Wieder festen Boden unter den Füßen

Damit die Geschädigten der Hochwasserkatastrophen an Rhein und Ahr wieder festen Boden unter die Füße bekommen, haben sich mehrere Initiativen gegründet. Bodenleger bündeln ihre Kräfte, unterstützt von Belags- und Maschinenherstellern und dem Handel.

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    Flutopferhilfe Finale
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    Mehr als 200 Helfer waren bei der Aktion #bodenflut im Einsatz, um den Opfern der Flutkatastrophe wieder festen Boden unter den Füßen zu geben.
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    In einem Saal des Schützenvereins „St. Sebastianus“ in Meckenheim haben die Freiwilligen zum Beispiel 260 m2 Stabparkett rausgerissen – teilweise mit dem „Rideon“-­Stripper von Janser, teilweise mit Werkzeugen von Hand.
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    Verschnaufpause im „Basis-Camp“ bei Fußboden Pieczkowsky in Meckenheim.
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    Auch RTL hat über die Hilfsaktion berichtet.
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    Großer Dank an viele Freiwillige, die in dieser Seniorenanlage 900 m2 Beläge rausgerissen haben.
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    Das Stabparkett im Schützenhaus: eine Herausforderung für die Helfer.
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    Das Bild macht deutlich, wie hoch das Wasser in dieser Turnhalle stand.
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    Auch ter Hürne hat Fußböden ins Ahrtal geschickt. Im Bild die geschäftsführenden Gesellschafter von ter Hürne, Erwin ter Hürne (li) und Bernhard ter Hürne (re) sowie Norbert Rohmann (Mitte) von der Spedition Lensker, die die Ware gratis transportiert hat.
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    Comedian Bernd Stelter (links) ist ein Freund von Rüdiger Dicke, der beide Aktionen mit initiiert hat. Stelter hat die Aktion #bodenflut vor Ort unterstützt – als Ladehelfer.

Die Nacht vom 14. auf den 15. Juli hat die Ahrregion sowie Teile von NRW und Bayern verändert. Wassermassen in einem bis dahin ungekannten Ausmaß haben weggerissen, was Menschen lieb und teuer ist. Als das Wasser wieder weg war, blieben Schutt, Schlamm und Fassungslosigkeit angesichts der entstandenen Schäden.

Eine Woche später war Rüdiger Dicke (Uni­floor) mit seinem Branchenkollegen Jens Stefan Meyer (Nora) in Kontakt, der selbst von den Folgen der Flut betroffen war. Schnell reifte die Idee, über Dickes Face­book-Gruppe „Fussbodenforum“ einen Aufruf zu starten. Und wo sich normalerweise Profis der Bodenbranche über technische Kniffe und anderes austauschen, wurde eine erste Schadensbilanz gezogen.

Der Schimmelbildung zuvorkommen


Schnell war klar: Die Kollegen hatte es offenbar weniger hart getroffen. „Aber es tickte eine Zeitbombe, die braunen Fluten bestanden aus Heizöl, Fäkalien und Schlamm“, erläutert Dicke seine Motivation. „Teppiche, Laminate, Designböden und Holzböden mussten schnell raus, und hier konnten nur Fachleute mit ,Strippern‘ gegen den drohenden Schimmel helfen.“

Gemeinsam mit seinem Mitstreiter Günter Bochenek (Verkaufsleiter Holzzentrum Schwab, Hockenheim) kam der Stein ins Rollen. Bochenek, der ebenfalls auf Facebook eine Anfrage nach verfügbaren Bau­trocknern gestartet hatte, konnte Daniel Pieczkowski in Meckenheim mit an Bord holen. Sein Betrieb wurde kurzerhand die Operationsbasis und damit Dreh- und Angelpunkt für alle Helfer und Unterstützer.

Und Unterstützung gab es von Anfang an: Sofort haben Werkzeug- und Maschinenhersteller Material, Geräte und Techniker zur Verfügung gestellt. Mit dabei waren unter anderem Janser mit Michael Hahn, Roll mit Maik Kolcan, Witte mit Karsten ­Kordes und Wolff mit Dennis Czaschke.Doch wer sollte die Maschinen bedienen? Über Facebook meldeten sich die ersten freiwilligen „Stripper“, Boden- und Parkettleger aus der gesamten Republik.

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In der Zwischenzeit sind längst weitere Facebook-Initiativen entstanden. Als Beispiel sei genannt die Spendenaktion „Eifelkinder helfen“, die Manfred Weber aus Bonn , stellvertretender Bundes­innungs­meister des Bundesverbandes Parkett und Fußbodentechnik (BVPF), ins Leben gerufen hat. Gemeinsam mit dem „Eifelkind Racingteam“ will er so die stark in Mitleidenschaft gezogene Region Nürburg­ring finanziell unterstützen.

Teams aus ganz Deutschland 20 Tage im Einsatz


Schon elf Tage nach der Flut begann unter dem Motto „Stripper-Kommando Ahr“ ein insgesamt 20-tägiger Einsatz mit wechselnden Teams. Die Aufzeichnungen von Dicke und Bochenek registrieren 29 Boden- und Parkettleger aus ganz Deutschland, von Oldenburg bis Würzburg. Unter anderem unterstützten folgende Boden­leger die Initiative: Dennis Eck (Boden Schwab), Manuel Distler (Würzburg), Markus Kiefer (Köln), Karsten Siewert mit Maschinen-Hilfe aus Olpe, Sven Reeh mit Maschinen-Hilfe aus Remagen und Sirisak Bunsin, Bauleiter in der Meisterschule aus Kelkheim . Die freiwilligen Helfer wurden ebenso wie Rüdiger Dicke und Günter Bochenek oft für die Dauer ihres Einsatzes von ihren Arbeitgebern freigestellt .

Sie entfernten fast 7.000 Quadratmeter auf 82 Baustellen und rissen beschädigte Böden aus Schützenhallen, Schulen, Kindergärten und Wohnzimmern. Den Auftakt bildete der Kindergarten „Grashüpfer“ in Swisttal-Odendorf : Dort flogen rund 350 m2 des Linoleumbelags mit Korkment-­Unterlage in den Container.

In einem Saal des Schützenvereins „St. Sebastianus“ in Meckenheim haben die Freiwilligen zum Beispiel 260 m2 Stab­parkett rausgerissen – teilweise mit maschineller Unterstützung durch den „Rideon“-­Stripper von Janser, teilweise mit Werkzeugen von Hand. Weder Kindergarten noch Schützen hatten einen ausreichenden Versicherungsschutz, der den Hochwasserschaden hätte regulieren können. Im Rathaus von Rheinbach mussten Linoleumbeläge aus Technikräumen ausgebaut werden. In Euskirchen waren es rund 900 m² Beläge in einer Seniorenanlage. Die Liste wurde lang und länger, wobei die Helfer vornehmlich am Rand des Hochwassergebietes unterwegs waren: Schließlich waren sie auf Strom angewiesen, um die Stripper-­ Maschinen betreiben zu können.

Viel Unterstützung auch für die „Phase II“


Nach drei Wochen war der Job erledigt. „Wo jetzt noch Boden drinliegt, ist leider eher der Bagger gefordert und nicht mehr der Stripper“, sagt Bochenek, dessen Tochter in der Nähe von Rheinbach lebt und auch zu den vom Hochwasser Betroffenen zählt.

Als der Einsatz des „Stripper-Kommandos“ nach drei Wochen beendet war, wurde den Initiatoren sehr schnell klar, dass es trotzdem weitergehen muss und die Hilfsaktion noch längst nicht beendet ist. Folglich richtete sich die Hilfsbereitschaft auf den nächsten Schritt und die Frage, wie die Geschädigten im wörtlichen Sinne wieder festen Boden unter die Füße bekommen sollen. Das haben zahlreiche Unternehmen erkannt und sind auf die Initiatoren zugekommen, weil sie ebenfalls Flutopfer unterstützen wollen (s. Kasten).

Und wie schon bei der ersten Aktion, als es ums Rausreißen der alten Böden ging, haben sich die Initiatoren lange Gedanken gemacht, wie sie für „Phase II“, also das Verlegen neuer Böden, Betroffene und Unterstützer zusammenbringen können. Entstanden ist die branchenweite Initiative #bodenflut, die geschädigten Privatleuten unkompliziert und direkt materielle Hilfe zukommen lassen hat. Am 12. September wurden auf einem Supermarktparkplatz in Euskirchen überwiegend schwimmend zu verlegende, elastische Bodenbeläge an Betroffene (ohne Elementar-Versicherung mit Bedürftigen-­Ausweis) verteilt. Die Aktion #bodenflut ist somit eine gemeinschaftliche Plattform für die Bodenindustrie zur gezielten Hilfe der Hochwasser-Opfer.

Die Spenden-Bereitschaft kam gut in Fahrt, berichtet Mit-Initiator Dicke: „Nils Röden­beck von Interface war der Erste, der Materialhilfe für die Hochwasser-Opfer anbot: 1.500 m2 textile Fliesen waren sofort abrufbar, gefolgt von Armin Kanzler von Falter Berlin mit 1.000 m2 textilem Belag. Dann ging es weiter Schlag auf Schlag: Nach Lotter & Liebherr und MEG folgten diverse Hersteller wie ter Hürne, Forbo Flooring und Condor/Vebe sowie der Großhändler Schlau . Project Floors plant eine große Spendenaktion und will Betroffene mit Bodenbelägen versorgen. Surteco, die Muttergesellschaft des Sockelleistenherstellers Döllken Profiles, hat 20.000 Euro und 10.000 m Sockelleisten für die Hochwasser-Opfer gespendet. Teppichhersteller Tretford hat 5.000 Euro für die Flutopferhilfe Ahrweiler gespendet sowie 5.000 Quadratmeter Teppich mit Kaschmir-Ziegenhaar, die regional nach Bedarf über die Tretford Premium-Fachhändler vergeben werden.

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Auch Großhändler Jordan hilft und hat in einer Sonderaktion einen „Laminatboden für Hochwasseropfer“ aufgelegt. Betroffene können 30 m2 Laminatboden im normalen Einkaufswert von 300 Euro für 150 Euro erwerben, Anfragen werden im Zentrallager in Kassel gesammelt und die Ware an hilfsbedürftige Familien und Einrichtungen ausgegeben. Zudem hat die Jordan-Stiftung ein Spendenkonto für die Hochwasseropfer eingerichtet.

Ebenfalls an Bord: Die Verbände. Sowohl der Fachverband der Hersteller elastischer Bodenbeläge ( FEB) als auch der Verband der mehrschichtig modularen Fußbodenbeläge ( MMFA) fördern die Aktion, um pragmatische Hilfe möglich zu machen. „ Volkmar Halbe und Matthias Windmöller haben sich bei ihren Mitgliedern in einer tollen Art und Weise für die gute Sache stark gemacht“, freut sich Rüdiger Dicke.

Mit Erfolg: „Über den MMFA werden nicht nur Material, sondern auch Maschinen und Manpower für die Fußbodenrenovierung mobilisiert, damit die beschädigten, aber renovierbaren Häuser vor dem Winter wieder gut bewohnbar sind“, berichtet Erwin ter Hürne , MMFA-Mitglied und geschäftsführender Gesellschafter bei ter Hürne. „Sein“ Unternehmen aus Südlohn hat insgesamt 2.000 m2 seiner vier Top-Seller-­Produkte zur Verfügung gestellt, das der langjährige Logistikpartner Lensker aus dem benachbarten Stadtlohn kostenlos zum Verteilpunkt im Krisengebiet transportiert hat. Eine weitere Säule unter anderem bei der Logistik vor Ort war Lotter & Liebherr: „Helfen ist Ehrensache!“, so Sebastian Kindel , Leiter strategischer Einkauf und Mitglied der Geschäftsführung. Der Großhändler hatte zwei große und zwei kleinere Lkw sowie zusätzlich Sprinter und Caddy im Einsatz, die teilweise am Standort Bonn-­Beuel nachgeladen wurden. Die Beteiligung seines Unternehmens und auch anderer Marktteilnehmer hat für ihn einen weiteren positiven Effekt: „Wir haben gezeigt: Der Großhandel kann Logistik!

Spendenbereitschaft übertrifft Erwartungen


Von derlei Unterstützung und Spendenbereitschaft sind Dicke und Bochenek sowie alle Mitstreiter mehr als begeistert. Die einst für die #bodenflut angepeilte Traummarke von 20.000 m2 Bodenbelägen ist längst überschritten: Am Aktionstag sind cirka 17.000 m2 Klicklaminat , 6.000 m2 Teppich (Fliese und Rolle) sowie 12.000 m2 Unter­lage zusammengekommen, außerdem rund 15.000 m Sockelleisten .

Bei den Materialspenden an Bedürftige haben sich die #bodenflut-Macher überwiegend auf Materialien konzentriert, die handwerklich versierte Betroffene auch mit Heimwerker-Kenntnissen verlegen können. O-Ton Dicke: „Wir machen mit dieser Aktion hauptsächlich Klick und Klack!“ Falls doch hier und da professionelle Hilfe vonnöten sein sollte, wurde als „Schwesteraktion“ die Facebook-­Seite #Bodenpaten ins Leben gerufen, an der sich nach aktuellem Stand die Innung Koblenz mit einem finanziellen Zuschuss beteiligt. Außerdem wollen Mitglieder der Innung bei der Ausgabe der Bodenbeläge beratend zur Seite stehen. Bei Bedarf unterstützen einige auch im Anschluss beim Verlegen – überwiegend mit Rat, hier und da vielleicht auch mit Tat.

"Auf die Flut folgt eine Welle der Hilfsbereitschaft!"

Aktion #stripperkommando
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Lokale und überregionale Medien haben das Projekt ebenso unterstützt wie zwei Großhändler, die logistische Hilfe geleistet haben. Neben zahlreichen Unternehmen der Fußbodenbranche gab es auch Promi- Unterstützung: Außer der Kölner Band „Paveier“ war auch Comedian Bernd Stelter mit von der Partie und stand am #Bodenflut-Aktionstag als Ladehelfer bereit. Stelter, vor allem bekannt als Karnevalist und ehemaliges Mitglied der Stammbesetzung der RTL-Comedyshow „7 Tage, 7 Köpfe“ , ist ein alter Studienfreund von Rüdiger Dicke, der, wir haben darüber berichtet, nicht nur in der Welt der Bodenleger gut vernetzt ist. Die Stimmung unter den Helfern bringt Stelter auf den Punkt: „Wir alle sind begeistert davon, dass der verheerenden Flut eine solche Welle an Hilfsbereitschaft folgt.“

Hier gibt's einen professionellen Video-Rückblick zu #bodenflut-Aktion; die Unterstützer der Aktion (darunter auch Maximilan Mees, der das Video erstellt hat), gibt es hier.