Reinigung Auf was Bodenleger bei der Materialauswahl und der Beratung achten sollten Sind Parkettböden objektgeeignet?

Wasser muss sein bei der Parkettreinigung. Wie jedoch Holzfußböden gereinigt werden können, ohne dass sie dadurch auf Dauer beschädigt werden, hat Otto Mayrhofer in einem Fachbeitrag zusammengefasst.Sind Parkettböden objektgeeignet? Die Reinigungsfähigkeit von Parkettböden im Objektbereich ist in der Praxis oftmals ein Streitpunkt zwischen Verleger und Nutzer, wenn es zu Reklamationen kommt. Welche Kriterien muss daher der Bodenleger schon bei der Beratung beachten, um nicht durch eine falsche Material- oder Oberflächenwahl zur Verantwortung gezogen zu werden? Folgende Einflusskriterien sind zu beachtet: die Art der werkseitigen Oberflächenbehandlung, die Reinigungs- und Pflegeanleitungen der Hersteller, und der Schmutzeintrag und die Schmutzart. Als Oberflächenbehandlungen auf Parkettbodenelementen werden angeboten: Werkseitig lackierte (versiegelte) und geölte (mit und ohne Schichtbildung) Vor Ort hergestellte lackierte (Versiegelte) und geölte (mit und ohne Schichtbildung). Die Reinigungs- und Pflegeanleitungen fast aller Hersteller schreiben für die Reinigung, das „nebelfeuchte Wischen“ vor. Nebelfeucht ist ein Begriff der nirgends definiert ist. Eine Nassbehandlung der Oberfläche ist in keiner Reinigungsanleitung vorgesehen. Feuchtwischen ist, nach den Regeln des Faches und der „ÖNORM D 2004 Reinigung von Holzfußböden“, eine Methode zur Entfernung von lose aufliegenden Verschmutzungen.Parkettelemente werden bei der Verlegung eng aneinandergefügt. Durch Fertigungstoleranzen bei der Herstellung laut einschlägigen EN-Normen und Toleranzen im Untergrund sind auf der, den Regeln des Faches fertig verlegten Fläche, immer Fugen vorhanden (0,2-0,3 mm sind zu tolerieren). Bei werkseitig hergestellten Parkettböden sind diese Fugen offen. Werden sie nicht durch Maßnahmen, die der Hersteller in seinen Verlegerichtlinien angeben muss, verfüllt, dringt in diese Fugen Wasser ein. Es kann zu Schäden wie Erhöhungen im Kantenbereich oder Verfärbungen kommen. Auf Flächen mit haftender Verschmutzung, wie etwa im Gastronomiebereich, in Büroräume, metallverarbeitenden Betrieben oder Kfz-Werkstätten, ist daher eine zufriedenstellende Reinigung mit „nebelfeuchten Reinigungstextilien“ nicht möglich. Diese Verschmutzung kann nur durch eine Nassreinigung entfernt werden. Schmutzzusammensetzung von anhaftender Verschmutzung sind beispielsweise Kohlehydrate, Eiweiß, Fette, Schmiermittel, Mineralöle und Speisereste. Beim Hersteller nachfragen Diese Verschmutzungen können durch „nebelfeuchtes Wischen“ nicht entfernt werden. Grundsätzlich muss aber ein Fußbodenbelag reinigungsfähig sein (siehe Bauprodukterichtlinien). Wenn das nicht möglich ist, so ist eine solche Oberfläche für den Einsatzzweck nicht geeignet. Ist eine solches Problem gegeben, sollte beim Hersteller des Parkettbodens nachgefragt werden, um eine verbindliche Reinigungsempfehlung zu erhalten. Aber welche Möglichkeiten der Reinigung sind tatsächlich möglich? Früher wurde auf gewachsten Parkettböden mit Waschlauge und Reisbürste gerieben. Nach dem Abnehmen der Reinigungsflotte mit dem Ausreibtuch und dem Abtrocknen wurde wieder gewachst und gebürstet. Kantenerhöhung durch Wasseraufnahme Ungeschütztes Holz nimmt Wasser flüssig (mehr) und dampf-förmig (weniger) in seine Zellen auf und gibt es ab. Dabei quillt es an oder schrumpft. Meist kommt es dabei zu Kantenerhöhungen an den Elementrändern, die beim Abtrocknen weitgehendst zurückgehen. Bei Lackschichten kommt es dabei zu Problemen im Kantenbereich der Elemente. Im Profibereich wurde (und wird teilweise) mit Lösungsmittelgemischen gearbeitet. Diese Methode ist aus folgenden Gründen problematisch: Lösungsmittelverordnung (wenn andere Mittel zum gleichen Ergebnis führen, müssen diese angewendet werden) Schädlich für den Anwender durch Einatmen (Filterschutzmasken). Umweltschutz (giftige Ozonbildung in bodennahen Luftschichten). Welche Reinigungsmöglichkeiten stehen aber zur Verfügung, um anhaftende Verschmutzungen zu beseitigen? Grundsätzlich ist mit wässrigen Systemen zu arbeiten. Dabei sollte immer beachtet werden, so wenig Wasser wie nötig und so kurz wie möglich zu benutzen. Es sind zwei Arten zur Reinigung von Holzfußböden möglich: das zweistufige Nasswischen und die maschinelle Reinigung. Beim zweistufigen Nasswischen wird das Reingungstextil in die Reinigungslösung getaucht und die Reinigungslösung auf der Oberfläche aufgebracht und mechanisch verteilt und bearbeitet. Anschließend wird das Reinigungstextil ausgepresst und die überschüssige verschmutzte Reinigungslösung aufgenommen. Bei der maschinellen Reinigung ist die Reinigung mit Einscheibenmaschine und geeignetem Pad oder Bürste (kann je nach Oberfläche auch mehr oder weniger abrasiv sein) am günstigsten. Der Grundreiniger mit einem maximalen pH-Wert von 9 (z.B. Linogrundreiniger) wird je nach Verschmutzung 1 : 1 bis 1:5 verdünnt und mit der Einscheibenmaschine und abrasiven Pad bearbeiten. Anschließend die Schmutzflotte sofort mit dem Nasssauger abschnittsweise absaugen. Sinnvollerweise sollten dabei zwei Personen eingesetzt werden. Auf keinen Fall so viel Wasser als bei der Grundreinigung von elastischen Belägen einsetzen. Danach mit reinem Wasser nachwaschen und wieder absaugen. Wenn der Einsatzes von Scheuersaugautomaten möglich ist, können diese ohne Bedenken eingesetzt werden. Sie erfüllen die beiden Punkte, so wenig Wasser als möglich und so kurz wie möglich, ideal. Nach dem Trocknen (eventuell mit einem Ventilatoren) eine geeignete Pflegemittelschichte auftragen. (keine Polymerdispersion wie für PVC). Die Pflegemittelschichte dient als „Opferschichte“, auf der Zerkratzungen und Abnützungen stattfinden. Sie soll ansatzlos sanierbar, problemlos entfernbar und leicht auftragbar sein. Schlussfolgerung Reinigungsmaßnahen und Sanierungsmaßnahmen mit wässerigen Medien sind ohne Probleme möglich, wenn der Grundsatz beachtet wird: So wenig Wasser als möglich. So kurz wie möglich. Die Reinigungs- und Pflegeanleitungen der Hersteller müssen jedoch schnellstens der neuen Norm und den Regeln des Faches angepasst werden. Sonst ist der Auftragnehmer hinweispflichtig, dass der ausgeschriebene Parkettboden nach den Reinigungs- und Pflegeanleitungen der Hersteller, in Objekten mit starkem Schmutzeintrag, nicht geeignet ist.Otto Mayrhofer