PCI-Kleber-Forum 2010 Vorträge und Praxisbeispiele Alles Wichtige zu DIN, GEV, VOC

Der Augsburger Bauchemiespezialist PCI hat Kunden aus Verlegebetrieben und dem Großhandel zum Kleber-Forum eingeladen. Sie erfuhren Aktuelles über technische Anforderungen, Gütesiegel und Emissionen.Alles Wichtige zu DIN, GEV, VOC Die Schauplätze für das PCI-Kleber-Forum 2010 im August waren das Carl-Benz-Museum in Ladenburg, der Landschaftspark Duisburg und Speicherböden in Hamburg. Torsten Grotjohann, Inhaber und Leiter des Institut für Fußbodenbau (IFF), referierte über „Belagtypen - Anforderungen, Schäden, sichere Verlegung“. Er vermittelte den Teilnehmern praxisnah, dass ein vollflächiges Spachteln unter textilen und elastischen Bodenbelägen sinnvoll ist. Grotjohann beleuchtete die technischen Anforderungen an Klebstoffe gemäß DIN EN 14259 „Klebstoffe für Bodenbeläge“, die Anforderungen an die Schälfestigkeit gemäß EN 1372 sowie die Prüfung nach EN 1903 „Klebstoffe - Prüfverfahren für Klebstoffe für Boden- und Wandbeläge aus Kunststoff und Gummi - Bestimmung der Maßänderung nach beschleunigter Alterung“. Zudem ging es um technische Eigenschaften von Bodenbelagklebstoffen, wie z.B. Resteindruckverhalten, Maßstabilität, Weichmacherbeständigkeit oder Emissionsverhalten. Grotjohann stellte fest: „Die Wahl und der Einsatz des richtigen und geeigneten Klebstoffs können das Maßänderungsverhalten von Bodenbelägen reduzieren oder das Eindruckverhalten von geklebten Bodenbelägen minimieren.“ Praktische Versuche Auch die Praxis kam nicht zu kurz: Gezeigt wurden Klebeversuche mit unterschiedlichen Nutzbelägen unter Verwendung verschiedener PCI-Bodenbelagklebstoffe sowie mobile Schälzugprüfungen an vorbereiteten Platten. Im zweiten Teil des Kleber-Forums präsentierte Prof. Dr. Josef Felixberger, Leiter PCI-Anwendungstechnik, das aktuelle Thema „Emicode, Blauer Engel, AgBB - Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen. Felixberger erläuterte zunächst, was unter „Emissionen“ allgemein und bezogen auf Bodenverlegewerkstoffe zu verstehen ist und wie man diese Emissionen (VOC = volatile organic compounds) messen kann. Die europäische Richtlinie 2004/42/EG definiert VOCs mit allen flüchtigen organischen Stoffen, deren Siedepunkt unter 250 Grad Celsius liegt. Solche Stoffe werden bei Raumtemperatur bereits im merklichen Maße an die Raumluft abgegeben und können gesundheitsschädlich sein. Felixberger stellte anschließend die Gütesiegel Emicode der Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe (GEV), das Umweltzeichen Blauer Engel und das Ü-Zeichen des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) vor. Er ging dabei auf Historie, Zielsetzungen und Anforderungen bzw. Kriterien des jeweiligen Labels ein. Dann bewertete er die drei Gütesiegel gegenüberstellend. Dabei machte Felixberger auf einen grundsätzlichen Unterschied aufmerksam: „Während Blauer Engel und Emicode freiwilliger Natur sind, ist das Ü-Zeichen ab 1.1.2011 für Parkettverlegewerkstoffe und ab 1.1.2012 für andere Bodenverlegewerkstoffe gesetzlich verpflichtend!“ Emicode sei beim Bodenleger etabliert, der Blaue Engel vor allem beim Endkunden bekannt, das Ü-Zeichen besonders beim Planer von Relevanz. Seiner Bewertung nach ist das Ü-Zeichen um den Faktor 10 toleranter als Blauer Engel und Emicode bezogen auf die VOC-Grenzwerte. Nach den Vorträgen mit Fragerunden und anschließenden Führungen durch die jeweiligen Veranstaltungsorte nutzten die Teilnehmer beim Abendessen die Gelegenheit, sich über Berufspraxis und aktuelle Themen auszutauschen.-

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