FN Neuhofer Hightech und Nachhaltigkeit im Einklang

Der Standort des Familienunternehmens FN Neuhofer in Zell am Moos ist kaum wiederzuerkennen. Wo vor zwei Jahren bei der Firmeneinfahrt noch ein kleines Waldstück stand, beeindruckt heute ein moderner Neubau, bestehend aus einem Bürogebäude und Produktionshallen, die mit neuesten Hightech-Anlagen ausgestattet werden.

Die größte Investi­tion in der Geschichte von FN Neuhofer soll Anfang 2022 abgeschlossen sein. Derzeit werden die neuen Produktionshallen mit Hightech-Anlagen bestückt. - © FN Neuhofer

So wird z. B. eine Hobel­anlage für MDF und Massivholz mit elf Spindeln oder eine automatische Zuführung von MDF/Massivholz mit Robotern zur Vereinzelung der Platten/Bretter für den Zuschnitt und die Bandsäge installiert. Dabei wird der Nachhaltigkeitsgedanke nicht aus den Augen verloren. Denn nachhaltiges Handeln ist in der Unternehmensgeschichte nach eigener Angabe tief verwurzelt. Das beinhaltet die umweltfreundliche, ressourcenschonende Produktion und die Entwicklung möglichst emissionsarmer Produkte und bedeutet effiziente Prozesse entlang der Wertschöpfungskette. „Für uns ist es selbstverständlich, verantwortungsvoll mit den Ressourcen und unserer Umwelt umzugehen: Das fängt beim Einkauf an – hier setzen wir bei MDF und diversen Hölzern auf eine zertifizierte Herkunft (PEFC, FSC) und prüfen da­rüber hinaus in der Produktentwicklung ständig Möglichkeiten, die nach dem Cradle-­to-Cradle-Prinzip funktionieren“, sagt Eigentümer und Geschäftsführer Franz Neuhofer. Die Fertigstellung der größten Investi­tion der Firmengeschichte mit Lager- und Produktionshallen sowie dem mehrstöckigen Bürogebäude inklusive Kantine und Schauraum ist für Anfang 2022 geplant. Die Fläche der Neubauten beträgt 14.550 m², die gesamte Fläche des Firmenareals beläuft sich damit auf mehr als 100.000 m². Die Gebäude selbst wurden in energieeffizienter Bauweise errichtet. Ein Großteil des Strombedarfes wird aus der am Neubau installierten Photovoltaik-Anlage gewonnen, die eine Leistung von 1,018 MW erreicht. Die Anlage ist so konzipiert, dass annähernd der gesamte erzeugte Strom direkt im Betrieb genutzt werden kann und damit den externen Strombezug des Firmenstandorts um etwa ein Achtel reduziert. An CO₂-Emissionen können mit dieser Anlage nun 482.870 kg im Jahr eingespart werden. Es sind Schnellladesta­tionen und AC-Ladestationen vorgesehen, um mit dem zu erwarteten PV-Überschuss die Mitarbeiter für bis zu 700.000 km pro Jahr mit reinem Sonnenstrom mobil zu machen. Zusätzlich wird Strom auch aus zwei eigenen Wasserkraftwerken gewonnen und im Unternehmen eingesetzt. Geheizt wird unter anderem mit eigenem Hackgut und den in der Produktion anfallenden Spänen. Durch die Investition in eine Biomasse-Heizanlage können die Emissionen laut Unternehmensangaben um ca. 50 % reduziert werden. Eine neue Filteranlage (Tuchfilter) reduziert die Staub­emission von 150 mg/Nm³ auf 10 mg/Nm³. „Wer die Zukunft mitgestalten will, muss ressourcenschonend denken und sozialverträglich handeln. Leistungsstarke Lösungen ohne Nachhaltigkeitsanspruch und echten Kundennutzen sind für uns nicht denkbar“, sagt Franz Neuhofer.