Estrich-Preise weiter unter Druck

Der Markt für Estrich wuchs in Österreich im Jahr 2019 nur noch moderat. Grund dafür waren sinkende Preise, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie zu Estrichen in Österreich von Branchenradar.

Branchenradar Estrich
© Branchenradar.com

Absatzseitig entwickelte sich der Markt für Estriche auch im vergangenen Jahr nochmals klar positiv. Die Nachfrage stieg um 2,2 Prozent gegenüber Vorjahr auf knapp 12,3 Millionen Quadratmeter. Erlösseitig war das Plus mit 1,4 Prozent gegenüber Vorjahr auf 80,5 Millionen Euro (zu Herstellerpreisen) indessen deutlich geringer. Verantwortlich dafür waren – zumindest tendenziell – sinkende Durchschnittspreise quer durch alle Produktgruppen.

Gegenüber 2018 sanken die Herstellerpreise bei werksgemischten Estrichen um durchschnittlich 1,2 Prozent und bei Trockenestrichen um durchschnittlich 0,7 Prozent. Einzig bei ortgemischten Estrichen stagnierte der Preismittelwert mit minus 0,4 Prozent gegenüber Vorjahr annähernd auf Vorjahresniveau. Alles in allem gaben die Preise damit um 0,8 Prozent gegenüber Vorjahr nach. „Berücksichtigt man die Entwicklung auf der Kostenseite, ist dieser Preisverlauf völlig unverständlich“, stellt Studienautor Dominique Otto von Branchenradar.com Marktanalyse klar.
Angeschoben wurde der Markt im Wesentlichen vom Objektgeschäft, wovon ortsgemischte Estriche deutlich stärker profitierten als werksgemischte Produkte. Bei werksgemischten Estrichen schloss Fließestrich absatzsatzseitig dicht zu Zementestrich auf. Die beiden Produktsegmente trennten anteilsmäßig nur noch zwei Prozentpunkte. Das stärkste relative Wachstum gab es jedoch bei Trockenestrichen, mit plus 3,3 Prozent gegenüber Vorjahr. Mit einem Herstellerumsatz von gerade einmal 2,8 Millionen Euro, kam das Produktsegment über einen Marktanteil von 3,5 Prozent jedoch nicht hinaus.
Die weiteren Aussichten sind für den österreichischen Estrichmarkt durchwachsen. Zwar geht Branchenradar auch für das laufende Jahr von einem annähernd stabilen Umsatzwachstum aus (+1,1% geg. VJ), im kommenden Jahr könnten die Erlöse jedoch wieder ins Minus drehen. Infolge eines rückläufigen bauwirksamen Neubauvolumens wird ein Umsatzrückgang von etwa 1,4 Prozent gegenüber Vorjahr prognostiziert .