bwd im Gespräch Susanne Klaproth, Direktorin Deutsche Messe AG, Projektleitung Contractworld Architekten sollen ins Netz gehen

Zum zehnten Geburtstag spendiert die Deutsche Messe der Contractworld ein neues Outfit. Aus dem Architektenkongress soll endlich eine interaktive Begegnungsstätte für Bodenbelaghersteller und kreative Gestalter werden.Susanne Klaproth, Projekt leitung Contractworld.Architekten sollen ins Netz gehen bwd Frau Klaproth, in den neun Jahren ihres Bestehens haben Sie aus der Contractworld Europas größtes Forum für Architektur und Innenarchitektur gemacht. Das Ziel, Architekten für die Domotex zu interessieren und den Bodenbelagausstellern zuzuführen, haben Sie allerdings verfehlt. Klaproth Das sehe ich anders. Wir stellen fest, dass wir es sehr wohl geschafft haben, Architekten und Innenarchitekten für die Domotex und damit auch für Bodenbeläge zu interessieren. Was wir leider nicht in vollem Umfang erreicht haben ist, die Architekten mit den Ausstellern zu vernetzen. Diesem Defizit begegnen wir mit einer Neukonzeption der Contractworld, die bereits 2010 umgesetzt wird. bwd Ich fürchte, dafür müssten Sie den Architekten glatt zu den Ausstellern tragen. Klaproth So krass würde ich es nicht ausdrücken, aber in der Tat: Wir werden die Architekten mit relativ einfachen Mitteln an die Hand nehmen und zu den Ausstellerständen führen. bwd Wie sehen diese Mittel aus? Klaproth Wir werden die Contractworld dezentralisieren. Es wird weiter einen Vortragsbereich für rund 400 Zuhörer geben, wo die Stararchitekten auftreten. Daneben werden wir dezentrale Bühnen haben, wo Workshops und kleine Präsentationen stattfinden. Auch der Bewirtungsbereich wird sich künftig auf mehrere Lounges in der Halle 4 verteilen. Wir erreichen damit eine Durchmischung der Ausstellerflächen mit den verschiedenen Bereichen der Contractworld und schaffen dadurch zahlreiche Anlaufstationen für Kommunikation und Gedankenaustausch. Wir werden 2010 auch erstmalig Architektenführungen anbieten. Wir werden Gruppen von 10 bis 15 Personen gezielt zu den Ausstellern bringen. bwd Und dann heißt es: Aussteller, übernehmen Sie? Klaproth Es steht jedem Contractworld-Aussteller offen, dieses Angebot wahrzunehmen. Natürlich ist das mit Aufwand verbunden. Der Aussteller muss in einem bestimmten Zeitrhythmus den Architekten sein Produkt vorstellen und sich während der Fünf-Minuten-Redezeit auf das Wesentliche beschränken. Vorteil: Der Architekt bekommt kurzfristig alles Wesentliche präsentiert und spart Zeit und Aufwand. Ein weiterer Baustein im Informationsmosaik sind übrigens Produkt-Showcases. Jeder Aussteller hat die Möglichkeit, auf seinem Stand sein innovativstes Produkt in einer Art Vitrine besonders hervorzuheben. Die Fachbesucher dürfen diese Highlights bewerten. Die Aussteller erhalten so nicht nur Feedback, sondern auch Architektenadressen. bwd Dem Architekt ist die selbständige Informationsbeschaffung wohl nicht zuzumuten? Klaproth Das Selbstverständnis und der Arbeitsauftrag eines Architekten ist das eine. Wir verstehen uns als Mittler zwischen der Industrie, die mit dem Architekten in Kontakt treten möchte, und dem Besucher, dem wir den Zugang zum Aussteller so angenehm und so leicht wie möglich gestalten wollen. Wenn beide aufeinandertreffen, ziehen wir uns zurück. bwd Bezieht der neue Netzwerkgedanke auch den Verarbeiter, den Objekteur ein? Klaproth Jeder Objekteur und Handwerker ist uns auf der Contractworld herzlich willkommen. Auch für ihn gibt es hier viel Interessantes zu entdecken. Und natürlich soll er auch mit dem Architekten in Kontakt treten. Gerade deswegen werden wir zahlreiche Gelegenheiten zum zwanglosen Austausch schaffen, entweder in den zahlreichen Lounges oder auch den After-Work-Partys täglich ab 18.00 Uhr. bwd Frau Klaproth, vielen Dank für das Gespräch. Mit Susanne Klaproth sprach Stefan Heinze in Frankfurt/Main.

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