Kährs Stellungnahme zu Vorwürfen

Mit Geschäftsführer Robert Bieger und Marketingleiter Andreas Merz haben die Spitzenvertreter von Kährs Deutschland zum Artikel einer schwedischen Tageszeitung Stellung genommen, in dem Liquiditätsschwierigkeiten des Holzfußbodenherstellers kolportiert wurden und Kritik an der Entlassung von 95 Mitarbeitern geübt wurde.

In der zweiseitigen Stellungnahme, die boden wand decke vorliegt, räumen Bieger und Merz aber einen Teil der Vorwürfe ein: So habe das vormalige Management um CEO Gerard Legtmann mehrere Millionen Euro in ergebnislose Consultingprojekte gesteckt. Richtig sei auch, dass durch die zwischenzeitliche Preisexplosion auf der Rohstoffseite die Ertragslage vorübergehend stark unter Druck geraten sei – mittlerweile habe sich die Situation auf der Einkaufsseite aber wieder entspannt. Auch die negative Entwicklung wichtiger Absatzmärkte wie USA oder Spanien lasse sich in der Tat nicht wegdiskutieren. Allerdings hätten damit auch Wettbewerber zu kämpfen. Keinesfalls richtig sei dagegen, dass Kährs vorübergehend zahlungsunfähig gewesen sei. CEO Per Skaner habe mit Erfolg darauf hingewirkt, dass entsprechende Aussagen von der Zeitung „Barometern“ richtiggestellt worden seien. Bieger und Merz vermuten in ihrer Stellungnahme, bei dem anonymen Informanten, auf den sich das Blatt in seiner Berichterstattung bezogen hatte, handle es sich um einen Gewährsmann, der „eine persönliche Rechnung begleichen möchte oder aus einem stark politisierten Lager kommt“.

Anders sei dessen Beurteilung der Entlassung von 95 Mitarbeitern aus der Wochenendschicht mit laut Kährs Deutschland schlechter Produktivität und einem Belegschaftsanteil von acht Prozent nicht erklärbar. Wörtlich heißt es dazu in der am 12. August veröffentlichten Stellungnahme von Bieger und Merz: „Dass er die Maßnahmen einer notwendigen personellen Anpassung anprangert (...), ist nicht angemessen und zeugt von mangelndem Wissen über betriebswirtschaftliche Zusammenhänge.“ Bei den Entlassungen handle es sich um eine „ganz normale Konsolidierungsmaßnahme“, der weitere folgen könnten.