Was haben Sie vor? Claus Hoffmann

In der bwd-Rubrik "Was haben Sie vor?" befragten wir in der bwd-Doppelausgabe 6/7-2018 den Geschäftsführer der Rigromont GmbH, Claus Hoffmann, nach seinen Zielen - kurz nach der Trennung von der Copa.

Rigromont Claus Hoffmann
Claus Hoffmann, Geschäftsführer der Rigromont GmbH. - © Rigromont GmbH

bwd Die Rigromont hat nach zehn Jahren die Kooperationspartnerschaft mit der Copa gekündigt. Ab 2019 gehen Sie getrennte Wege. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?

Hoffmann Die Gesellschafter der Rigromont GmbH haben die Zusammenarbeit mit der Copa eG gründlich analysiert und sind mehrheitlich zu dem Entschluss gekommen, ab 2019 die Aufgaben wieder in die eigenen Hände zu nehmen oder sich bei anderen leistungsfähigen Großhandelskooperationen anzuschließen. Dabei spielten auch strategische und wirtschaftliche Gründe eine Rolle.

bwd Welche Herausforderungen muss ein Einkaufsverband heute meistern und was hat sich geändert?

Hoffmann Einkaufsverbände alter Prägung sind überholte Auslaufmodelle, wenn es nicht gelingt, einen Kooperationsverbund mit einem fusionsartigen, verbindlichen Verhalten seiner Mitglieder zu schaffen. Die Branchengrößen geben auf Hersteller-, Lieferanten- und Großhandelsseite den Ton an und bestimmen das Tempo der Marktveränderungen. Nur durch eine enge, wirkliche Zusammenarbeit können die kleinen und mittleren Betriebe deren Kostenvorteile ausgleichen, wettbewerbsfähig bleiben und Mehrwerte für Abnehmer und Kunden schaffen. Ein Großhandelsverbund muss die Plattform und Ideen liefern und sich als Kümmerer verstehen.

bwd Mit welcher Zielsetzung wollen Sie den seit 1986 bestehenden Einkaufsverbund künftig ausrichten?

Hoffmann Die vorhandenen Wachstumschancen müssen schneller wahrgenommen und realisiert werden. Eine bedingungslose Orientierung auf die Bedürfnisse der Gesellschafter und deren Kunden und Abnehmerstruktur ist in der Rigromont-Gruppe vorhanden. Nun gilt es, sich für den Ausbau von strategischen Allianzen mit leistungsstarken Herstellern und Lieferanten, die sich für den zweistufigen Vertrieb mit all seinen Vorteilen in Bezug auf Wirtschaftlichkeit, Logistik und Nachhaltigkeit einsetzen, starkzumachen.

bwd Konnten Sie schon neue Kooperationspartner finden?

Hoffmann Wir befinden uns in Gesprächen ohne Zeitdruck. Neue Partner müssen für alle Seiten passen. Die Bereitschaft und Möglichkeit für eine echte Zusammenarbeit muss gegeben sein. Umsatzaddierer und Trittbrettfahrer würden uns nicht weiterhelfen.

Die Fragen stellte bwd-Redakteurin Ingrid Joas.