bwd im Gespräch Uwe Heinemann, Gründer der Internetplattform McCarpet Restposten à la carte online

Ruhestand, das ist nichts für Uwe Heinemann. Er ist wieder da und mit ihm McCarpet. Auf der Internetplattform können Produzent, Großhandel und Handwerk mit Restposten von Bodenbelägen aller Art schnell und einfach handeln.Restposten à la carte online Jedes Jahr werden im zusammengewachsenen Europa hunderte Millionen Quadratmeter Bodenbeläge verkauft. Bedingt durch die relativ kurzen Kollektionszeiten von zwei bis drei Jahre fallen allein nur im deutschsprachigen Vertriebsgebiet jährlich rund 20 Millionen (!) QuadratmeterAbverkaufs- und Räumungsware an. Bei einem Verkaufspreis von nur ca. 5 Euro pro Quadratmeter bedeutet dies einen Markt mit dem Volumen von 100 Millionen Euro pro Jahr. Bis jetzt wurde diese Nische eher konventionell über klassische Abverkäufe mit Aktionen etwa Messen, oder über den Außendienst günstig an den Mann gebracht. Das könnte sich sich jetzt ändern. Viel schneller, mit einer ganz anderen geographischen Verbreitung (europaweit statt nur regional) und damit für tausende neue potentielle Interessenten soll die neue Internetplattform funktionieren. Was und wer hinter der neuen Vermarktungsplattform McCarpet steckt, erläutert Uwe Heinemann. bwdDie Idee einer Vermarktungsplattform im Internet klingt logisch und relativ einfach. Warum hat das bis jetzt noch niemand gemacht? HeinemannDie Idee an sich ist tatsächlich simpel. Für die Umsetzung braucht es allerdings einen versierten Branchenindsider, der alle Beteiligten für so ein Projekt motivieren kann. bwdWen haben Sie als Technologiepartner im Boot? HeinemannMeine neu gegründete Eloom GmbH hat sich mit der Firma Orgaline zu einem langfristigen Joint Venture zusammengetan. Dieser Pionier im Bereich der Business-e-Volution bringt das notwendige technische Know-how ein. Mein Part war und ist die notwendigen Anforderungen genau zu definieren und die Vemarktung sicherzustellen beziehungsweise zu übernehmen. bwdWie soll das System nun genau funktionieren und ab wann? HeinemannWir sind seit 4. September unter www.mccarpet.de online. Die Sache ist so einfach aufgebaut, dass sich auch jeder Computerlaie damit auskennt und leicht navigieren kann. Als geschlossenes Branchenportal, können Produzenten, Großhändler und der Einzelhandel sowie das Handwerk bei uns Mitglied werden. Unsere Preisgestaltung ist moderat. Industriebetriebe zahlen 249 Euro pro Monat, Großhändler 149 und der Fachhandel und das Handwerk nur 19 Euro. Dazu kommt eine Vermittlungskommission von 3 Prozent des Nettoumsatzes. bwdSie verkaufen also nicht selbst? HeinemannNein. Wir sind nur die Vermittler. Der Käufer und der Verkäufer machen alles selbst aus. Preis und Frachtkosten werden von beiden Partnern beim Kaufabschluss festgelegt. Wir bieten aber darüber hinaus für Markenhersteller auch die Möglichkeit, zielgruppenorientierte Werbung zu platzieren, um so ihre Marke zu stärken. Wichtig ist die Suchfunktion, also das Finden des gewünschten Belages, und, dass die Postengebotsfunktion einfach ist. bwdWelche kritische Größe müssen Sie erreichen? HeinemannIch habe zwar gemeinsam mit Orgaline knapp 200.000 Euro investiert, wir haben aber keinen Druck, schnell Geld zu machen. Ich rechne innerhalb von einem Jahr mit 30 bis 40 Produzenten und ebenso vielen Großhändlern. Den Einzelhandel und das Handwerk werden wir über die Verbände ansprechen. Im Prinzp eignet sich die Plattform für alle Betriebsgrößen, auch wenn wir im Interesse der Großhändler, und Hersteller unseren Fokus auf den industriefähigen Fachhändler und den Handwerksbetrieb haben. Ich glaube, dass sich das System bald rechnet. bwdWelchen Zusatznutzen haben die Mitglieder von McCarpet? HeinemannDer Zusatznutzen ist simpel, aber immens wichtig. In Zeiten immer komplizierter und schnellerer Märkte muss jeder Unternehmer einfach über alles Bescheid wissen. Wir bieten durch die Angebots- und Kaufplattform transparente Preisinformation in unserem System, die man sonst so nicht bekommt. Ich bin überzeugt, dass jeder Unternehmer der Branche einerseits von einer professionellen Vermarktung seiner Restposten, andererseits aber auch durch den günstigen Einkaufoder Zugang zu attraktiven Angeboten profitieren kann. Man muss nur seine Schwellenangst überwinden und es einfach ausprobieren. bwdWie motivieren Sie die potentiellen Kunden dazu? HeinemannMit einem einfachen Vergleich. Das erste Faxgerät für sich alleine war noch komplett wertlos. Mit dem zweiten und der darauf folgenden weltweiten Verbreitung war der Nutzen bis in die heutige Zeitimmens. Genauso ist es mit unserer Plattform. Je mehr mit machen, desto größer ist der Nutzen für jeden Einzelnen. Und am Ende für die gesamte Branche. Es ist aber heute fast jedem schon klar, dass die Zukunft nur in Plattformen und Vernetzungen besteht, da man als Einzelkämpfer verloren ist. bwdSie haben sich mit Ihrem McCarpet-System für den „roomy 2006“-Award für den besten Networker der Branche beworben. Wie stehen, glauben Sie, Ihre Chancen? HeinemannIch hoffe gut. Auf jeden Fall freue ich mich schon auf diesen tollen Branchenevent des Jahres. bwdWir sehen uns dann im November in Berlin. Alles Gute bis dahin. Mit Uwe Heinemann sprach bwd-Redakteur Thomas Mayrhofer an dessen ehemaligen Dienstplatz in Klosterneuburg.