jahr im Unternehmen gearbeitet und seitdem war ich nie mehr ganz weg. Das hilft mir in diesem komplexen Umfeld enorm und hat mir den Umstieg erleichtert.

bwd Sie haben also Erfahrung im Metall- und im Holzbereich. Was sind für Sie die Unterschiede?

Fischer Die Unterschiede zwischen Metall und Holz sind natürlich sehr groß, schließlich ist Holz ein Naturprodukt. Darauf muss man sich in der Produktion einstellen. Zusätzlich braucht es viel Erfahrung und Gefühl. Noch größer ist allerdings der Unterschied zwischen einem riesigen Industriebetrieb wie BMW und unserer doch sehr handwerklich orientierten Manufaktur. Ich finde es spannend, den gesamten Weg vom Baumstamm bis zum verlegten Parkettboden zu verfolgen und zu planen. Das ist natürlich viel konkreter und umfassender, als nur ein Rädchen in einem riesigen System zu sein.

bwd Sie erzeugen und verlegen verschiedene Parkettböden. Welche konkreten Produkte fertigen Sie und wer sind Ihre Kunden?

Fischer Unser Produktsortiment ist sehr breit aufgestellt. Nicht zuletzt, weil wir durch unser eigenes Sägewerk im Salzburger Land eine möglichst gute Ausbeute des wertvollen Rohstoffs erzielen. Wir produzieren unterschiedlichste Formate vom Mosaikparkett bis zur Landhausdiele oder speziell nach Kundenwunsch angefertigte Tafelböden. Generell kann man sagen, je komplizierter die Anforderungen, desto bessere Chancen haben wir für den Auftrag. Wir sind in ganz Österreich tätig und haben sechs Filialen zur Abwicklung der Projekte. Einen Großteil unserer Aufträge generieren wir über Ausschreibungen, aber natürlich bedienen wir auch private Bauherren. Auch der bayrische Raum zählt zu unserem Absatzgebiet.

bwd Sie beschäftigen also Produktionsspezialisten und Bodenleger. Wie ist die Personalsituation allgemein?

Fischer Wir setzen voll auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich alle sehr stark mit dem Unternehmen identifizieren. Wir bieten ein sehr gutes Betriebsklima, ein attraktives Arbeitszeitmodell mit kurzer und langer Woche in der Produktion sowie spannende Herausforderungen auf den einzelnen Baustellen. Generell können wir als Familienunternehmen flexibler auf die Bedürfnisse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingehen. Alle sind Allrounder, die wir je nach Bedarf einsetzen. Das ist unsere Stärke, sodass wir auch sehr große Projekte wie zum Beispiel das „Austria Center“ in Wien mit über 26.000 Quadratmeter realisieren konnten. Wir bilden auch Lehrlinge aus und haben 2016 die Auszeichnung der Bundesinnung für Bodenleger als Österreichs bester Lehrbetrieb erhalten. Unsere Mitarbeiter bleiben üblicherweise fast ihr ganzes Berufsleben bei uns. Nächstes Jahr geht einer unserer Mitarbeiter nach 45 Jahren in Pension.

bwd Wie steht es mit der Rohstoff-Versorgung, gibt es Probleme?

Fischer Wir sind nur ein kleiner Verarbeiter und kaufen jedes Jahr circa 5.000 Festmeter Stammholz ein, fast alles in Eiche, die wir zu über 90 Prozent aus der Region beziehen. Die Verfügbarkeit ist dafür gegeben, allerdings ist es doch zu Preissprüngen wegen der starken Nachfrage gekommen.

bwd Sie machen auch Sonderanfertigungen, wie steht es um den Markt?

Fischer Der ist genauso speziell wie zum Beispiel der Doppelboden-Markt, den wir dank eigener Maschinen auch flexibel bedienen können. Bei den Intarsien- beziehungsweise Designböden entwirft der Designer oder Architekt ein Muster, das wir mit unserer CNC-Laserschneideanlage umsetzen. Das kommt bei anspruchsvollen Kunden sehr gut an und kann bis zu einem Preis von circa 700 Euro pro Quadratmeter fertig verlegt werden.

bwd Was planen Sie für die Zukunft? Wollen Sie die Produktion ausweiten?

Fischer Ich bin mit meinem Onkel Kurt einig, dass wir nicht in der Menge, sondern in der Wertschöpfung wachsen wollen. Der Schlüssel dafür ist der Produktmix, der sich aus den technischen Notwendigkeiten der Holzausbeute pro Stamm ergibt. Hier lässt sich noch Vieles optimieren. Dies fängt bereits im Verkauf an. Unsere Verkäufer müssen viel von der Produktion verstehen, damit wir gemeinsam an dieser Optimierung arbeiten können. Mit unserem hoch motivierten Team werden wir die Herausforderung schaffen und uns Schritt für Schritt verbessern. Zum Wohle unserer Kunden, aber auch der Zukunftsfähigkeit.

Mit Mag. Laurenz Fischer sprach Thomas Mayrhofer.

20 Millionen Quadratmeter Parkett erzeugt und verlegt

Der Werkstoff Holz steht seit über 60 Jahren im Mittelpunkt von Fischer -Parkett. 1956 von Johann Fischer gegründet, hat das Unternehmen mehr als 20 Millionen Quadratmeter Parkettboden erzeugt und verlegt. Der Jahresumsatz liegt bei circa elf Millionen Euro. 120 Mitarbeiter sind heute beschäftigt und realisieren Wunschböden ihrer Kunden vom Baumstamm bis zum fertig eingebauten Parkett. Nachhaltige Erzeugung, meisterhafte Verlegung und erstklassige Qualität kennzeichnen die Firmenphilosophie. Die Kombination aus traditioneller Grundhaltung und Innovationsfähigkeit garantiert ein vielseitiges Programm, mit dem Fischer -Parkett Profil zeigt und jeden Kundenwunsch erfüllt. Kein Auftrag ist zu klein oder zu groß. Das Leistungsspektrum reicht vom Schleifen eines Parkettbodens im privaten Wohnbereich bis hin zu Großprojekten. Auch bei der Restaurierung von Altböden ist ­ Fischer -Parkett dank jahrzehntelanger Erfahrung der richtige Ansprechpartner.