Spendenaktion für das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe Parkettleger mit Herz

Wie eine Parkettleger-Meisterplatte aus Lüdenscheid ihren Weg ins Kinder- und Jugendhospiz nach Olpen im Sauerland (Nordrhein-Westfalen) fand, ist das Ergebnis von einem genialen Geistesblitz, optimaler Vernetzung und großer Hilfsbereitschaft.Als Parkettleger Michael Laudien Anfang 2012 seine Meisterprüfung absolvierte, legte er viel Herzblut in die Erstellung der Meisterplatte. Doch irgendwann wanderte das gute Stück aus Platzmangel zu seinen Eltern nach Lüdenscheid. Hier schien die Reise der handwerklichen Meisterleistung zu Ende, doch eine geplante Umnutzung der Räumlichkeiten sorgte dafür, dass sich erneut die Frage stellte: Wohin nur mit der alten Meisterplatte? Kurzerhand entschloss sich Michael Laudien, sein Meisterstück in den Facebook-Gruppen „Netzwerk Parkett“, „Parkettlegermeister“, „Parkett und Bodenleger“ sowie bei „Fussbodenforum“ anzubieten. Was dann folgte, war eine Verkettung glücklicher Umstände und eins fügte sich zum anderen: Parkettlegermeister und Sachverständiger Manfred Weber aus Bonn, der Michael Laudien schon bei der Meisterprüfung betreut hatte, schlug bei „Fussbodenforum“ vor, statt auf die Platte zu bieten, lieber zu spenden. Diese Idee zündete und die Kollegen aus der Social-Media-Gruppe, die im November 2014 von Volker Reinhard von Jordan Würzburg aus der Taufe gehoben wurde und knapp 3.000 Handwerkern, Herstellern und Lieferanten aus der Parkett- und Bodenlegerszene eine Plattform bietet, um Informationen rund um die Fußbodentechnik zu posten, fackelten nicht lange. Karsten Siewert von Siewert Parkett & Bodenbeläge aus Katzwinkel erinnerte sich als gebürtiger Olper an das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar. Sein Vorschlag, die Spenden für das Hospiz zu verwenden, wurde allgemein positiv aufgenommen. Der selbstständige Unternehmer stellte daraufhin den Kontakt her und klärte im Vorfeld ab, ob die Einrichtung überhaupt Hilfe benötigt. In Olpe waren die Verantwortlichen von der Idee sofort angetan. „Als Kinder- und Jugendhospiz sind wir zu über 70 Prozent auf Spenden angewiesen – im Gegensatz zu Hospizen für Erwachsene, die fast vollständig vom Staat finanziert werden. Privatinitiativen, wie die Aktion von Karsten Siewert, stellen für uns eine große Unterstützung dar“, sagt Rüdiger Barth, Leiter des Kinder- und Jugendhospizes Balthasar in Olpe, das im Jahr mehr als 300 Familien mit einem unheilbar, lebensverkürzt erkrankten Kind begleitet – und zwar von der Diagnose bis über den Tod des Kindes hinaus. Seit dem ersten Post auf Facebook am 3. April 2017 kamen aufgrund des Spendenaufrufes im „Fussbodenforum“ knapp 3.000 Euro zusammen (Stand: Mitte Mai 2017). Geplant ist, den Scheck Anfang Juni zu übergeben. „Da die Aktion so gut ankam, haben wir schon überlegt, vor Weihnachten noch einmal einen Aufruf zu starten“, sagt Karsten Siewert. Michael Laudien freut sich auf jeden Fall, dass seine Meisterplatte etwas Gutes bewirkt hat: „Ich bin total begeistert, dass so viele Kollegen mitgemacht und an einem Strang gezogen haben.“ Das Geld wird laut Rüdiger Barth vom Hospiz in die Pflege der Kinder, Zusatzangebote wie Musiktherapie oder schmerzmedizinische Beratung sowie in die Trauerbegleitung der Eltern und Geschwister fließen. Was mit der Meisterplatte geschieht, ist noch nicht sicher. Eventuell soll sie künftig als Tischplatte fungieren. ijo