bwd vor Ort in Fürstenfeld Individuelle Parkettböden für jedermann - Handgemachte Parkett-Träume"> bwd vor Ort in Fürstenfeld Individuelle Parkettböden für jedermann Handgemachte Parkett-Träume

Die bisherigen Konzepte der Parketthersteller erlauben keine komplette Individualisierung von Edelböden. Ein findiger Parkettprofi hat deshalb diese Lücke gefüllt und fertigt für jeden Kunden einen individuellen Wunschboden.Handgemachte Parkett-Träume Die Individualisierung spielt im Bodenbereich eine große Rolle. Premiumkunden wollen bei der Gestaltung ihrer Räume keine Kompromisse eingehen. Für Josef Schwaiger, seit über zwei Jahrzehnten Parkettprofi, der alle Stufen der Holz-Wertschöpfung bestens kennt, ist das selbstverständlich: „Warum soll ein Kunde, der das Besondere sucht, seinen Traumboden nicht nach einem Baukastensystem, wie es z.B. die Autoindustrie schon seit Jahren bietet, selbst zusammenstellen?“ Was an sich eine fast logische Idee ist, lässt sich in der Praxis nur schwer realisieren. Doch Schwaiger hat sich der schwierigen Aufgabe angenommen und ein Konzept entwickelt, von dem sich bwd-Österreich-Redakteur Thomas Mayrhofer in der Pios-Produktionsstätte im steirischen Fürstenfeld überzeugen konnte. Schon lange hatte der Parkettprofi ein Konzept im Kopf, welches die totale Individualisierung des Parkettbodens für den Konsumenten bringen sollte: „Ausgehend vom Format, über Farbe bis hin zur Oberflächenbearbeitung bleiben dem Gestalter tausende Kombinationen, um für jeden Raum, egal ob im Eigenheim oder im Objekt, den perfekten Parkettboden zu kreieren.“ Kooperation wie in der Automobilbranche Dabei werden technische Voraussetzungen, wie z. B. das Zusammenpassen der einzelnen Breiten als gegeben angenommen. Er selbst bietet den Kunden standardmäßig Breiten von 16, 19, 22 und 25 Zentimetern an. Der Mehrwert ist laut Schwaiger im Design zu suchen. Die Umsetzung des Konzepts mit kurzen Lieferzeiten ist jedoch ein schwieriges Unterfangen. Weil Josef Schwaiger nach vielen Erfahrungen in der Branche keine Kompromisse bei der Umsetzung seines innovativen Konzeptes mehr eingehen wollte, entschied er sich im Vorjahr, eine eigene Produktion aufzuziehen. Dabei ging es ihm nicht um eine vollstufige Erzeugung von hochwertigem Parkett, sondern um Kooperationen, wie es in der Automobilindustrie ebenfalls üblich ist. Genau wie bei der Herstellung von Automobilen, bei der auch nicht jede Schraube selber hergestellt wird, sondern seit Jahren fertige Komponenten zusammengestellt werden, wollte es der Holzfachmann machen. Durch Zufall fand er den richtigen Partner mit guten Voraussetzungen, der ihm die Produktion nun eigenständig abnimmt. Einfaches Konzept, schwierige Umsetzung Das Konzept ist einfach. Man lässt auftragsbezogen Rohlinge fertigen, die dann in der eigenen Manufaktur profiliert und danach individuell eingefärbt, oberflächenbearbeitet und mit Spezialeffekten versehen werden. Was sich einfach anhört, ist in der Umsetzung aber nicht so leicht. Nur mit Mitarbeitern, die wirklich mit Holz umgehen können, ist eine solche Umsetzung denkbar und möglich. In einem ehemaligen Deckschichtwerk in Fürstenfeld fand Schwaiger einen idealen Standort, der vor knapp einem Jahr mit neuen Maschinen aufgerüstet wurde. Für die Produktion ist Edwin Paier verantwortlich, der auch am Unternehmen substantiell beteiligt ist. Damit ist eine langfristige Zusammenarbeit gesichert. Das außergewöhnliche Produktionskonzept ist aber nur eine Säule des Erfolges. Der Absatz, für den Josef Schwaiger zuständig ist, ist mindestens ebenso entscheidend. Zwar hat das junge Unternehmen gute und besonders auch internationale Kontakte zu Bauherren und Entscheider, jedoch kann es keine aufwändigen Marketingkampagnen finanzieren. Aus diesem Grund sucht Schwaiger den Weg zum Architekten über die Bodenleger und Objekteure. „Wir helfen unseren Kunden, Wege aus der Vergleichbarkeit zu finden. Nur mit besonderen Konzepten kann man als Verleger heute noch mit Freude Geld verdienen.“ Dass dieser Ansatz kein Lippenbekenntnis ist, beweist die ansehnliche Referenzliste, die in wenigen Monaten entstanden ist. So wurde nicht nur ein Ferienressort in Salzburg mit Holzelementen für Boden, Wand und Decke mit über 15.000 Quadratmetern ausgestattet. Durch die flexible Produktion und das Partner-Netzwerk kann das Unternehmen mittlerweile sowohl kleine als auch große Projekte stemmen. Aktuell stattet Pios ein Hotel in Dubai mit 10.000 Quadratmeter aus der Avantage-Kollektion aus. Einsatz im Nobel-Skiort Gstaad Beim Gesamtauftrag für das Eremitage-Hotel im noblen Schweizer Gstaad punktete Pios nicht nur mit seinem Kombinationskonzept. So wurden auf den Gängen aus der Kollektion „Meisterstücke“ Eichen-Massivdielen im Antik- look verlegt, während im Restaurant 80-mal-80er-Tafeln mit Holznägeln zum Einsatz kamen. Als Highlight wurden Langdielen mit Wellness-Handhobelung im Barbereich verlegt. Diese drei Produkte harmonieren perfekt miteinander, sodass nicht nur der Architekt, sondern auch das noble Publikum voll und ganz zufrieden sind. Einen Trumpf spielte Pios am hektischen Schluss der Verlegearbeiten aus. Weil der Architekt 70 Quadratmeter Parkett zu wenig bestellt hatte, wurde dies in nur fünf Tagen nachproduziert und gerade noch rechtzeitig vor der Eröffnung in die Schweiz geliefert. Mit nur sechs Kollektionen deckt man bei Pios laut eigenen Aussagen die kompletten Bedürfnisse des gehobenen Marktsegments ab. Bei den „Meisterstücken“ und „Meisterstücken historisch“ (echtes Altholz, Schlossdielen und Tafeln in verschiedensten Mustern) wird die gesamte Flexibilität der Pios Edeldielenmanufaktur sichtbar. Hinzu kommen aus der Handelsschiene noch „Patina Plank“ und „Avantage“, die laut Schwaiger für individuelle Lösungen in Design und Funktionalität zum fairen Preis stehen. Bei „Art & Design“ ist der Name Programm. Dabei werden Glanzpolierungen oder gar Metall-Optik in den Vordergrund gestellt. „Art & Design“ gibt es nicht nur in Holz, sondern in einer eigenen Kollektion auch aus Beton. Dieses bewusst provokante Produkt spricht Architekten und Designer an und wird gerne im Ladenbau oder in Spezialobjekten eingesetzt. Mit der Produktion im Ein-Schicht-Betrieb steht derzeit eine monatliche Kapazität von ca. 15.000 Quadratmetern zur Verfügung. Diese kann jedoch mit einer zweiten Schicht ohne Maschineninvestitionen rasch verdoppelt werden. Mit ihrem Handelsprogramm können Schwaiger und Paier auch Großprojekte bedienen. „Durch unser Sortiment und unserer Flexibilität können wir auch Kleinserien für jedes Land maßgeschneidert auf die dortigen Bedürfnisse fertigen“, erklärt Schwaiger einen weiteren Vorteil des Konzepts. Darüber hinaus wird gerade eine größere Investition in den Verkauf getätigt. Neben dem Schauraum in Fürstenfeld wird ein Showroom in Salzburg eingerichtet, der sowohl die Architekten als auch andere Kunden inspirieren soll. Die beiden leidenschaftlichen Bergsteiger Schwaiger und Paier wissen, dass ein Aufstieg mit Mühen und Plagen verbunden ist. Der Gipfelsieg am Ende macht jedoch alle Anstrengungen vergessen. Wenn man den Erfolg sieht, muss es nicht immer der Mount Everest sein, der Großglockner ist auch ein lohnendes Ziel.Thomas Mayrhofer