Bundesweite Fortbildung der Berufsschullehrer Mit allen Sinnen

Einmal im Jahr treffen sich die Berufsschullehrer aus dem Parkett- und Bodenleger-gewerbe zu einer Fortbildung. Zuletzt ging es auf Einladung von Forbo nach Holland, um die Herstellung von Vinyl, Linoleum und Sauberlaufprodukten kennenzulernen.Zuerst Coevorden, dann Krommenie und abschließend Assendeft – das waren die drei Produktionsstandorte von Forbo, die die 26 Berufsschullehrer aus dem Parkett- und Bodenlegergewerbe vom 23. bis 25. November 2017 in den Niederlanden besuchten. Ziel der Fortbildung war es, Herstellungsverfahren unterschiedlicher Belagarten vor Ort mit allen Sinnen wahrzunehmen. Die beiden mitgereisten Anwendungstechniker von Forbo Deutschland standen den Teilnehmern bei Fragen zur Verfügung. Erste Station war die Stadt Coevorden, wo Forbo Novilon homogene und heterogene Vinylbeläge produziert. Besonderes Augenmerk legt das Unternehmen auf die LVT-Produktion, denn die Design-Planken erfreuen sich bei der Kundschaft wachsender Beliebtheit. Dort erfuhren die Lehrer unter anderem, dass der Einbau eines Glasfaservlieses im Querschnitt eine positive Argumentation bezüglich einer weitgehenden Dimensionsstabilität zulässt. Am zweiten Tag ging es zuerst nach Krommenie. Am Vormittag stand der Besuch bei Forbo Coral auf dem Programm, Hersteller von Sauberlaufprodukten. Das Aufsaugvermögen der eingesetzten, speziellen Polyamid-Zwirne resultiert aus der Art des Verzwirnens und den verschiedenen Faserformen. Zu sehen, wie die vielen tausend Nadeln der Tuftingmaschine die Polnoppen in den Trägervlies einnadeln, hinterließ bei den Lehrern einen bleibenden Eindruck. „Ein Kollege begab sich sogar unter die Maschine, um den Prozess zu beobachten“, sagt Lutz Söllner, Initiator der Fortbildung, ganz nach dem Motto: Sieht man etwas live, wird der Unterricht authentischer. Am frühen Nachmittag ging es weiter nach Assendeft zu Forbo Flooring. Dort machten sich die Parkett- und Bodenlegerlehrer mit der Produktion von Linoleum vertraut und erfuhren, wie aus den Grundrohstoffen Leinöl, Naturharz, Holzmehl, Gesteinsmehl, Farbpigmenten sowie Jute am Ende ein Linoleum-Belag entsteht. Ein besonderes Augenmerk richteten die Teilnehmer auf die mehrere Kilometer lange Produktionsbahn vom Beginn der Produktion bis hin zur Trockenkammer. Söllner besichtigte die Produktion bereits 1994. Inzwischen hat sich einiges geändert, zum Beispiel das vollautomatische Lager, wo mehrere tausende Rollen wie von Geisterhand zwischengelagert werden, um auf weltweite Kunden zu warten. Der letzte Tag führte die Gruppe nach Amsterdam. Bei einer Grachtenfahrt konnten sie sich die architektonischen Höhepunkte der Stadt vom Wasser aus anschauen.