Estrichprüfung

Estrichprüfung

Dem Bodenleger obliegt es zu entscheiden, wann er einen Estrich zum ersten Mal auf seine Belegreife prüft. Faktoren wie die Zusammensetzung des Estrichs, die Dicke, die Belüftung, die klimatischen Verhältnisse und weitere bestimmen die Dauer der Austrocknung und das Erreichen der Belegreife. Diesen Zeitpunkt zu erkennen erfordert Erfahrung, die man sich nur im Laufe der Zeit aneignen kann. Die Feuchtigkeitsprüfung z.B. mit dem CM-Gerät erfordert die Fahrt zur Baustelle, die Entnahme des Prüfgutes und die Messung selbst.

Schlecht, wenn der Estrich noch nass ist und die Prüfung unter Umständen mehrmals durchgeführt werden muss – auch wenn der Auftraggeber außer der ersten jede weitere Messung als besondere Leistung zu vergüten hat. Dass auch das schon zu Streitigkeiten geführt hat, zeigt die Praxis, wenn der Bauherr auf dem Standpunkt steht, dass der Bodenleger mit der „Messerei“ viel zu früh angefangen hat.

Aus diesem Grund gibt es Bodenleger, die vor der ersten ausführlichen Feuchtigkeitsmessung einen einfachen Test ansetzen: Eine PE-Folie (Dicke 0,2 mm, Fläche ca. 70 u 70 cm) wird auf die Estrichfläche aufgelegt, die Ränder werden mit Klebeband rundherum luftdicht abgeklebt. Befindet sich noch überschüssige Restfeuchtigkeit im Untergrund, sammeln sich innerhalb von 12 bis 24 Stunden an der Unterseite der Folie Schwitzwassertröpfchen. Zumindest aber verfärbt sich die abgeklebte Estrichfläche, die zunächst hell und trocken erschien, dunkler. Damit beweist man auf einfache Art einem Architekten oder Bauherrn, ohne eine CM-Prüfung durchführen zu müssen, dass noch schädliche Restfeuchtigkeit im Untergrund vorhanden ist, die Bodenbelagarbeiten noch nicht ausgeführt werden können und weiter abgewartet werden muss – es sei denn, es werden Trocknungsmaßnahmen ergriffen.

Was man beachten sollte: Der geschilderte Test ist rein als Vorinformation anzusehen, er ersetzt keine Feuchtigkeitsprüfung!