iba-BauFach-Symposium Industrieböden im Fokus Garanten für den Erfolg

Industrieböden werfen viele Fragen auf. Welche Anforderungen gelten für Betonböden, Nutzestriche, Beschichtungen? Wer hilft durch den Irrgarten der Normen und Regelwerke? Antworten erhielten die Teilnehmer des iba-BauFach-Symposiums.Bestens informiert: Teilnehmer des iba-Symposiums in Koblenz.Garanten für den Erfolg „Industrieböden im Fokus: richtig planen, fachgerecht sanieren - fugenlos und hygienisch?“ war das Thema des Symposiums, das etwa 50 Teilnehmer nach Koblenz lockte. Dem iba-Institut gelang mit dieser Veranstaltung wieder einmal ein Seminar mit hohem Informationswert. Dies nicht zuletzt deshalb, weil jeder Referent einen anderen, spannenden Aspekt zu dem umfassenden Thema beitragen konnte. Ergänzt wurde dies durch Fallbeispiele von Hans-Joachim Rolof, mit denen er den Bogen zwischen den einzelnen Vorträgen schlug. Zu Beginn stellte Rolof eine entscheidende Frage: Kann ein Industrieboden überhaupt mangelfrei und dauerhaft nutzbar sein? Er illustrierte dies mit dem Fall einer Druckerei, auf deren Boden sich osmotische Blasen bildeten. Wie diese entstehen, aber vor allem wie sie sich vermeiden lassen, war die erste Lektion, die die Teilnehmer mitnahmen. Daniel Kleeberg von Cemex Deutschland widmete sich der Planung und fehlerfreien Ausführung von Industrieböden aus Beton und ging auf den Streitfall Fließmittel ein. Gespickt war sein Vortrag mit Praxistipps etwa zur Anordnung der Fugen oder der Verarbeitung des Bodens. So schleifen Profis Andreas Funke, Geschäftsführer MKS Funke in Bocholt, berichtete Wissenswertes zu geschliffenen Oberflächen. Er stellte unter Beweis, wie es mit der Schleiftechnik und dem nötigen Fachwissen gelingen kann, optimierte Industrieböden mit einem geringen Wartungsaufwand herzustellen. „Bei der Kombination aus Schleiftechnik und Vergütung wird die Sache interessant“, befand Funke und verstand es, praxisnahe Tipps für die tägliche Arbeit zu vermitteln. In die Welt der Lebensmittel- und Pharmaindustrie führte Artur Kehrle. Der Geschäftsführer von KLB Kötztal Lacke & Beschichtungen GmbH ging auf Reaktionsharzbeläge, deren Anforderungen und natürlich ganz besonders auf den Bereich Hygiene, Reinigung und Desinfektion ein. Um den Streitfall Magnesiaestrich ging es bei Marcus Kopp, Leiter der Anwendungstechnik bei Disbon. Er fragte, ob die Sanierung und Beschichtung hier bedenkenlos möglich ist und antwortete selbst: „Es ist möglich - wenn man weiß, wie man es macht.“ Welche Beschichtung zu welchem Untergrund passt, war unter anderem Gegenstand seines Vortrags. Dem Stiefkind des Planers, der Fuge, widmete sich Stephan Sinz von Migua Deutschland. Er gab Rat zur Fugenplanung, der Anordnung von Bewegungsfugen und der Anwendung von Fugenprofilen für Industrieböden. Dass fugenlose Industrieböden möglich sind, zeigte Stefan Wiegrink von der Wiegrink floor systems GmbH, indem er die „fugenlose“ Ulbrichfuge vorstellte. Gerade unter dem Aspekt der Lärmverminderung am Arbeitsplatz gewinnt die Überwindung von Fugen mithilfe der von Wiegrink vorgestellten Lösung an Bedeutung. Mithilfe der Ulbrichfuge kann laut Wiegrink eine planebene, dichte Fuge erstellt werden, die einen dichten Anschluss an den Boden und damit einen lärm- und erschütterungsreduzierten Übergang bildet. Ans Eingemachte ging es mit Jörg Petermöller, Rechtsanwalt bei den Legacon Rechtsanwälten, Hamburg. Er sensibilisierte für die rechtliche Beurteilung bei Planungsfehlern. „Und wenn ich Planungsfehler sage, meine ich dabei nicht unbedingt den Planer, der den Fehler gemacht hat.“ Damit lenkte Petermöller die Aufmerksamkeit zum wunden Punkt: Wenn der Handwerker eigenmächtige Entscheidungen trifft, ist der Planer aus der Verantwortung raus. Im Anschluss stellten sich die Referenten den Fragen der Teilnehmer. Elisabeth Göpel elisabeth.goepel@holzmann-medien.de