60 Jahre bwd Darko Pervan und die Geschichte der Leimlosen Verbindungssysteme - Einwinkeln, klicken, fertig"> 60 Jahre bwd Darko Pervan und die Geschichte der Leimlosen Verbindungssysteme Einwinkeln, klicken, fertig

Eine nahezu 20 Jahre lange Geschichte verbirgt sich hinter der klebstofffreien Fußbodenverbindung. Der Erfinder der mechanischen Verriegelungstechnologie und Vorstandsvorsitzender von Välinge International AB, Darko Pervan, gewährt bwd aus seiner Sicht einen Rückblick auf die vielen technischen Meilensteine seit dem Entstehen der ersten Klickverbindung.Die Art der Verlegung von Hartbelägen hat sich seit den 90er Jahren komplett geändert. Die Erfindung und die ständigen Verbesserungen der leimfreien mechanischen Verbindung zugunsten einer einfachen und schnellen Verarbeitung schwimmend zu verlegender Beläge haben dazu beigetragen, dass Menschen heute einen völlig anderen Weg gehen, wenn sie Fußböden installieren und nutzen. Der erste Boden mit einem mechanischen Verbindungssystem wurde von dem dänischen Hersteller Junkers im Jahre 1991 entwickelt und ein paar Jahre später als Massivparkett mit dem „Junkers Clip System“ vermarktet. Das System basierte auf einem separaten Stahlbügel, der vor der eigentlichen Verlegung in eine unterseitige Nut eingetrieben wurde. Lediglich die Längsseiten wurden auf diese Weise verbunden, während die kurzen Kopfenden eine traditionelle Nut-Feder-Verbindung erhielten. Basis: Snapping und Angling Das erste moderne Verschlusssystem, das im Panel integriert war und das Verriegeln auf der Längs- und Kopfseite via Angling – Snapping, Snapping – Snapping und Angling – Angling (Begriffe: Angling = Einwinkeln, Snapping = Schnappen) erlaubte, wurde 1994 von Välinge entwickelt. Die Erfindung war Basis für alle Verriegelungstechnologien, die heute in den modernen Verbindungssystemen genutzt werden. Das Prinzip der Verbindung basierte auf einem ein- bzw. zweiteiligen System, wobei Laminatpanel und Verbindungselement in einem Stück im Kern verbunden waren oder das Verbindungselement als separates Teil beigefügt war. Das erste Verriegelungssystem (1 G), das auf diesen modernen Prinzipien aufbaute, wurde auf der Domotex im Januar 1996 vorgestellt. „Die Präsentation des leimfreien Alloc-Bodens sorgte für ein gewaltiges Interesse der Industrie. Wir zeigten mit Alloc, dass 50 Quadratmeter Laminatboden in einer Stunde verlegt werden konnten, einfach, aber in garantierter Qualität. Das mechanische Verbindungssystem sorgte für den umgehenden Durchbruch im DIY-Markt und hat seitdem das Volumen des Laminatbodens verzwanzigfacht“, sagt Darko Pervan. 2-G-Technologie führte in die ZukunftDas Alloc-Fußbodenpanel verfügte über eine Unterlage, die auf der Rückseite als Schallisolierung integriert war, während Wachs die Kanten schützte. Diese neue leimfreie Verbindungstechnologie war so erfolgreich, dass sie dafür sorgte, dass innerhalb weniger Jahre mehr als 100 Millionen Leimflaschen, die für die Verlegung schwimmender Laminat- und Parkettböden gebraucht worden wären, vom Markt verschwanden. Seit dieser Zeit hat sich Välinges Technologiebasis auf alle Felder der Holz-, Laminat- und elastischen Fußböden ausgeweitet. Von 1994 bis 2001 gab es in Välinges zweiter Generation umfassende Veränderungen und Verbesserungen in der Verbindungstechnologie, die dann entsprechend 2 G genannt wurde. Välinge erfand das flache Stab-Verriegelungssystem mit „verschiebbaren Oberflächen“, das eine einfache Verlegung durch Einwinkeln bei verbesserten Produktionstoleranzen erlaubte. Das Verbindungssystem wurde mit neuen Geometrien weiter verbessert, wozu ein Höhenanschlag und damit zusammenwirkende Führungsflächen im Verriegelungselement selbst gehörten sowie eine Verbindungsnut, die den Ausschuss in der Produktion reduzierte. Darüber wurde die Verbindungsfestigkeit erhöht, um die Spannungen aus den Materialbewegungen, die durch die Raumklimaveränderungen entstanden, besser beherrschen zu können. Im Jahr 2000 führte der schwedische Parketthersteller Kährs den ersten mechanisch verriegelbaren Furnierboden und das erste mechanisch verriegelbare Mehrschichtparkett ein, dessen Verbindung direkt in die Trägerlage eingefräst war. Aufgrund der positiven Marktresonanz der Laminat- und Holzfußbodenindustrie entschied sich Välinge, seine Verriegelungstechnologie auf alle Typen von schwimmend zu verlegenden Böden auszuweiten. Die Geometrie der Verriegelungssysteme bzw. die Produktionstechnologie wurde von 2001 bis 2003 angepasst, um das Verriegeln von elastischen, Kork- und Linoleumbelägen sowie Teppichfliesen zum Beispiel in Verbindung mit einem HDF-Träger oder einem PVC-Träger zu ermöglichen. Välinge gilt als der erste Anbieter weltweit, der kleine Laminatelemente und Parkettstäbe mit einem mechanischen Verriegelungssystem vorstellte. Funktionstüchtig auch bei MusternVälinge war auch das erste Unternehmen, das neue und moderne Verriegelungssysteme für Parkett und Laminat präsentierte, die eine Fischgrätverlegung erlaubten sowie eine Reihe anderer klassischer Verlegemuster, bei denen die kurzen Kopfstöße mit den Längsseiten verriegelt werden konnten. Verschiedene Testverlegungen zeigten, dass kleine Stäbe ohne Feder an der Kopfseite funktionierten, wenn die Kopfenden vertikal durch die Längsseite verriegelt wurden. Das neue „Winkel-Haken“-System war entwickelt und wurde darüber hinaus zum ersten weithin genutzten Fold-down-System auf dem Markt. „Fold down“ wird zur MarktrevolutionDie Fold-down-Verlegung mit einem Haken an der Kopfseite wurde vom Markt gut aufgenommen und die Fußbodenhersteller wollten die Verbindungstechnologie auf größere Elemente ausweiten, um nicht nur kleine Stäbe produzieren zu können. Välinge stellte im Jahr 2004 das erste 5-G-Fold-down-System als fünfte Generation mit einer verschiebbaren flexiblen Feder vor. Das System wurde weiter verbessert und verschiedene neue Fold-down-Systeme wurden für Parkett- und Laminatböden entwickelt: Das 5 G mit einer modernen feinen elastischen Feder für das vertikale Einrasten.Das 5 G „side push“ mit einer verschiebbaren Feder, die aktiviert und automatisch in eine bestehende Nut gedrückt wird, und zwar mit seitlichem Druck, der durch die längsseitige Feder der nächsten Dielenreihe entsteht. „Das 5-G-Fold-down-System ist mittlerweile zum Standard in vielen wichtigen Märkten geworden und mit Datum Januar 2014 sind mehr als 700 Millionen Quadratmeter Fußböden mit dem 5- G-Fold-down-Systemen weltweit verlegt worden“, sagt Per Nygren, Executive President Marketing bei Välinge Innovation. Stark bei flexiblen Luxury Vinyl TilesObwohl ursprünglich bereits einige Jahre vorher mit mechanischem Verriegelungssystem entwickelt, begannen die Luxury Vinyl Tiles (LVTs) erst in den Jahren 2009 bis 2010 Marktanteile zu generieren. Die spezielle Välinge 2-G-Verriegelung basierte auf der Flachstab-Geometrie, wobei das Fold-down-System weiter optimiert wurde, um eine einfache Installation bei gleichzeitiger großer Verbindungsfestigkeit in den vergleichsweise weichen und flexiblen LVT-Produkten zu sichern. Durch kontinuierliche Entwicklung ist die 5-G-Technologie heute auch bei 4-mm-LVT-Böden erhältlich, was die Verlegung signifikant beschleunigt und vereinfacht. Die umfassende Verriegelungstechnologie, die Välinge für Laminat-, Holz- und elastische Beläge entwickelt hat, könnte auch genutzt werden, um andere Produkte wie zum Beispiel Möbelteile zu verbinden. Die „5-G-Universal“-Verbindung, die 2011 entwickelt wurde, wird verwandt, um Möbel zu montieren; wobei ein Teil mit dem anderen mit einer senkrechten „ snapping action“ verriegelt wird. Eine moderne und flexible 5-G-Feder wird genutzt, um T-förmige Verbindungen zu erhalten, die wiederum alle Seiten eines Möbelteiles, einschließlich des Trägers, durch ein einfaches Klicken innerhalb weniger Sekunden verbindet. „Die 5-G-Verbindung wurde seit 2005 in Fußbodenprodukten genutzt und hat deshalb ihre Funktionsfähigkeit bewiesen. All diese Erfahrungen und die bestehende Technologie müssen eingesetzt werden, um ähnliche Erfolge auch in anderen Bereichen als dem Fußboden zu erzielen, wie eben bei Möbeln. Die engagierte Arbeit von Välinge, die 5-G-Technologie auf Möbelteile umzumünzen, resultiert in einem einfachen und vertrauenswürdigen Konzept, das von Möbelherstellern, denen es präsentiert wurde, mit viel Interesse aufgenommen wurde“, betont Niclas Håkansson, CEO der Välinge Innovation.