Interface übernimmt Nora Systems

Der im amerikanischen Atlanta ansässige Bodenbelaghersteller Interface hat den deutschen Hersteller von Kautschukbodenbelägen Nora Systems nach Zustimmung durch die Kartellbehörden im Zuge einer Aktienkauftransaktion in Höhe von etwa 400 Millionen USD übernommen.

Interface übernimmt Nora Systems
Interface gilt als führender Hersteller bei nachhaltigen textilen Fliesen und Plankenlösungen (Bild oben links), Nora Systems mit seiner Marke "nora" als führender Hersteller von Kautschuk-Bodenbelägen (Bild unten rechts). Beide Unternehmen agieren weltweit und sind im Objektgeschäft tätig. - © Interface/Nora Systems, Bildmontage: bwd

Bereits am 14. Juni 2018 gab Nora Systems bekannt, dass Interface Inc. mit Sitz in Atlanta, Georgia (USA) einen definitiven Kaufvertrag mit der Intermediate Capital Group (ICG) und dem Nora Systems Management zur Übernahme des Unternehmens unterzeichnet habe. Nun wurde die Transaktion nach Zustimmung durch die Kartellbehörden abgeschlossen. Der Wert der Aktienkauftransaktion wird auf rund 420 Millionen USD beziffert. Die Übernahme werde sich laut Interface vom dritten Quartal an voraussichtlich positiv auf das bereinigte Ergebnis je Aktie auswirken.

Marktdurchdringung bei elastischen Bodenbelägen

Die Intention von Interface hinter dem Zusammenschluss: Das schnellwachsende Segment elastischer Bodenbeläge solle erweitert und die Marktdurchdringung in wachsstumsstarken Segmenten wie Gesundheitswesen, Biowissenschaften, Bildung und Transport erhöht werden. Erst im Juni 2017 ergänzte der weltweit agierende und auf Nachhaltigkeit bedachte Hersteller von Bodenbelägen im Objektbereich sein textiles Fliesen- und Plankenangebot um eine LVT-Kollektion.

"Wir freuen uns, diese wertsteigernde Übernahme zu erreichen und gleichzeitig eine sehr überschaubare Nettoverschuldungsquote beizubehalten", sagt Bruce Hausmann, CFO von Interface. "Wie wir bereits bekanntgegeben haben, finanzieren wir die Nora-Übernahme durch eine Änderung und Erweiterung unserer vorhandenen Kreditfazilität, wodurch alle Schulden von Interface zu einem niedrigeren Zinssatz refinanziert werden und gleichzeitig die Endfälligkeit um fünf Jahre verlängert wird. Das ist ein großartiges Ergebnis."

Marke "nora" bleibt erhalten

Nora Systems will mit der Übernahme laut eigenen Angaben sein Portfolio an elastischen Bodenbelägen erweitern und seine Präsenz in wachstumsstarken Marktsegmenten und Regionen ausbauen. "Wir hatten erfolgreiche Jahre mit zwei Finanzinvestoren und haben unser Geschäft in den letzten elf Jahren intensiv weiterentwickelt", sagt Christa Hoffmann, Geschäftsführerin und CFO von Nora Systems. Auch die Marke konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben weltweit stärken, diese bleibe auch erhalten.

Partnerschaft für schnelleres Wachstum

Um die nächste Stufe zu erreichen und das Wachstum weiter zu beschleunigen, sieht Nora Systems einen strategischen Partner als die richtige Wahl. "Alle Parameter dieser Transaktion sind perfekt auf unsere langfristige Strategie abgestimmt", sagt Hoffmann. "Vor allem haben wir eine starke kulturelle und strategische Übereinstimmung zwischen beiden Unternehmen festgestellt." Das sieht auch Jay Gould, CEO von Interface so: "Wir schätzen an unserem Partner Nora Systems, dass das Team seinen Fokus auf Design, Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit seiner Produkte legt, was sehr gut mit der Marke Interface und unseren eigenen Unternehmenswerten übereinstimmt."

Zusammen mit Interface will Nora Systems ihren Kunden ein breiteres Spektrum an Produkten und Dienstleistungen anbieten. "Hier sehen wir viele Synergien in Bezug auf die verschiedenen Marktsegmente sowie auf geografische Regionen, in denen wir derzeit nicht aktiv sind", ergänzt Andreas Mueller, Geschäftsführer und CEO von Nora Systems.