Der interessante Schadensfall aus Österreich Verfärbung eines Linoleumbelags Nach einer Grundreinigung gelblich-braun verfärbt

Nach der Grundreinigung des Linoleumbelags wies die Oberfläche unterschiedliche Glanzgrade und gelblich-braune Verfärbungen auf. Einige Wochen später war eine stark erhöhte Anschmutzung feststellbar.Nach einer Grundreinigung gelblich-braun verfärbt Der Sachverständige wurde beauftragt, Befund und Gutachten über die Verfärbungen und starken Anschmutzungen nach der durchgeführten Grundreinigung am Linoleumbelag im Bürobereich und Vorschläge für eine etwaige Sanierung zu erstellen. Die Fußbodenkonstruktion besteht laut Angabe aus e Deckenkonstruktion/Unterlagskonstruktion, e Zementestrich, e Vorstrich, e zementgebundene Spachtelmasse, e Dispersionsklebstoff, e 2,5-Millimeter-Linoleumbelag. e Die Nähte (Bahnenkanten) sind gefräst und mit Linol-Schweißdraht verschweißt. e Der Wandabschluß ist als Wandhochzug, der mit der Belagfläche verschweißt ist, ausgebildet. Der Linoleumbelag wurde vor zirka drei bis vier Jahren verlegt. Das Erdgeschoß (Büros, Personalräume), der erste Stock (Büros, Konferenzraum) sowie der zweite Stock (Büroräume) und ein durchgehendes Stiegenhaus sind mit dem Linoleumbelag ausgestattet. Die Fußbodenoberfläche im Erdgeschoß weist eine stark verschmutzte Gehstraßenbildung in allen Räumen auf. Die Oberfläche ist matt, stumpf und rauh. An einigen Stellen ist die Oberfläche glänzend. Diese Stellen weisen keine Verschmutzung auf. Im ersten Obergeschoß: Im Konferenzzimmer ist die Gehstraßenbildung und die Verschmutzung geringer. Dies wird offensichtlich durch die geringere Frequenz dieses Raumes verursacht, denn der Gang und das Stiegenhaus im Bereich des ersten Stocks weisen eine sehr starke Anschmutzung auf. In den Büroräumen im zweiten Obergeschoß weist die Fußbodenoberfläche eine stark verschmutzte Gehstraßenbildung auf. Die Oberfläche ist matt, stumpf und rauh. An einigen Stellen ist die Oberfläche glänzend. Diese Stellen weisen keine Verschmutzung auf. Die Fußbodenflächen im Stiegenhaus weisen durchgehend vom Erdgeschoß bis in das zweite Obergeschoß auf den Trittstufen starke Verschmutzungen auf. Am Podest zwischen erstem Stock und zweitem Stock sind am Linoleumbelag kreisförmige Kratzspuren, wie sie durch eine Einscheibenmaschine, die bei einer Grundreinigung eingesetzt wird, verursacht werden, wenn sich ein scharfkantiger, harter Körper unter der Padscheibe befindet. Die Wandflächen sind durch das Einlaßmittel (Polymerdispersion) bis in eine Höhe von zirka 70 Zentimeter bespritzt und verschmutzt. Im Stiegenhaus wurde auf einer Trittstufe Lösungsmittel mit einem Tuch aufgetragen und sofort abgewischt. Die Verschmutzung konnte damit sofort entfernt werden. Auf einer Trittstufe wurde LinolGrundreiniger auf einer Stelle zirka 10/10 Zentimeter aufgetragen. Nach einer Einwirkzeit von fünf Minuten wurde die Stelle abgewischt und nachgewaschen. Die Verschmutzung war danach nicht mehr sichtbar. Gutachten Um den Sachverhalt beurteilen zu können, sind folgende Kriterien heranzuziehen: E Verarbeitungsrichtlinien der Hersteller: Die Verarbeitungsrichtlinien der Linoleumerzeuger schreiben in ihren Reinigungs- und Pflegeanleitungen vor, daß Linoleum nicht mit hochalkalischen Grundreinigern (pH-Wert max. 9) behandelt werden darf, da das Bindemittel Leinöl und Naturharz durch die Lauge verseift und abgetragen wird. Die Teilchen des Füllstoffs (Holz- und Korkmehl) bleiben erhalten. Durch das Auswaschen der Bindemittelteilchen auf der Oberfläche wird diese rauh. E Regeln des Faches: Sie sagen ebenfalls aus, daß verseifbare Oberflächen nicht mit alkalischen Mitteln bearbeitet werden dürfen, da es sonst zu Oberflächenbeschädigungen kommt. E Normen: Einschlägige Normen für die Reinigung von elastischen Belägen sind in Beratung, aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht veröffentlicht. E Beurteilung: Die starke Verschmutzung an der Oberfläche des Linoleumbelags ist offensichtlich durch die rauhe Oberfläche verursacht. Die Rauhigkeit wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit durch einen hochalkalischen Grundreiniger verursacht. Die, nach der Grundreinigung aufgebrachte Polymerschichte reichte nicht aus, das ausgewaschene Bindemittel zu ersetzen und die Rauhigkeiten zu glätten. E Sanierungsmaßnahmen: Der gesamte Linoleumbelag muß so grundgereinigt werden, daß alle Verschmutzungen entfernt werden. Nach dem Abtrocknen müssen so viel Polymerdispersionsschichten aufgebracht werden, daß eine einheitlich glatte, glänzende Oberfläche entsteht. Je nach Bindemittelverlust der Linoleumoberfläche und des Festkörpergehalts der eingesetzten Polymerdispersion sind vier bis sieben Beschichtungsvorgänge notwendig. Die Zerkratzungen am Platz können vorsichtig überschliffen werden, um sie möglichst zu entfernen. Dabei ist aber darauf zu achten, daß nicht zu tief geschliffen wird, um ein Durchschleifen der Farbschicht und damit eine Verfärbung des Belages zu verhindern. Die Verfleckungen an der Wand müssen übermalt werden.