Dura, Filzfabrik Fulda Effektiv und bodenständig

Neu organisiert und vertrieblich neu aufgestellt meldet sich die Dura mit Kollektionen für den Wohn- und Objektbereich zurück. Die Filzfabrik Fulda unterstreicht mit Investitionen in Millionenhöhe den Anspruch, Marktführer bei Objekt-Nadelfilzbelägen zu sein.Nach dem vollständigen Rückzug aus dem Automobilgeschäft steht am Firmenstandort Fulda der Bodenbelag wieder im Mittelpunkt. Das Werk an der Frankfurter Straße beherbergt nicht nur die Tuftingproduktion. Nach Investition eines Millionenbetrages werden in Fulda künftig auch Nadelfilzbeläge vollstufig produziert. Der Produktionsstandort Schmallenberg wurde geschlossen. Am Standort Hessisch Oldendorf werden künftig lediglich Veredelungsprozesse wie Färben und Beschichten durchgegführt und dies auch als Dienstleistungen für Fremdfirmen. Gleichzeitig befindet sich in Hessisch Oldendorf das zentrale Logistikzentrum. Unterm Strich bedeutet die Neustrukturierung eine Verkleinerung der Geschäftsaktivitäten, bilanzierte Dr. Christian Schäfer anlässlich der Präsentation einer Reihe neuer Kollektionen auf der Messe Bau in München. „Wir können nicht länger so tun, als wären die Zeiten nicht andere geworden“, sagt Schäfer. Fakt ist: In den letzten zwanzig Jahren hat sich der Teppichbodenabsatz in Deutschland halbiert. Während der Wohnbereich 2016 abermals zweistellige Rückgänge hinnehmen musste, gelang es der Branche, im Objektbreich Zuwächse zu erzielen. Dennoch wird die Dura das Wohnsegment auch künftig bedienen, wenn auch „fokussierter“. In diesem Sinne bedeute die neue Service-Kollektion „Living“ die Fortführung einer, so Schäfer, „langen Erfolgsstory“. Eingebunden in lichtgraues Leinen präsentiert sich die neue Living auf acht Seiten in einer Mischung aus Neuentwicklungen wie der Qualität Diamant, ein üppiger Softfrisé in trendigem Seidenglanz und bewährten Klassikern wie der Uni-Feinvelours-Qualität Holiday. Die Preisrange der insgesamt sieben Artikel in 96 Farbvarianten reicht von 24,95 bis 49,95 Euro. Damit reiht sich die Living in die konsumige Mittelklasse ein. Für eine neue Wollkollektion hat man in Fulda TWN die „selbsterklärende Marke für hochwertige Wolle“ wiederbelebt. Der neue TWN-Koffer geht bereits seit November 2016 als Servicekollektion in den Markt und wendet sich vor allem an den Großhandel, der bei Wollkollektionen traditionell nicht gern mit Eigenmarken operiert. Die Verkaufserfolge hätten sich, so Schäfer, bereits eingestellt — „nicht als Millionenseller, aber als guter Umsatzbringer“. Marktführerschaft ausbauenIm zweiten Quartal 2017 wird die neue Objetkolektion Dura Contract auf den Markt kommen, „eine Balance aus über viele Jahre im Objekt bewährten Konstruktionen und Neuentwicklungen“. Dura legt den Fokus allerdings erstmalig deutlich auf Solution-deyed-Konstruktionen, also den Einsatz pigmentgefärbter Garne, die größtenteils aus Aquafils Recyclingfaser Econyl bestehen. Die neue Contract beinhaltet 167 Varianten, darunter 50 Nadelfilzvarianten, und ist als Bahnenware wahlweise mit Standard-Textilrücken oder Akustikrücken sowie als Fliese ebenfalls mit Akustikrücken oder Polyflex-Schwerbeschichtung erhältlich. Im Zuge der Neustrukturierung der Geschäftsaktivitäten wurde auch der Vertrieb neu organisiert. Unter der Gesamtleitung von Markus von Keitz werden die Marken Dura und Textimex seit Jahresbeginn von einem Vertriebsteam betreut. Auch bei der Filzfabrik Fulda hat sich in den letzten Monaten viel am Standort Fulda getan. Mit dem Ziel „die Position der Gruppe als Marktführer in der Produktion von qualitativ hochwertigen und strapazierfähigen Nadelfilz-Bodenbelägen weiter zu forcieren und auszubauen“, habe man, so Geschäftsführer Martin Schäfer, in Fulda die modernste vollstufige Nadelfilz-Bodenbelagfertigung Deutschlands errichtet. Man will in Zukunft noch stärker als Industriepartner für Objekt- und Nadelfilzbeläge am Markt agieren. Investiert wurde in die Faseraufbereitung, in den Maschinenpark der Flächenerzeugung und in die Ausrüstungstechnologie. Die Filzfabrik Fulda werde sich, so Martin Schäfer, weiterhin als eigenständiges Unternehmen mit eigenem Vertrieb sowie eigener Marke unter der Führung von Joachim Stütz dem Wettbewerb stellen. Für die Industriekunden habe man eine eigene Organisation aufgebaut, die getrennt vom Eigengeschäft agiert und gewährleistet, dass Industrie und Eigengeschäft strikt voneinander getrennt sind. In München stellte die Filzfabrik Fulda den Nadelfilz-Bodenbelag „Fulda Wave“ vor, dessen „Optik von Wellen inspiriert“ ist. In acht Farben und zu 100 Prozent aus Poplyamid bestehend ist der Belag ab dem zweiten Halbjahr 2017 als Bahnenware und in Fliesenform erhältlich. Stefan Heinze stefan.heinze@holzmann-medien.de