Bundesleistungswettbewerb der Parkett- und Bodenleger Handwerkernachwuchs trifft sich in Düsseldorf - Die Besten unter sich"> Bundesleistungswettbewerb der Parkett- und Bodenleger Handwerkernachwuchs trifft sich in Düsseldorf Die Besten unter sich

Stefan Fischhaber und Mirko Groß sind die deutschen Meister: Beim Bundesleistungswettbewerb der Parkett- und Bodenleger in Düsseldorf setzten sie sich gegen ihre Konkurrenten durch. Volle Konzentration und genaues Arbeiten waren nötig, um die Aufgaben in der vorgegebenen Zeit umzusetzen.Die Besten unter sich„Herrschaften, in fünf Minuten ist die Zeit vorbei“, kündigt Heinz Brehm an. In der weiß verputzten Halle auf dem Henkel-Gelände in Düsseldorf schaut niemand auf. Die acht Teilnehmer des Bundesleistungswettbewerbs sind über ihre Parkettplatten und PVC-Tafeln gebeugt. Überall wird gesaugt und geschliffen, werden letzte Handgriffe angelegt. Bundeslehrlingswart Heinz Brehm und seine Jurykollegen beobachten die Arbeiten kritisch, diskutieren und machen sich Notizen. Zum 45. Bundesleistungswettbewerb der Parkett- und Bodenleger hatte in diesem Jahr Thomsit eingeladen. Die Teilnehmer gehören zu den besten Absolventen Deutschlands. Sie hatten sich zuvor in einem Landesentscheid für die Bundesebene qualifiziert. Die Arbeitsaufgaben waren dementsprechend anspruchsvoll: Den Parkettlegern hatte die Jury die Aufgabe gestellt, eine 1 Quadratmeter große Parkettmustervorgabe in klassischem Stabparkett zu fertigen, die Hauptaufgabe für die Bodenleger war die Umsetzung einer 1,3 Quadratmeter großen Intarsienarbeit aus homogenen PVC-Belägen. Die Zeitvorgabe: Vier Stunden. „Die Zeit war ziemlich knapp“, sagt Benjamin Weber, Parkettleger aus Baden-Württemberg: „Mit dem Ergebnis bin ich aber relativ zufrieden.“ Im zweiten Durchgang standen die Bodenleger vor der Aufgabe, Zweischicht-Fertigparkett im diagonalen Verband zu verlegen, die Parkettleger bekamen eine PVC-Arbeit. „Jede Aufgabe zählt 50 Prozent“, erklärt Jörg Schülein, Jurymitglied und Leiter der neu gebildeten Fachgruppe Aus- und Weiterbildung im Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik. Gesamteindruck und Arbeitsweise zählen„Die Zeit ist rum!“, ruft Brehm: „Bitte nicht mehr weiterarbeiten!“ Jetzt ist die Jury an der Reihe: Akribisch werden die fertigen Arbeiten nachgemessen. Punkte gibt es für die technische Ausführung und für den Gesamteindruck. Aber auch die Arbeitsweise zählt. „Das ist das Wichtigste“, sagt Juror Tobias Michalak. Die sechs Jurymitglieder haben deswegen die Teilnehmer genau bei der Arbeit beobachtet. Nach langem Rechnen und Warten stehen die Sieger fest: Stefan Fischhaber von der bayerischen Fachfirma Fußböden Zehetmair GmbH in Miesbach belegt den ersten Platz bei den Parkettlegern. „Wenn man zugeguckt hat, wie der Kerl gearbeitet hat, dürfte das selbstverständlich sein“, lobt Heinz Brehm. Zweiter wird Benjamin Weber vom Fachbetrieb Weber im baden-württembergischen Munderkingen. Bei den Bodenlegern siegt Mirko Groß vom Ausbildungsbetrieb Groß in Iserlohn. „Ich habe nicht damit gerechnet, weil mir bei der Parkettarbeit am Ende noch ein Fehler passiert ist“, sagt er nach der Siegerehrung. Stefan Fischhaber hatte von Anfang an ein gutes Gefühl: „Als ich gestartet bin, habe ich direkt gemerkt, dass es wirklich gut geht.“ Der 19-Jährige wird Deutschland nun gemeinsam mit dem Vorjahressieger der Parkettleger, Dimitri Woronzow, bei den Parkettleger-Europameisterschaften in Budweis, Tschechien im Mai vertreten. „Darauf freue ich mich schon“, sagt er. Der Zeitdruck in der Wettbewerbssituation ist groß, findet Fischhaber: „Auch wenn es zu schaffen war, hat man das immer im Hinterkopf.“ „Man muss alles um sich herum ausblenden“, sagt auch Benedikt Knapp, Parkettleger aus Hessen. Die Stimmung während des Wettbewerbs beurteilen die Teilnehmer positiv: „Konkurrenzkampf gab es nicht bei uns“, erzählt Bodenleger Mirko Groß: „Wir haben uns eher noch geholfen.“ Die Aufgabe empfand der Erstplatzierte der Bodenleger als anspruchsvoll: „Es geht ja um die Bundesmeisterschaft, da hab ich das auch nicht anders erwartet.“ Heinz Brehm bedankt sich bei den Parkett- und Bodenlegern für ihre Teilnahme und überreicht jedem eine kleine Trophäe. Insgesamt waren jeweils vier Gesellen gegeneinander angetreten. „Wir haben den geringsten Stand der Teilnehmer“, sagt Brehm. Drei Bodenleger und ein Parkettleger hatten kurzfristig abgesagt, ein Teilnehmer konnte nicht zum Wettbewerb zugelassen werden. 3.000 Euro für WeiterbildungErklären kann der Bundeslehrlingswart sich das nicht: „Jeder, der hier teilnimmt, bekommt die Begabtenförderung von mindestens 3.000 Euro.“ Diese Summe können die Teilnehmer bei ihrer Handwerkskammer für Weiterbildungen beantragen, z. B. für die Meisterausbildung. Brehm organisiert den Leistungswettbewerb seit 1988 und hat schon ganz unterschiedliche Wettbewerbe erlebt. Das Niveau schwanke von Jahr zu Jahr. „Mit den Kandidaten bin ich in diesem Jahr insgesamt voll zufrieden“, sagt er. Jörg Schülein lobt die Bodenleger für ihre Arbeitsweise: „Ich habe heute viele Individualisten gesehen, das hat mir gut gefallen.“ Optimierungsbedarf sieht er beim Verschweißen. „Das könnt ihr ja täglich üben“, sagt er. „Wahrscheinlich gelingt es euch auch besser, wenn ihr nicht so unter Druck seid.“ Im Rahmen des Bundeslehrlingswettbewerbs prämierte Gastgeber Thomsit die mitgebrachten Gesellenstücke der acht Teilnehmer nach gestalterischen Kriterien. Bodenleger Mirko Groß überzeugte auch hier die Jury. Bei den Parkettlegern ging der Designpreis an Albert Strauß vom Betrieb Lohmann Bodenbeläge in Bielefeld. „Der Austausch mit jungen Handwerkern ist spannend für uns“, sagt Christian Sinz, Customer Marketing Manager Handwerk bei Henkel: „Guter Handwerkernachwuchs sichert auch unsere Zukunft.“ Hannah Dudeck redaktion@boden-wand-decke.de

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