Kommentar: Nicht am falschen Fleck sparen

Die Corona-Pandemie hat uns auch 2021 voll im Griff. Nach Medien-Einschätzungen wird das heurige Jahr trotz Beginn der Covid-Impfungen noch viel schwieriger als das ohnehin sehr belastende Vorjahr.

Thomas Mayrhofer - © bwd

Die Unsicherheit, wie sich die Virusmutationen auf die Ansteckungszahlen und damit auf die weiteren notwendigen Einschränkungen des täglichen Wirtschaftslebens auswirken werden, wird mit jedem Tag größer. Die weiteren geplanten Öffnungsschritte kommen wahrscheinlich erst rund um Ostern.

Wie reagieren die Unternehmen generell auf die immer schwerere Planbarkeit für ihre Geschäftstätigkeiten? Nun, viele stellen ihre Investitionen zurück, bis wieder mehr Klarheit und bessere Planbarkeit im Geschäfts- und Wirtschaftsleben herrscht. Dieses Verhalten ist zwar aus Sicht der Betroffenen verständlich, aber für eine Erholung der Wirtschaft nicht positiv. Vorsicht ist immer angesagt, wenn man sich in einer unvorhergesehenen Situation wiederfindet, die man weder einschätzen kann, noch absehbar ist, wie lange sie dauern wird und welche Auswirkungen auf uns alle zukommen werden.

Wo viele Unternehmen neben den Investitionen als erstes sparen, ist die Werbung. Zwar machen diese Ausgaben je nach Branche nur wenige Prozent der Gesamtaufwendungen eines Unternehmens aus, aber sie lassen sich schnell streichen, ohne dass es unmittelbar zu messbaren Auswirkungen kommt. Ob das auf die Dauer gilt, ist eher unwahrscheinlich.

Noch weniger sinnvoll ist es, bei kleinen, aber wichtigen Ausgaben den Rotstift anzusetzen. Wer in schwierigen Zeiten die Ausgaben für Weiterbildung, Fachzeitungen oder freiwillige So­zial­leistungen zurückfährt, der wird zwar kurzfristig Einsparungen erzielen, aber auf Dauer an Wettbewerbsfähigkeit und Mitarbeiter-Attraktivität verlieren.
Dann hätten nicht nur das Virus, sondern auch die Mitbewerber gewonnen. Wer kann das schon wollen?

Thomas Mayrhofer