Holzland-EXPO Interessantes Vertriebsmodell Mit anonymem Laminatlager im Baumarkt-Revier wildern

„Gemeinsam handeln – gemeinsam wachsen“ lautete das Motto, unter dem die Holzland-Kooperation vom 6. bis 7. Oktober unter dem EXPO-Dach auf dem Messegelände in Hannover ihre Partner und allerhand Aussteller zu einem großen Treffen zusammenrief.Mit anonymem Laminatlager im Baumarkt-Revier wildern 1.800 Teilnehmer – und damit deutlich mehr als bei der bis dahin letzten Auflage 2004 – waren am Ende dem Ruf zum Meeting gefolgt. Besonders der erste der insgesamt zwei Tage ließ bei Veranstalter, Besuchern sowie Ausstellern keine Wünsche offen. 180 Betriebe, also mehr als 80 Prozent der bei Holzland gelisteten Partnerunternehmen, nutzten die attraktive Leistungsschau zur Präsentation. Geschäftsführer Thomas A. Baur war dementsprechend zufrieden: „Die positive Resonanz auf diese Veranstaltung wurde in allen Gesprächen deutlich zum Ausdruck gebracht. Der vielfältige Mix aus Konzepten, Ideen und Lösungen für das Verkaufs- beziehungsweise Kundengespräch und Erfolg versprechende Produkte kamen sehr gut an.“ Dafür hätten freilich insbesondere auch die Aussteller verantwortlich gezeichnet. Die Themenauswahl tat ein Übriges. In den Pavillons setzte man sich unter anderem mit energetischem beziehungsweise konstruktivem Bauen, dekorativem Innenausbau, Fachmarktkonzepten oder insbesondere IT-Lösungen für den Holzhandel auseinander. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Holzland-eigenen Bodenkompetenz sowohl im Sortiment als auch in der Präsentation. An ungefähr 30 Ausstellerständen wurde der Holzfußboden in allen seinen Facetten gezeigt. Am Holzland-Stand dominierten das Thema Präsentation und der Bereich Bodenzubehör, besonderes Augenmerk lag aber auch auf professionellem Verlegen. Der Verklebung von Parkett wurde breiter Raum eingeräumt, um den Kooperationspartnern aufzuzeigen, dass auch das derzeit erfolgreiche Zweischichtparkettsegment durchaus ein wichtiges Thema für den Holzhandel ist oder zumindestens werden kann. Entsprechend fiel ins Auge, dass auch Parkettklebstofflieferanten die Gelegenheit nutzten, sich auf der Holzland-EXPO zu zeigen. Überhaupt wurde das Thema Boden auf dieser Ausstellung sehr kompetent besetzt. Zwar hatten einige Hersteller –, Parador, Terhürne oder Meister – deren Kommen erwartet worden war, ob des ungünstigen Termins, einer damit einhergehenden Überforderung der Lieferanten oder anderweitiger Verpflichtungen auf eine Teilnahme verzichtet. Doch war die gezeigte Breite und Tiefe des Angebots dieser Kooperation im Bereich Fußboden auch ohne diese Hersteller eindrucksvoll. Farbige Böden legen zu Auffallend: Das Angebot an farbigen, antiquierten und oberflächenmanipulierten Böden hat weiter zugenommen; besonders gilt dies für Landhausdielen, bisweilen auf Sperrholzträgern, deren nicht zu bestreitendes Potenzial vor allem auf den derzeitigen Rohstoffentwicklungen mit Preiserhöhungen und Verknappungen beruhen dürfte. Sehr interessant war ein Vertriebsmodell, mit dem Holzland-Partner dem Baumarkt auf dessen niedrigem Preis- und Angebotsniveau in Zukunft Paroli bieten könnten. Ein anonymes Laminatlager als die Lösung für Holzland-Händler, das darauf abzielt, Kunden abzuwerben, die Holzfußböden, vornehmlich Laminatböden, bisher im Baumarkt kauften, verspricht Erfolg. Keineswegs in der Nachbarschaft zu einem ausgewiesenen Holzland-Standort, sondern vielmehr in direkter Nähe eines DIY-Marktes aufgestellt oder in günstigen Gewerberäumlichkeiten platziert, soll das präzise ausgearbeitete Discountmodell Kunden ansprechen, welche man im Fachhandel nicht erreicht. Hintergrund: Besonders im derzeit unverzichtbaren Fußbodenbereich gehen viele Verkäufe am Holzhandel vorbei, die man mit den Waffen des Baumarktes auch für sich tätigen könnte. Eine weitere interessante Entwicklung ist bei den Terrassendielen erkennbar. Der sich seit Jahren sehr positiv entwickelnde, künftig ebenfalls mit hervorragenden Prognosen versehene Gartenmarkt dürfte trotz unverkennbarer Beschaffungsprobleme, zum Beispiel bei Bangkirai oder anderen Harthölzern, dieses Thema weiterhin in den Vordergrund rücken. Abhilfe schaffen könnte das vielseitige und immer wieder nachwachsende Bambusgras, dessen Einsatzmöglichkeiten bei weitem noch nicht ausgereizt sind. Ein vorsichtiges Herangehen an dieses Thema ist jedoch angezeigt. Das Problem der Pilzanfälligkeit im hochsensiblen Bambusfeuchtebereich der Außenanwendung ist wohl noch nicht komplett gelöst; das vermochten weder vorbeugende Maßnahmen am Produktionsort noch die nachträglichen Oberflächenbehandlungen an den fertig profilierten Dielen zu erreichen. Rissbildung nimmt zu Dazu scheint die herstellungsbedingte leichte Rissbildung im Zuge der unter Leimzugabe und hohem Druck verpressten Bambusspäne mit den entsprechenden Verformungen der Dielenelemente problematisch und im Lauf der Nutzung gar irreversibel (!) zuzunehmen. Erfahrungen sind bereits vorhanden. Dennoch: Technische Lösungen existieren, um dieses Erfolg versprechende Thema künftig mit der entsprechenden Kompetenz besetzen zu können. Holzland hilft den Partnern, auch diese Chance zu nutzen. Walter Pitt walter.pitt@t-online.de