Holzboden in Feuchträumen Geht doch! Parkett im Bad

Auch in Feuchträumen, wie etwa Badezimmern, wird Parkett bei Bauherren oder ­Wohnungseigentümern immer beliebter. Welche Hölzer kommen für Feuchträume in Frage und welche Oberflächenbehandlung ist von Vorteil?

Damit Kunden ungetrübt Freude mit Holzböden im Bad haben, ist die Beratungs­kompetenz des Parkettlegers gefragt. - © Boen

Badezimmer sind heute gleichermaßen Wohlfühloasen wie auch Prestigeobjekte, welche die Lust und das Bedürfnis nach Erholung und Wellness widerspiegeln. Dabei liegen die Vorteile von Holzfußböden nicht nur in der Aufwertung der Wohnatmosphäre. Holz ist auch von Natur aus antibakteriell und damit besonders hygienisch. Zudem absorbieren insbesondere offenporige Holzfußböden erheblich die Luftfeuchtigkeit – das verbessert das Raumklima .

Damit der Kunde langfristig Freude an seinem Holzfußboden im Badezimmer hat, sollten Parkettleger bereits in der Planungsphase fachmännisch beraten. „Nicht jedes Holz, das für Wohnräume geeignet ist, passt auch ins Badezimmer. Wichtig ist, dass die Holzart nur wenig auf Feuchtigkeit reagiert, sich also auch bei Veränderungen der Luftfeuchtigkeit nur wenig ausdehnt oder zusammenzieht. Das gilt zum Beispiel für Eiche und Räuchereiche, die zudem wegen des hohen Gerbsäureanteils besonders antibakteriell sind. Holzarten wie Ahorn oder Buche sind hingegen aufgrund ihres starken Quell- und Schwindverhaltens nicht fürs Badezimmer geeignet“, sagt Mario Steffens, Anwendungstechniker beim Holzboden­spezialisten Boen . Entscheidend ist ebenfalls eine ruhigere Sortierqualität ohne Risse oder größere Äste, durch die Wasser in das Holz eindringen könnte.

Parkett im Bad: Ölen statt mit Lack versiegeln!

Bei der Oberflächenbehandlung – da sind sich die Experten einig – ist eine geölte Oberfläche einer Versiegelung durch Lack klar vorzuziehen. Denn während ein Lack stets die Poren der Holzoberfläche verschließt, dringt das Öl in die Holzoberfläche ein, macht diese so undurchlässig für Flüssigkeiten, nicht aber für Luftfeuchtigkeit. Der Vorteil : Das Holz kann atmen und einen Teil der Luftfeuchtigkeit im Raum absorbieren. Und: Versehentlich eingedrungene Feuchtigkeit – etwa durch Mikrorisse im Holz – findet bei ölbehandelten Böden auch wieder den Weg nach draußen und kann an der Oberfläche ver­dunsten.

Nach der vollflächigen Verklebung des Holzfußbodens müssen die Kanten an den Wänden oder Sanitärobjekten mit einer dauerelastischen Fuge abgedichtet und der Boden muss nochmals geölt werden, um auch die Fugen mit Öl gegen das Eindringen von Wasser zu schützen.

Ein weiterer Vorteil eines sogenannten oxidativen Ölsystems ist die einfache Nachbehandlung oder auch Reparaturfähigkeit, zum Beispiel wenn einmal einzelne Stellen repariert werden müssen. So können bei einer Ölbehandlung Flecken oder einfache Beschädigungen vorsichtig ausgeschliffen werden, ohne die gesamte Oberfläche gleich komplett neu imprägnieren oder versiegeln zu müssen. Nach der Reparatur werden diese Stellen dann einfach mit dem gleichen Öl wie bei der Erstbehandlung nachgeölt. „Derart behandelt, wird Holz im Badezimmer zu einer durchaus pflegeleichten Angelegenheit. Lediglich stehende Nässe, insbesondere etwa durch Seifenwasser oder Schaumbäder, sollte unbedingt vermieden werden. Wenn hier einmal ein Malheur passiert, sollte das Wasser schnell aufgewischt werden. Ein vertretbarer Aufwand – angesichts der vielen Vorteile eines Holzfußbodens“, empfiehlt Steffens.

Holzboden im Bad - Fazit

  • Holzart darf nur wenig auf Feuchtigkeit reagieren, für’s Bad geeignet sind z. B. Eiche und Räuchereiche
  • ruhige Sortierqualität wählen, ohne Risse oder größere Äste
  • eine geölte Oberfläche ist einer Versiegelung durch Lack vorzuziehen
  • nach vollflächiger Verklebung des Parketts: die Kanten an Wänden oder Sanitärobjekten mit dauerelastischer Fuge abdichten und den Boden nochmals ölen
  • ein oxidatives Ölsystem gewährleistet einfache Nachbehandlung oder auch Reparaturfähigkeit des Holzbodens im Bad
  • stehende Nässe vermeiden, Wasser schnell aufwischen