„Branchenradar“ Produktion Bodenbeläge in Deutschland und Schweiz rückläufig, Österreich legt zu, Trend zu höherwertigen Böden - Unterschiede in den Warengruppen"> „Branchenradar“ Produktion Bodenbeläge in Deutschland und Schweiz rückläufig, Österreich legt zu, Trend zu höherwertigen Böden Unterschiede in den Warengruppen

Glaubt man den aktuellen Zahlen von Kreutzer, Fischer & Partner und ihrem „Branchenradar“, dann blieb der erhoffte Aufschwung aus. Dabei verlief die Entwicklung in der D/A/CH-Region sehr verschieden.Der Markt für Bodenbeläge ging in Deutschland 2015 um knapp ein Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 2,55 Milliarden Euro zurück. Dies ist den aktuellen Daten des „Branchenradars“ zu entnehmen, der unabhängigen Marktstudie für Industrie und Handel. Der Trend zu höherwertigen Böden setzt sich demnach zwar ungebremst fort, vermag es aber nicht, zu einem Umsatzplus zu führen. Der erhoffte Aufschwung blieb aus. Als Folge des schwachen Sanierungsgeschäftes reduzierten sich die Herstellererlöse um minus 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 2,55 Milliarden Euro. Das Umsatzminus ist insofern von besonderer Qualität, da der Markt für Bodenbeläge bereits seit Jahren einen deutlichen Trend zu mehr Qualität und damit höherpreisigen Produktsegmenten aufweist, dennoch konnten im vergangenen Jahr aufgrund der schwachen Nachfrage nicht mehr Preissteigerungen realisiert werden, wobei die Kannibalisierung sowohl innerhalb der jeweiligen Warengruppe als auch märkteüberschreitend stattfand. So reduzierten sich zwar die Herstellerumsätze mit Parkett um minus 1,2 Prozent gegenüber 2014 auf 452,7 Millionen Euro, gleichzeitig stiegen aber die Erlöse aus Landhausdielen um über drei Prozent an. Am dynamischsten zeigte sich der Markt für elastische Böden mit einem Plus von 3,9 Prozent und einem Umsatz von 983,3 Millionen Euro, wobei die Dynamik hier primär von Designbelägen/Vinylparkett ausging. Gegenüber 2014 stiegen die Erlöse um knapp 14 Prozent. In beiden Fällen erfolgte das Wachstum aber nicht alleine durch Substitution in den „eigenen Reihen“, sondern in hohem Ausmaß auch zu Lasten von Laminat. Mit nur noch knapp 597 Millionen Euro (zu Herstellerpreisen) lag der Markt um mehr als sieben Prozent unter dem Vorjahr. Damit geht die Kannibalisierung von Laminat bereits ins vierte Jahr.Bei textilen Bodenbelägen sanken die Herstellererlöse 2015 um 1,2 Prozent, trotz Umsatzsteigerungen im Produktsegment der Webteppiche. Damit setzt sich der Abwärtstrend der vergangenen drei Jahre fort, wenngleich die Reduktion der Umsätze sich verlangsamte. Insgesamt lag der Umsatz bei 519,1 Millionen Euro. Währungsprobleme In der Schweiz schrumpfte der Markt für Bodenbeläge 2015 um 1,6 Prozent im Vergleich zu 2014 auf 274,6 Millionen Euro. Die Kannibalisierung des Marktes setzte sich auch hier ungebremst fort. Neben rückläufigen Umsätzen sowohl im Neubau als auch im Renovierungsgeschäft machte den Schweizer Produzenten insbesondere der starke Franken zu schaffen. Die Herstellerumsätze mit Parkett reduzierten sich um 2,6 Prozent auf 147,3 Millionen Euro. Auf Warengruppenebene konnten einzig Landhausdielen das Niveau von 2014 halten, während Massivholzböden, Zwei- und Dreischichtparkett jeweils mit über drei Prozent ins Minus rutschten. Am dynamischsten zeigte sich der Markt für elastische Böden mit einem Plus von 4,6 Prozent und einem Umsatz von 42,8 Millionen Euro, wobei die Dynamik hier primär von Designbelägen/Vinylparkett ausging. Gegenüber 2014 stiegen die Erlöse um knapp 18 Prozent. In beiden Fällen erfolgte das Wachstum aber nicht nur durch Kannibalisierung in den „eigenen Reihen“, sondern auch zu Lasten von Laminat-Böden. Mit nur noch 40,7 Millionen Euro lag der Markt um beinahe fünf Prozent unter dem Vorjahr. Bei textilen Bodenbelägen sanken die Herstellererlöse 2015 um 0,7 Prozent — trotz Umsatzsteigerungen im Produktsegment der Webteppiche und mengenmäßiger Verschiebung hin zu höherpreisigen Produktgruppen. Wie die Entwicklung in Österreich verlief, erfahren Sie im Österreich-Teil ab Seite 65.