Werkstoffkunde Platane – ein Parkbaum als Parkettholz Selten genutzt, aber sehr dekorativ

Das Holz der Platane wird hierzulande nur gelegentlich zu Parkett eingeschnitten. In östlicheren Regionen jedoch ist es häufiger als Parkettboden zu sehen. Dafür werden dann insbesondere Herkünfte aus Kaukasien verwendet.Selten genutzt, aber sehr dekorativ In Deutschland sind drei Platanenarten bekannt: die morgenländische Platane (Platanus orientalis), die aus dem südlichen Balkan und Vorderasien stammt; die amerikanische Platane (Platanus occidentalis), die in Nordamerika heimisch ist; und die gemeine Platane (Platanus acerifolia), die auch als ahornblätterige Platane bezeichnet wird und als Kreuzung der beiden vorgenannten Arten angesehen wird. Sie ist hierzulande am meisten verbreitet. Der Platanenbaum kommt in Mitteleuropa (im Gegensatz zu östlichen Ländern) fast nur als Park- oder Alleebaum vor. Seine sehr breite, ausladende Krone und die dichte Belaubung macht die Platane zum beliebten Schattenspender. Forstwirtschaftlich wird der großdimensionierte Baum kaum genutzt. Die Platane ist äußerlich leicht erkennbar durch ihre in unregelmäßigen Schuppen abblätternde Rinde. Im Alter ist der mächtige Stamm deshalb von gelben, grünen und grauen Farbflecken überdeckt. Die großen, handförmigen Blätter ähneln denen des Spitzahorns, unterscheiden sich aber durch die Blattstellung deutlich voneinander (Platane wechselständig, Ahorn gegenständig). Die Holzeigenschaften der jeweiligen Platanenarten sind sehr ähnlich. Die Platane gehört zu den Kernholzbäumen mit sehr ausgeprägtem Farbunterschied zwischen Kern- und Splintholz. Der Kern ist rötlich bis rötlich braun, bisweilen rötlich grau und etwas glänzend. Der Splint ist entsprechend hell, nahezu gelblich weiß. Gedämpft nimmt es einen nahezu weinroten Farbton an. Je länger gedämpft wird, desto dunkler ist die Farbe. Farbvariationen innerhalb eines Stammes sind durchaus üblich und nicht zu vermeiden. Die Jahrringe treten als deutlich dunkle Linien hervor. Sie sind häufig wellig sowie intensiv gemasert und wirken dadurch sehr dekorativ. Die Struktur des Holzes erinnert ein bisschen an die Rotbuche. Das zerstreutporige, feine Holz besitzt große, auffällige und deutlich erkennbare Markstrahlen, die dem Holz eine schöne, charakteristische Zeichnung geben. Das von Natur aus seidig glänzende Holz lässt sich mit etwas Vorsicht gut bearbeiten. Platanenholz neigt etwas zum Reißen, aber noch mehr zum Werfen. Eine werkgerechte Verarbeitung ist deshalb unerlässlich. Platanenholz trocknet sehr schnell. Eine zu rasche Trocknung kann zu innerem Kollaps führen, was durch eine gedrosselte Trocknungsführung zu berücksichtigen ist. Die mechanische Verarbeitung bereitet im Allgemeinen mit allen gängigen Werkzeugen keine Probleme. Nägel und Schrauben halten sehr fest. Bei Oberflächenbehandlungen und Verklebungen sind ebenfalls keine Schwierigkeiten bekannt. Es sollte nicht in allzu geringen Dicken (zum Beispiel bei Furnierböden) aufgelegt werden, da es ansonsten leicht zu Leimdurchschlägen kommt. Die Rohdichte des Holzes beträgt bei 15 Prozent Holzfeuchte zirka 0,62 bis 0,66 Prozent. Das differentielle Schwindmaß wird mit etwa 0,25 Prozent als Mittelwert aus radialer und tangentialer Schwindung angegeben. Die Dimensionstabilität ist nicht besonders ausgeprägt. Die Feuchtewechselzeit des Holzes ist als mäßig schnell zu bezeichnen. Die Härte des Holzes beträgt senkrecht zur Faser zirka 25 bis 26 N/mm2. Der Einsatzzweck ist damit auf Wohnbereiche beschränkt. Walter Pitt walter.pitt@t-online.de