Was haben Sie vor, Herr Schmitz?

Hans-Jürgen Schmitz, Vertriebsleiter der Bembé Parkett GmbH & Co. KG. - © privat

bwd Was steckt heute hinter Bembé? Wo liegen die Betätigungsfelder?

Schmitz Wir sind der größte Parkettverleger in Europa und verlegen rund eine Million Quadratmeter Parkett im Jahr. Außerdem produzieren wir viele der Böden, die wir verlegen, selbst. Durch unsere lange Tradition sind wir sehr stark im Objektbereich, aber wir möchten in Zukunft im Privatgeschäft weiter Fuß fassen.

bwd Viele Jahre war Bembé nicht sehr präsent in den Medien. Was hat sich in den vergangenen Jahren bei Ihnen verändert?

Schmitz 2008 bis Mitte 2009 haben wir den Betrieb stark umstrukturiert. Vorher war Bembé geprägt von Massivparkett. Wir hatten nur wenig oberflächenfertige Produkte oder Dielen im Angebot. Die neue Strategie sieht so aus, dass wir das alte Traditionsunternehmen den neuen Marktanforderungen angepasst haben. Daher haben wir das Produktportfolio viel weitläufiger gestaltet, rund um das Produkt Parkett. Damit haben wir auch unsere Philosophie erneuert. Früher wurde zum Beispiel viel Massivparkett in 22 Millimeter Stärke verkauft. Dieses findet heute auf dem Markt kaum noch Anwendung.

bwd Und wie war die Geschäftsentwicklung in den Jahren danach?

Schmitz In den letzten fünf Jahren hatten wir stets ein Wachstum zwischen fünf und neun Prozent. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei 62 Millionen Euro.

bwd Aus der Branche erhalten Sie nicht immer Zuspruch. Was sagen Sie Kritikern, die behaupten, Sie würden die Marktpreise kaputt machen?

Schmitz Die Kritik von Wettbewerbern ist verständlich, wenn man mal zehn Jahre zurückblickt. Wir mussten in diesen Zeiten des abflauenden Marktes, aufgrund unserer Verantwortung für 600 bis 700 Mitarbeiter, auch preislich reagieren. Nur so konnten wir für unseren Kostenapparat auch genügend Aufträge in schlechten Zeiten generieren, um Entlassungen zu vermeiden. Produktionsauslastung, Absatz und Verlegung mussten stimmen. Viele Mitbewerber haben das nicht gesehen. Wir sind vor Ort für jeden kleinen Handwerker ein Wettbewerber und im Ganzen ein großes Paket, das finanziert werden muss. Das ist für viele so nicht ersichtlich. Aber wir haben in den letzten acht Jahren versucht, diesen Ruf zu verbessern.

bwd Was möchten Sie in Zukunft erreichen?

Schmitz Wir werden uns in den kommenden Jahren mehr mit Renovierungen, Überarbeiten und Serviceleistungen beschäftigen. Wir möchten uns weiter dem Markt und den Kundenbedürfnissen anpassen. Dazu gehört zum Beispiel auch die Möbelindustrie zu beobachten. Die setzt Trends mit neuen Möbelstilen, die auch für den Boden wichtig sind. So können wir den Wettbewerbern immer eine Nasenspitze voraus sein.