Der interessante Schadensfall Farbfehler durch ungeeignete Leisten Wer richtig stapelt, spart Geld

Stapelflecken sind nicht nur unschön, sondern auch teuer, denn sie können das Holz beträchtlich entwerten. In diesem Fachbeitrag wird beschrieben, wie Stapelflecken entstehen und werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie man sie vermeiden kann.Farbveränderungen bei hellen Hölzern durch StapellattenWer richtig stapelt, spart Geld Der Trend nach modischen hellen Holzarten hält an. Buche, Ahorn, Birke, Esche und nach wie vor Eiche werden unvermindert nachgefragt. Makellos schöne Hölzer werden verlangt, jede Farbunreinheit stört das Bild. Kunden und häufig sogar Verkäufer im Handel haben kein Verständnis für eventuelle Abweichungen. „Makellose“ Hölzer können allerdings nur mit äußerster Sorgfalt in der Vorbehandlung erzielt werden. In allererster Linie gilt das sowohl für die natürliche als auch künstliche Trocknung. So ist die beste künstliche Trocknung nichts wert, wenn das Holz durch falsche Lagerung bereits vorgeschädigt ist. Umgekehrt kann schöne helle Rohware durch Fehler in der Trocknungskammer gemindert werden. Deshalb sind grundsätzlich einige Anforderungen an die Stapelung zu stellen, um das Holz fachgerecht zu trocknen. Inbesondere sollte eine maximale Luftbewegung an sämtlichen Oberflächen der Hölzer sichergestellt sein. Bei der üblichen Stapelmethode für Schnittholz werden die Bretter in regelmäßigen Lagen angeordnet, die durch schmale Leisten, (sogenannte Stapellatten) voneinander getrennt sind. Dies erlaubt eine freie Luftbewegung um das Holz und eine gleichmäßige Verteilung der Holzoberflächen im Stapel. Eine in senkrechten Leistenreihen übereinander angeordnete Stapelung verhindert das Krummwerden der Schnittware in der Trocknung so weit als möglich. Die Stapelleisten müssen trokken und pilzfrei sein. Ungesundes, unsauberes Abfallholz zu verwenden, ist ein häufig auftretender Fehler mit entsprechenden Folgen. Die Leisten sollten mindestens so lang sein wie die vorgesehene Stapelbreite. Um eine gleichmäßige Behinderung innerhalb der einzelnen Stapellagen sicherzustellen, sollte die Dicke sowohl der Schnittware als auch der Stapellatten jeweils möglichst einheitlich sein. Die richtige Stapelleistenstärke ist für eine ausreichende Luftumwälzung wichtig und sollte deshalb in der Praxis unbedingt beachtet werden. Beim Aufbau des Stapels sind die Latten jeweils am Ende jeder Lage (und entlang der Bretter im Abstand von höchstens 40 Zentimeter, abhängig von der Brettstärke) anzuordnen, denn frei aus dem Stapel herausragende Enden können sich völlig ungehindert verziehen. In hohen Stapeln sind die Mehrzahl der Bretter durch das Gewicht des darüberliegenden Holzes ausreichend behindert. Sind die Stapel allerdings nur niedrig, sollten sie durch entsprechende Gewichte zusätzlich beschwert werden. Dabei werden Parkettfriesen meistens auf Paletten gestapelt. Für die Anfertigung von Holzstapelleisten eignet sich besonders gut Fichten- oder Tannenholz. Latten aus Hölzern mit vielen Inhaltsstoffen, zum Beispiel bei Eiche, würden wegen des Gehaltes an „reaktiven“ Gerbstoffen das Risiko von Lattenstreifen unmittelbar nach sich ziehen. Die Verfärbungen der Hölzer werden durch chemische Reaktionen verursacht, die eine Abhängigkeit von den umgebenden Bedingungen aufweisen. Ungünstige Luftfeuchtigkeitsverhältnisse nach dem Einschnitt wirken sich daher nachteilig aus. Bei hellen Hölzern sind die Farbveränderungen durch Stapelleisteneindrücke häufig so tiefgehend, daß sie auch nach der anschließenden Bearbeitung, das heißt dem stärkeegalisierenden Hobeln, noch vorhanden sind. Ein geübtes Auge in der Wareneingangskontrolle gehört dazu, zu erkennen, wie weit die Stapelflekken in die Rohware eingedrungen sind. Gerade bei den vergleichsweise dünnen Fertigparkettauflagen bleiben Fehleinschätzungen nicht ohne Folgen. Stapelflecken im fertigen Parkettholz bedeuten erhebliche Wertverluste. In den gängigen Sortierungen ist dieses Material dann nicht mehr unterzubringen. Allenfalls in Baumarktsortierungen wie „Struktur“, „Contrakt“, „Economy“, „Variation“ oder in ähnlicher Namensgebung ist dieses optisch geminderte Holz dann noch zu verkaufen. Der Preis liegt dann manchmal bis zu fünfzig Prozent oder mehr unter der Normalware. Eine Nachkalkulation zeigt sehr schnell, daß eine bessere Behandlung des Rohholzes oder engere Qualitätskontrolle billiger gewesen wäre. Neben den üblichen quadratischen Stapellatten aus Weichholz werden verschiedene Typen eingesetzt. Dreieckslatten aus Metall, in der Regel aus Aluminium, da auf diese Weise keine Reaktionen chemischer Art mit den Gerbstoffen des Holzes hervorgerufen werden, bringen recht gute Ergebnisse. Sie weisen die geringstmöglichen Auflagepunkte auf, zeigen aber den Nachteil eines gewissen Eigenklimas unter dem „Dach“ des von den Schenkeln der Leisten eingeschlossenen Holzes, wodurch leichte Verfärbungen bedingt sein können. Eine erhebliche Belastung der minimalen Auflageflächen begrenzt auch die Stapelhöhe in der Kammer, anderenfalls wären irreversible Verformungen durch punktuellen Druck die Folge. Manchmal werden auch speziell eingekerbte Stapellatten verwendet. Diese Leisten, häufig auch aus Eschenholz gefertigt, haben sich vor allem bei der Stehendlagerung von Schnittholz bewährt. Auch sie vertragen nur eine betimmte Stapelhöhe, da bei zu großer Belastung die Querdruckfestigkeit des Holzes überschritten wird und die unteren Stapellattenlagen erheblich gequetscht werden können. Das vermindert das Trockenergebnis und schließt eine Wiederverwendung dieser Leisten aus. Mehr und mehr scheinen sich gewellte Alu-Profilleisten durchzusetzen. Diese Leisten sind in längsbelüfteten Trockenkammern zwar seit längerer Zeit gängig, sind aber auch bei der Vortrocknung mittlerweile von Bedeutung. Diese Leisten sind sehr stabil und vertragen relativ hohe Belastungen, so daß man genügende Stapelhöhen erreichen kann. Das wirkt sich wiederum kostengünstig auf die Kammerbeschickung aus. Die Auflagenbreite beträgt zirka zwei Millimeter, also wesentlich mehr als bei Dreiecksleisten mit punktförmiger Berührungsfläche. Die Möglichkeit der ständigen Wiederverwendung macht den höheren Einstandspreis gegenüber den auch nicht ganz billigen profilierten Holzleisten wieder wett und sorgt für eine recht schnelle Amortisation. Dabei sollten Rohfriese zweckmäßigerweise ausschließlich mit Alu-Wellprofilen gestapelt werden. Bei der Schnittholzstapelung ist es vorteilhaft, an den Stirnenden nach wie vor Holzlatten einzusetzen. Es empfiehlt sich, diese möglichst überstehend zu verlegen, um dadurch eine rißbildende, stärkere Austrocknung an den Brettenden zu verhindern. Es gibt eine Reihe weiterer Möglichkeiten, helle Hölzer schonend zu stapeln. Viele Produzenten haben ihre eigenen kleinen Geheimnisse. Entscheidend neben der Vermeidung der Flecken ist sicherlich der kostenmäßige Aufwand. Deshalb sollte nicht nur der anhaltende Modetrend diesem Thema eine wachsende Aufmerksamkeit bescheren.

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