Der interessante Schadensfall: Druckstellen im Parkett Student vor Gericht zitiert

Manchmal muss selbst der Parkettboden bei einem gespannten Verhältnis zwischen Mieter und Vermieter herhalten. Wer am Ende Recht behalten sollte, dass entschieden die Gerichte.Bei sehr kritischer Betrachtungsweise waren Druckstellen im Eichenmosaikparkett erkennbar.Student vor Gericht zitiert Wenn man der Einlassung der gegnerischen Partei Glauben geschenkt hätte, so hat der Parkettboden in der Wohnung nach Ablauf des Mietverhältnisses einer Mondlandschaft entsprochen. Der Hausherr jedenfalls war ob seines Parkettbodens, so maßlos enttäuscht, dass er eine komplette Überarbeitung des Bodens verlangte. Zum verständlichen Unwillen des Mieters, wie sich im Folgenden zeigt. Vor zwei Jahren hatte der junge Mann die Wohnung bezogen, die zu diesem Zweck komplett renoviert worden war. Dazu gehörte auch das Abschleifen des Mosaikparkettbodens, der unmittelbar zu seinem Einzug in neuem Glanz erstrahlte. Bei der Abnahme hingegen monierte der Vermieter nahezu alles. Unter anderem wäre der Fußboden in einem erbärmlichen Zustand und würde vor lauter Riefen, Kratzern und Bodenrillen in einem unzumutbaren Zustand sein. Das unvorsichtige Hin- und Herbewegen von Sesseln hätte das Parkett ruiniert. Dem verzweifelten jungen Mann wurde eine Rechnung präsentiert, die die einbehaltene Kaution, die sich auf drei Monatsmieten belief, um ein Vielfaches übertraf. Für das Parkett war ein Abschleifen und eine Neuversiegelung nach vorheriger Fußbodenreparatur veranschlagt worden. Man kann sich ausrechnen, was das bei einer Parkettfläche von etwa 45 Quadratmetern ausmachen würde; für den Nochstudenten kaum bezahlbar. Die Sache endete demgemäß vor Gericht, das zu den einzelnen Punkten aus dem endlos langen Abnahmeprotokoll Gutachten einholte, die bei der Urteilsfindung helfen sollten. Der Parkettsachverständige staunte jedenfalls nicht schlecht, als er am Ort des Geschehens eintraf. 42 durchnummerierte Papierstreifen über die ganze Fußbodenfläche verteilt kennzeichneten die Stellen, die dem Vermieter ein Dorn im Auge waren. Die ließ er erst einmal entfernen, um sich ein Bild von dem Boden machen zu können, wie er dem wegen dieser Vorgehensweise kopfschüttelnden und merklich erbosten Vermieter mitteilte. Verständlich, denn das hatte allerhand Arbeit gekostet, die jetzt für die Katz war, zumal der Gutachter die vermeintlichen Fehler übersehen könnte. Der Sachverständige konnte jetzt seine Arbeit beginnen. Er schaute ins Licht, gegen das Licht, von oben, von der Seite, machte ein paar Fotos, schrieb sich etwas auf, befühlte eine Druckstelle, die ein Vitrinenbein verursacht hatte, und mit dem unter dem Parkett liegenden Gussasphalt in Verbindung gebracht werden konnte, und beendete den Termin nach zirka 45 Minuten, von denen 25 alleine der Beseitigung der Papierstreifen gegolten hatten. Im Gutachten hieß es später mit einem üblichen und in diesem Falle ausschlaggebenden Hinweis auf die übliche Betrachtungsweise eines Holzfußbodens sinngemäß: Einige der monierten Dellen, Riefen oder Kratzer seien zwar objektiv vorhanden, aber das wäre auch alles. Dem Gesamtbild des Fußbodens täte das keinen Abbruch. Das wäre nicht beeinträchtigt und die Gebrauchsspuren würde man nur beim Darüberkriechen entdecken. Ein Schleifen und Neuversiegeln erübrige sich, der Boden sei ohne jede Einschränkung nutzbar und in Ordnung. Auch eine Reparatur mit irgendwelchen Wachsstiften oder Sprays seien abzulehnen. Der Vermieter schaute in die Röhre. Ähnlich soll es auch bei den anderen Gewerken gewesen sein.