iba BauFach-Symposium Industrieböden Nur noch mineralisch?

Ein volles Haus zum Expertentreffen am 25. März 2009: 60 Teilnehmer und zahlreiche Aussteller besuchten das iba-BauFach-Symposium „Industrieböden im Fokus: Nur noch mineralisch?“ in Höhr-Grenzhausen bei Koblenz.Nur noch mineralisch? Aus ganz Deutschland waren Experten des Fachs, Anwendungstechniker und Fachberater der Industrie sowie Vertreter des Handels und Unternehmer aus dem Handwerk angereist. Kompetente Referenten diskutierten zum Thema Industrieböden und stellten Vor- und Nachteile verschiedener Konzepte für Industrieböden vor. Dipl.-Ing. (FH) Hans-Joachim Rolof, ö.b.u.v. Sachverständiger, berichtete aus der Sachverständigenpraxis des iba-Instituts über Schäden an Industrieböden und stimmte die Teilnehmer auf die kommenden Vorträge ein: „Der Industrieboden ist oft ein Stiefkind der Planer und wird von manchem Bauherrn unterschätzt. Die Wichtigkeit wird manchem erst im Schadensfall bewusst, wenn wegen Schäden am Boden auch die Produktion ruht oder der Versand stillsteht.“ Dipl.-Ing. Simon Stratmann, Projektmanager Spezialbaustoffe der CEMEX Deutschland AG, referierte zum Thema „Industrieböden: Konzepte aus Beton“. Hartstoffeinstreuungen, Hartstoffestriche und mineralische Beschichtungen standen auf der Vortragsliste von Dipl.-Ing. (FH) Frank Sander, Abteilungsleiter Forschung + Entwicklung bei der Korodur GmbH & Co. KG. Sander wies darauf hin, dass mit der Normenreihe DIN 18560 erstmals die so genannte Einstreuung als mögliche Oberflächenvergütung aufgenommen worden ist. Eine Gleichwertigkeit zum Hartstoffestrich gemäß Teil 7 bestehe jedoch nicht. Umso mehr müsse der Auftraggeber prüfen, ob tatsächlich eingebaut worden ist, was bestellt wurde. Auf dem Programm stand auch das Thema Gussasphaltestriche. Dipl.-Ing. Peter Rode, ö.b.u.v. Sachverständiger, bga Beratungsstelle für Gussasphaltanwendung e.V., berichtete über Möglichkeiten und Grenzen für Gussasphalt in Industrie und Gewerbe. Hierbei betonte Rode die Beanspruchung von Gussasphaltestrichen in Industrie und Gewerbe. Der Frage „Magnesiaestrich die Alternative als Nutzestrich?“ stellte sich Walter Böhl, ö.b.u.v. Sachverständiger für das Estrichlegerhandwerk und staatl. gepr. Bautechniker/Estrichlegermeister von der Duraplan GmbH & Co. KG. „Magnesiaestriche sind nach wie vor eine optimale Lösung für den industriellen Bereich. Vor allem im Hinblick auf Anforderungen wie Ableitfähigkeit ist ein solcher Estrich auch ohne Beschichtungen geeignet“, berichtete Böhl. Zum Thema „Industrieböden: immer sicher begehbar, rutschhemmend und hygienisch ein Widerspruch?“ referierte der Sachverständige Nils Alfringhaus, Dipl.-Ing. (FH) vom iba-Institut. „Entweder rutschhemmend, dann rau und schlecht zu reinigen oder eher weniger rau, dann gut zu reinigen aber Unfallgefahr.“ Über das Dilemma sich widersprechender Anforderungsprofile wurde lebhaft diskutiert: „Es gibt keinen Königsweg. Die Anforderungen der Berufsgenossenschaft und der Gewerbeaufsicht müssen in Übereinstimmung gebracht werden. Hierfür sollte man vor der Ausführung den Kontakt suchen“, riet Alfringhaus. Zum Abschluss der Technikvorträge sprach Dipl.-Ing. Heiko Eckhardt, Produktmanager Fußbodentechnik bei Sika Deutschland GmbH, über das Thema Industrieböden und Beläge aus Reaktionsharzen: „Verschiedene Bindemittel aus EP, PUR, PMMA und UP-Harzen haben unterschiedliche Eigenschaften. Es gilt, die Beschichtung auf die Nutzung abzustimmen.“ Das Problem „Abnahme verweigert“ stand im Zentrum des Vortrags von Rechtsanwalt Andreas Hanfland. Er widmete sich folgenden Fragen: „Totalverlust des Werklohns; Planungs- oder Ausführungsfehler? Unterlassene Wartung durch den Nutzer?“ Seine generelle Antwort: „Selbstverständlich ist auch der Bauherr gefordert: Nutzungsbedingter Verschleiß ist kein Mangel der Werkleistung. Mangelhafte Pflege und Wartung müssen als unterlassene Hilfeleistung für den Industrieboden angesehen werden: das gilt auch für die Bereifung eingefahrene Metallspäne führen zu Beschädigungen am Boden. Das ist nicht Sache des Handwerkers“, stellte Hanfland fest. Während der abschließenden Podiumsdiskussion stellten sich die Referenten den kritischen Fragen der Teilnehmer.-

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