Anspruchsvolle Akustik Leise Lösungen

Obwohl das Thema Raumakustik zunehmend wichtiger wird, wird es von Bauplanern und Architekten häufig vernachlässigt. Dabei lässt sich unnötiger Lärm durch ein paar einfache Maßnahmen verringern, Wohn- und Arbeitsqualität lassen sich verbessern.Die Themen Schall und Raumakustik werden zunehmend wichtiger.Das Lärmempfinden ist individuell. Trotzdem fühlt sich fast jeder Mensch von einem übermäßigen Geräuschpegel gestört. Der Körper gerät durch dauerhafte Lärmbelastung sogar in einen Alarmzustand mit erhöhtem Puls – wir werden unruhig, gereizt und nervös. Nicht selten führt diese Belastung zu gesundheitlichen Problemen und Schlaf-störungen. Für eine optimale Lebens- und Arbeitsqualität sollte der Schall in Innenräumen daher so weit wie möglich reduziert werden. Sowohl für Arbeitswelten als auch für die eigenen vier Wände stehen mittlerweile viele moderne Möglichkeiten für eine optimale Raumakustik zur Verfügung. Sie sollten schon während der Planungsphase berücksichtigt werden. Christine Eva Maria Maise, Modulmanagerin bei Wohnunion, erklärt: „Verglichen mit den Gesamtbaukosten entstehen hier keine großen Summen, die positiven Auswirkungen auf das Arbeitsklima oder den Wohnkomfort sind hingegen beträchtlich. Umgekehrt gilt: Eine einmal gebildete Schallbrücke oder -übertragung aufgrund fehlerhafter Planung kann im Nachhinein zwar verbessert, gänzlich ausgeschaltet werden kann sie kaum.“ Die Expertin kennt dieses Problem zum Beispiel aus Großraumbüros: Die Angestellten würden oft individuelle und selbst gestaltete textile Schallschlucker aufhängen und auf diese Weise versuchen, ihre unmittelbare Umgebung schallreduzierend zu gestalten. SchallschutzNeben den baulichen Erstmaßnahmen bietet die Industrie für raumausstattende Produkte eine Vielzahl an attraktiven Ergänzungen für die unterschiedlichen Einsatzgebiete. „Natürlich helfen dem privaten Bauherren schon kleine Lösungen wie ein Auflageteppich auf Laminat- oder Holzböden. Allerdings spannt sich der Bogen der schallschützenden Maßnahmen an Boden, Wand und Decke viel weiter“, sagt Maise. So brechen attraktive Lampenschirme den Schall im Esszimmer daheim, aber auch in großen Besprechungsräumen. Ebenfalls an der Decke montiert werden Akustikelemente, sogenannte „Baffles“, in unterschiedlichen Formen und Farben. Und textile Raumtrenner – freihängend, stehend oder auf Glas angebracht – eignen sich für ein Home-Office wie für Großraumbüros. Dort können an den Schreibtischen Elemente befestigt oder ganze Wände als Schallabsorber konzipiert werden. Und auch in der Gastronomie birgt dieser Bereich Potenzial: In Restaurants, in denen sich die Gäste aufgrund einer angenehmen Akustik gut unterhalten können, bleiben sie länger. Auch Fenstergestaltungen mit Textil, also klassische Gardinen oder textile Dekor-elemente, können wahre Wunder bewirken. Eine Herausforderung ist der öffentliche Bereich: In Spitälern bringen oft textile Fenstergestaltungen aus hygienegetesteten Stoffen mehr Schallschutz und Gemütlichkeit in die Krankenzimmer. Im Objekt wird auf spezielle Teppichfliesen zurückgegriffen, weil sie nicht nur gut zu reinigen, sondern auch einfach auszutauschen sind. schulungenWeil das Thema Akustik derzeit auf zunehmendes Interesse stößt, bietet die Wohnunion ihren Handelspartnern zahlreiche Schulungen dazu. „Speziell bei kleineren Objekten, bei denen nicht eigens ein Akustiker hinzugezogen wird, hilft dieser Service dem Auftraggeber oft in der Entscheidungsfindung“, erklärt Maise. Aufholbedarf sieht Maise zudem bei den Planern: „Architekten werden dahingehend in ihrer Ausbildung wenig geschult. Die Wirkung und Auswirkung der von ihnen geplanten Oberflächen wird oft nur hinsichtlich Ästhetik beurteilt, Wohn- und Arbeitskomfort stehen weniger im Vordergrund.“