Umsatzsteuer Rechnungen berichtigen

VortextWird ein selbständiger Handwerker von einem Kunden dazu aufgefordert, eine Rechnung zu berichtigen, weil die bisherige Rechnung wegen fehlender Rechnungsinhalte keinen Vorsteuerabzug zulässt, ist Vorsicht geboten. Ist die Kritik des Kunden berechtigt, muss die Rechnung in drei Schritten berichtigt werden. Schritt 1: Lassen Sie zunächst die bisher ausgestellte Rechnung außer Acht. Schritt 2: Erstellen Sie die Rechnung für die ausgeführten Leistungen erneut, diesmal mit allen erforderlichen Rechnungsinhalten des § 14 Abs. 4 UStG. Schritt 3: Weisen Sie in einer neuen Rechnung darauf hin, dass diese Rechnung die bisherige Rechnung ersetzt. Rechnungsberichtigungen spielen übrigens auch bei noch offenen Rechnungen eine Rolle: Handwerker müssen ihren Kunden manchmal lange hinterherlaufen, bis diese ihre Rechnung bezahlen. In bestimmten Fällen darf die Forderung jedoch ertragsteuerlich ausgebucht werden. Dann darf auch die bereits ans Finanzamt abgeführte Umsatzsteuer berichtigt werden. Dieser Fall tritt ein, sollte der Kunde verzogen, insolvent oder verstorben sein. Dann ist es ausweglos, einen Mahnbescheid zu erwirken. Deshalb liegt ein Grund für die Abschreibung der Forderung vor. Die Forderung wird bei bilanzierenden Unternehmern dann gewinnmindernd ausgebucht und die bereits ans Finanzamt bezahlte Umsatzsteuer zurückgefordert. Weigert sich ein Kunde zu bezahlen, weil ein Handwerker seine Garantiepflicht noch nicht erbracht hat, liegt übrigens noch kein Grund für eine Entgeltminderung vor. Der Kunde ist ja nicht zahlungsunfähig. Bei Umsatzsteuerberichtigungen ist das Finanzamt meist besonders misstrauisch. Aus diesem Grund sollte wirklich detailliert nachgewiesen werden können, was alles versucht wurde, um die ausstehende Forderung einzutreiben, und warum der Versuch letztlich scheiterte.