Was haben Sie vor, Herr Utz?

Julian Utz, Geschäftsführer der Wolff GmbH & Co. KG. - © privat

bwd Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrem neuen Standort in Ilsfeld?

Utz Das erste Ziel war, unsere zwei Standorte in Oberderdingen und Vaihingen zusammenzuführen. Außerdem ist dieser Standort eine Basis für unsere Zukunftspläne, um auch die internationalen Märkte besser bedienen zu können.

bwd Was war die größte Herausforderung bei diesem Projekt?

Utz Der Bau an sich war nicht so kompliziert. Wir hatten ein erfahrenes Ingenieurbüro für unsere Planung und kompetente Partner in der Umsetzung der Baugewerke. Die größte Herausforderung für uns war der Umzug selbst. Der musste im laufenden Betrieb stattfinden, da die Kunden keine Pause kennen. Aber eine Zwangspause von sechs Wochen war leider unumgänglich. Wir mussten unsere CNC-Fertigung und Montage vom Netz nehmen und alle Arbeitsplätze umziehen. Natürlich haben wir versucht, die Unterbrechung möglichst kurzzuhalten.

bwd Was möchten Sie konkret in den kommenden fünf Jahren erreichen?

Utz Wir haben uns einen Plan bis 2019 gesetzt, der Produktinnovationen und Marketingmaßnahmen im In- und Ausland einschließt. Das heißt, wir wollen mit Sortimentserweiterungen und produktbezogene Aktivitäten im multimedialen Bereich die Wolff GmbH & Co. KG im Markt weiter ausbauen.

bwd Was bedeutet hier „multimediales Marketing?

Utz Mit multimedialem Marketing meine ich vor allem Videos, also Anwendungsfilme. Unsere Produkte zu erklären, ist oft sehr aufwendig. Wir verkaufen meistens über die Vorführung auf der Baustelle beim Kunden, aber dort sind nicht immer alle Mitarbeiter dabei. Die Handwerker müssen dann die Kenntnisse über die neuen Produkte in ihren Betrieben weiterleiten. Leider reißt diese Kette oft ab. Dort sehen wir einen großen Bedarf, den Kunden Einweisungs- und Bedienungsvideos online zur Verfügung zu stellen. Multimediales Marketing beinhaltet auch die Online-Vermarktung von Produkten über ein neues Shop-Konzept. Unsere Käufer werden in diesem Bereich immer sensibler. Für viele ist es einfacher, Ersatzteile wie Messer, Klingen oder ein Verlängerungskabel online direkt von der Baustelle zu bestellen.

bwd Wo sehen Sie die Grenzen Ihres Wachstums?

Utz Grenzen möchten wir uns keine setzen. Wir haben immer noch viele Bereiche, in denen wir uns weiterentwickeln möchten, zum Beispiel bei der Untergrundsanierung und in den strippenden Produktgruppen. Beim Mehrschichtparkett kündigt sich momentan der Renovationszyklus an und wir müssen prüfen, ob wir die richtigen Hilfsmittel auf dem Markt haben, um diese Beläge zu entfernen. Außerdem versuchen wir auch in anderen Branchen Fuß zu fassen. Wir vertreiben bereits Stripper für Dachdecker, um Bitumenbahnen oder Isolierungen zu entfernen. Da ist noch viel Wachstumspotenzial. jb