bwd im Gespräch mit Dr. Gunther Sames, Geschäftsführer Ardex Österreich Gemeinsam an einem Strang

Zum 50-jährigen Jubiläum von Ardex in Österreich verrät Geschäftsführer Dr. Gunther Sames, was das Erfolgsgeheimnis des Unternehmens im Ausland ist, welche Projekte erfolgreich umgesetzt wurden und warum Teamarbeit bei Ardex eine große Rolle spielt.bwd Herr Dr. Sames , vor wenigen Wochen haben Sie „50 Jahre Ardex“ in Österreich gefeiert. Wie gefiel Ihnen das Fest? Sames Wir haben viel Liebe und Herzblut in die Veranstaltung gesteckt, weil wir unseren Kunden und Partnern etwas Besonderes bieten wollten. Wir haben nicht nur einen 50 Jahre alten Original-VW-Käfer ausgeborgt, sondern haben extra einen VW-Bulli angekauft und renovieren lassen, der diesen Spirit auch bei den Roadshows in die Bundesländer transportieren soll. Wir haben ein dezentrales Konzept mit dem Start hier am Produktionsstandort entwickelt, damit meine Mitarbeiter und ich Zeit für viele Gespräche haben. Das geht nur, wenn die Veranstaltungen nicht zu groß sind. bwd Seit einem Jahr sind Sie Geschäftsleiter der Ardex Österreich. Was hat sich durch Sie geändert und wird sich ändern? Sames Ich baue auf ein sehr gutes Fundament auf, mein Vorgänger Anton Reithner hat mir ein sehr gut bestelltes Haus übergeben. Jeder hat aber seine eigene Handschrift und setzt die Akzente anders. Wir sind derzeit in einem Übergangsjahr und ich spreche viel und oft mit allen Mitarbeitern, wie wir uns in Zukunft aufstellen werden. Wir schauen uns derzeit gemeinsam alle Abläufe und Prozesse an und werden im Herbst dieses Jahres ein Strategiepapier für 2019 verfassen, auf dem wir aufbauen können. Wir lassen uns mit diesem Prozess absichtlich viel Zeit, weil man alle Mitarbeiter für Veränderungen mit ins Boot bekommen muss. Die dafür investierte Zeit trägt dann gute Früchte. bwd Haben Sie als Teil eines Konzerns nicht nur strikte Vorgaben? Sames Das ist zum Glück nicht der Fall. Ich habe natürlich einen Rahmen, den wir erreichen müssen, aber wie wir das machen, bleibt zum Großteil uns überlassen. Ich sehe das eher als „lange Leine“, die uns viel Freiraum gibt, solange wir erfolgreich sind. bwd Stichwort „erfolgreich“. Wie war das letzte Jahr und der Start heuer? Sames Wir hatten ein sehr gutes Vorjahr und sind auch zu Jahresanfang voll durchgestartet, mit wirklich sehr guten Zuwachsraten, vor allem im Ausland. Die Stimmung war nicht nur auf den Messen gut, sondern überall herrscht eine positive Grundeinstellung für die nahe Zukunft. Das beflügelt das Baugewerbe und das Fachhandwerk. bwd In welchen Auslandsmärkten läuft es gut und was ist Ihr Erfolgsgeheimnis dort? Sames Es ist natürlich überall ein hartes Geschäft, bei dem man Geduld haben muss und vor allem auf die richtigen Leute vor Ort setzen muss. Wir sehen aber den Trend zur Qualität, auch und besonders bei unseren süd- und zentraleuropäischen Märkten. Wir setzen dabei aber auch voll auf Schulungen der dortigen Verarbeiter hier bei uns im Werk, unterstützen die Verlegemannschaften aber auch vor Ort. Auch bei der Planung bringen wir uns gerne ein, um Probleme, Schäden und teure nachträgliche Sanierungen zu vermeiden. bwd Können Sie uns sagen, wo Sie besonders punkten? Sames Wir sind nicht nur in Italien und Polen sehr gut unterwegs, sondern haben auch sehr schöne Projekte in Albanien oder Montenegro. Da geht es gleich einmal um 3.000 Wohnungen oder größere Hotelprojekte, die alle in sehr hoher Qualität erstellt werden, da die Investoren meist aus dem Ausland kommen oder erfolgreiche Heimkehrer sind, die auf hohe Standards für die Vermarktung setzen. Das können wir mit unseren Systemen und unserem Service bieten. bwd Mit den „Teufelskerlen“ und einem Bodennavigator stellten Sie eine neue Offensive vor. Was hat es damit auf sich? Sames Wir hatten in der Vergangenheit sicher beim Klebstoff einen gewissen Nachholbedarf, den wir mit dem Know-how-Zuwachs durch die Akquisition von Wakol schnell aufholen wollen. Unsere Spezialisten haben 20 neue Klebstoffe nach den neuesten Standards entwickelt, die wir mit einem einfachen Bodennavigator in Scheibenform erklären. Das kommt bei unseren Bodenhandwerkern sehr gut an. bwd Wie aufwändig sind solche Projekte? Sames Dieses Projekt war in der Tat sehr aufwändig, weil es gilt, viele Wünsche und Schnittstellen zu erfassen beziehungsweise zu bedenken. Das Projekt hat über zwei Jahre gedauert und über 20 Personen waren permanent darin involviert. bwd Stichwort „Mitarbeiter“: Wollen Sie aufstocken? Sames Wir haben prinzipiell eine sehr tolle Mannschaft, die nicht in Abteilungen denkt, sondern alle an einem Strang ziehen. Das sieht man auch an den Veranstaltungen, die wir fast nur mit eigenen Kräften organisieren. Im Vertrieb suchen wir selektiv aber immer nach guten Leuten, die die Märkte vor Ort verstehen und auch bedienen können. Wichtig für alle ist aber, dass sie den „Ardex-Team-Spirit“ nicht nur verstehen, sondern auch leben. Die Arbeit soll schließlich auch Spaß machen, denn nur so erzielt man gemeinsam Höchstleistungen. bwd Bleibt Ardex dem Großhandel treu? Sames Ich habe zwar in dieser Frage freie Hand von der Konzernleitung bekommen und wir haben unsere Strukturen natürlich auch in dieser Frage auf den Prüfstand gestellt. Wir sind aber zum Ergebnis gekommen, dass der Vertrieb ausschließlich über den Großhandel, der für uns als Dienstleister in der jeweiligen Region fungiert, von Vorteil ist. Das wird auch in Zukunft so bleiben. bwd Was wünschen Sie sich im Jubiläumsjahr für die Zukunft? Sames Ich wünsche mir, dass wir als Ardex-Team unsere Ziele mit Freude und Spaß weiter umsetzen und ein kontinuierliches Wachstum mit unserem Qualitätsanspruch schaffen. Neben unserem hohen Marktanteil von 30 Prozent in Österreich wollen wir vor allem im Ausland wachsen. Mit Dr. Gunther Sames sprach Thomas Mayrhofer.