Cabana AG Hausmesse lockt 700 Besucher - Gipfelwoche in Herisau"> Cabana AG Hausmesse lockt 700 Besucher Gipfelwoche in Herisau

Alle zwei Jahre lädt der Schweizer Großhändler Cabana Kunden und Lieferanten zur Hausmesse ein. Neben praktischen Vorführungen und Fachvorträgen präsentierte Cabana auch diesmal Zahlen und Einschätzungen zu Chancen, Trends und Risiken auf dem Schweizer Markt für Bodenbeläge.Solarzelle an Solarzelle pflastern seit diesem Sommer das frisch sanierte Flachdach der Cabana AG. Das Ziel, eine höhere Energieeffizienz zu erreichen, war nur einer der Punkte auf der Agenda des Schweizer Großhändlers im Jahr 2014. Aufgrund von Platzmangel im Warenausgang wurde es für das 1928 gegründete Unternehmen aus Herisau bei St. Gallen Zeit, das Betriebsgebäude um 2.000 Quadratmeter zu erweitern. Der ganze Stolz des Großhändlers ist die neue LED-Werbefläche auf der Ostfassade des Gebäudes. Genügend Gründe für Geschäftsführer Dieter Sandmeier und seine Mitarbeiter, die Einweihungsfeier direkt an die Hausmesse „AR – Gipfelwoche zum Thema Boden“ vom 10. bis 12. September 2014 anzuschließen. Alle zwei Jahre, alternierend zur Suisse Floor in Luzern, lädt der Großhändler seine Lieferanten und Kunden an den Firmenstandort in Herisau ein. Der Publikumsmagnet der diesjährigen Hausmesse, so Sandmeier, war Bernhard Lysser, Sachverständiger und Geschäftsführer des Schweizerischen Parkettverbands ISP. Und tatsächlich, in beiden seiner Vorträge waren die Reihen voll. Auf Landhausdielen−von Unterschieden und Besonderheiten der Dielen und Oberflächen, über die Verlegung bis zur Sanierung−lag im ersten Vortrag Lyssers Fokus. Im zweiten Vortrag „Fugen in Estrich und Parkett−wo, warum, wie?“ sprach sich der Oberexperte Lysser für eine deutlichere Kommunikation auf der Baustelle aus: „Bewegungsfuge, Anschlussfuge und Schwindfuge. Es gibt nur drei Arten von Fugen, nicht mehr und nicht weniger.“ „Ob der Teppichboden wirklich so bedeutungslos geworden ist, wage ich noch zu bezweifeln“, sagte Geschäftsführer Sandmeier, der in seinem Vortrag den Bodenbelagsmarkt Schweiz (siehe auch Kasten „Gewinner, Verlierer, Trends und Risiken“) präsentierte. Doch die von ihm vorgestellten Zahlen sprachen deutlichere Worte: Der Marktanteil textiler Bodenbeläge lag laut Cabana 2012 bei 28 Prozent (1990: 62 Prozent), Tendenz sinkend. Teppichboden, kaum mehr als DekorationSelten im Schlaf- und Kinderzimmer, kaum mehr als ein Dekoelement im Wohnzimmer−so lautet die ernüchternde Bilanz Sandmeiers über die Bedeutung des Teppichbodens in der Schweiz. Er sprach auch über Chancen, die sich derzeit auf dem Markt ergeben. Beispielsweise die Präferenz der Planer für einen ästhetischen und homogenen Boden. Der Ratschlag Sandmeiers: Die Industrie solle der Herstellung fugenloser Böden oder Böden mit nicht sichtbaren Fugen mehr Beachtung schenken. Auch der Laminatboden habe an Bedeutung verloren−zugunsten von LVT. Doch Sandmeier warnte an dieser Stelle vor zu großem Pessimismus. „Vor ein paar Jahren standen auch PVC-Böden in der Kritik und wurden seitens der öffentlichen Hand boykottiert.“ Weil die Branche beim Thema Recycling aktiv geworden sei und man heute kaum noch von PVC-Böden, sondern vielmehr von Design- oder Vinylbelägen spreche, habe sich das Blatt gewendet. Linoleum zähle ebenfalls zu den großen Verlierern in der Schweiz. Laut Sandmeier zu Unrecht. Der Vorteil des Linoleums liege nicht nur darin, dass es aus nachwachsenden Rohstoffen besteht. Dieser Bodenbelag habe ungerechterweise ein verstaubtes Image. Sandmeier sieht aber genau darin großes Potential: Die sinkende Nachfrage seitens der Kunden führe dazu, dass viele Bodenleger Linoleum gar nicht mehr verarbeiten könnten. Es biete sich deshalb an, als Verleger diese Nische zu erobern und sich als „Lino-Spezialist“ Aufträge und Kunden zu sichern. 700 Besucher zählten die Veranstalter bei der diesjährigen Gipfelwoche. 2016 lädt der Großhändler zur nächsten Hausmesse ein. Und da es bei Cabana Tradition sei, sich in bestimmten Intervallen weiterzuentwickeln, gibt es bei diesem Anlass vielleicht wieder etwas zu feiern.