Domotex Forum Handwerk: Fast 800 Besucher bei der von boden wand decke organisierten Veranstaltung profitieren von Praxiswissen Dreamteam sorgt für volles Haus

Die Themen trafen einmal mehr den Puls der Zeit und die Referenten sind schon legendär: Norbert Strehle als Moderator, Richard Kille, Thomas Allmendinger und neu Manfred Weber informierten auf hohem Niveau.

  • Bild 1 von 7
    Dreamteam Forum Handwerk
    © Joas
    Geballte Fachkompetenz (von links): Manfred Weber, Norbert Strehle, Richard Kille und Thomas Allmendinger waren im Anschluss an ihre Vorträge gefragte Gesprächspartner.
  • Bild 2 von 7
    © Deutsche Messe
    Knapp 800 Zuhörer verfolgten an den insgesamt vier Messetagen mit voller Konzentration die hochwertigen Fachvorträge der Forum-Handwerk-Referenten – da war es mucksmäuschenstill.
  • Bild 3 von 7
    © Joas
    Das Forum Handwerk wurde während der Domotex zum wichtigen Branchentreffpunkt und auch für informelle Gespräche über die Neuheiten aus der Fußbodenszene genutzt.
  • Bild 4 von 7
    Norbert Strehle
    © Joas
    Norbert Strehle moderierte das Forum Handwerk bereits zum 15. Mal. "Die Themen werden uns nicht ausgehen. Ich bin von Anfang an mit dabei und gefordert, dafür zu sorgen, dass der Funke überspringt."
  • Bild 5 von 7
    Thomas Allmendinger
    © Joas
    "Kleine Formulierungsfehler bei der Auftragserteilung können fatale Auswirkungen haben. Dafür möchte ich die Handwerker sensibilisieren. Auch dafür, was passieren kann, wenn man seine Ware beim billigsten Anbieter kauft", sagt Thomas Allmendinger.
  • Bild 6 von 7
    Richard Kille
    © Joas
    "Die Zeit der zweistelligen Wachstumsraten bei Designbelägen ist vorbei. Für zusätzlichen Umsatz könnten Teppichmodule sorgen, die viele Vorteile bieten. Die Botschaft muss jedoch beim Endverbraucher auch ankommen", erklärt Richard Kille.
  • Bild 7 von 7
    Manfred Weber
    © Joas
    Manfred Weber lotste sein Publikum sicher durch den juristischen Begriffs-Dschungel: "Ein Handwerker sollte sich mit dem Rechtswesen auskennen und wissen, wie man richtig streitet. Denn vor Gericht hat noch keiner einen Kunden gewonnen."

Von der Schönheit allein sollte man sich nicht blenden lassen, es kommt schon auch auf die inneren Werte an. Diese Einsicht aus dem zwischenmenschlichen Bereich übertrug Thomas Allmendinger aus Ellwangen, Sachverständiger für das Estrich- und Parkettlegerhandwerk sowie das Bodenlegergewerbe, anlässlich seines Vortrags "Augen auf beim Parkettkauf: Äste, Splinte, Risse oder Fugen, was ist erlaubt?" beim Forum Handwerk auch auf Parkettboden. "Dabei geht es nicht darum, Äste zu zählen, denn jeder empfindet eine andere Oberfläche als schön", sagt Thomas Allmendinger, „es geht darum, zu wissen, was genau vorgeschrieben ist." Wird nämlich nichts vereinbart, liefert der Hersteller eine Sortierung, die oft mit der Musterplatte in der Ausstellung des Handwerkers nichts mehr gemein hat. Da sind Beanstandungen und Enttäuschungen beim Kunden absehbar. Deshalb rät Allmendinger: "Die Sortierung – Kreis, Quadrat, Dreieck oder nach der freien Klasse im Anhang B der Normen – sollte bei der Bestellung klar benannt werden." Wer darauf nicht achtet und vor Gericht dazu verdonnert wird, den Boden neu zu verlegen, der setzt schnell seine Existenz aufs Spiel – kommen doch nicht selten noch Kosten für den Ausbau von Möbeln und im gewerblichen Bereich sogar Verdienstausfälle hinzu.

Richard Kille, Leiter des Kölner Instituts für Fußboden und Raumausstattung sowie Berufssachverständiger Bau und Wirtschaftsmediator, hatte sich mutig für ein Thema entschieden, das noch nicht wirklich beim Handwerker angekommen ist, aber das trotzdem für volle Ränge sorgte: "Teppichplanken, Teppichfliesen, Teppichglück! So profitieren Sie von der neuen, modularen Teppichbodengeneration." Dabei ging der Sachverständige auf die mannigfaltigen Vorteile ein, die eine Bemaßung als Fliese oder Planke bietet. Sei es die vereinfachte Logistik im Vergleich zur Bahnenware, der geringfügige Verschnitt, unzählige Gestaltungsvarianten sowie die Möglichkeit, die Module auf bereits vorhandene Bodenbeläge zu verlegen. Zusätzlich müssen die Teppichfliesen oder -planken nicht dauerhaft kraftschlüssig verklebt werden, sodass der Untergrund unversehrt bleibt. "Die vollflächige Verklebung ist ein Auslaufmodell, denn keiner möchte den sorgsam aufbereiteten Untergrund mit Kleber wieder zerstören", so der Sachverständige. "Die Teppichfliese bietet eine riesige Chance, neue Umsätze im privaten Bereich zu generieren." Die Module lassen sich außerdem unkompliziert austauschen und schnell verlegen, sind einfach recyclebar und mit allen wichtigen Zertifizierungen ausgestattet.

BGB, VOB, Darlegungslast, Beweislast, Beweislastumkehr, Gewährleistung, Abnahme, Gefahrübergang – als Dritter im Bunde der Vortragenden hatte sich Manfred Weber aus Bonn, Sachverständiger für das Parkettlegerhandwerk und Bodenlegergewerbe sowie Leiter des Sachverständigenkreises, das Thema "Wenn der Sachverständige kommt. Die Verfahren zur Reklamationsbearbeitung kennen und richtig anwenden" vorgenommen. Es gelang ihm, juristische Fachbegriffe verständlich zu machen und deshalb sein Publikum bei der Stange zu halten. Dabei verwies Weber immer wieder darauf, wie wichtig es ist, alle Arbeitsschritte zu dokumentieren. "Denn vor Gericht zählt nur, was ich auch beweisen kann." Außerdem ging er auf die Unterschiede zwischen Privatgutachten, Gerichtsverfahren, außergerichtlichem Verfahren und Mediation ein. "Überprüfen Sie immer, ob der Rechtsweg überhaupt sinnvoll ist. Denn für einen erfolgreichen Prozess benötigen Sie nicht nur Zeit, sondern auch Geld", so Manfred Weber. Oft sei es günstiger, sich zu einigen und einen Kompromiss zu finden. Wenn jedoch ein Sachverständiger eingeschaltet wird, rät Weber, sich auf den Termin gut vorzubereiten und alle wichtigen Unterlagen wie Angebote, Rechnungen und Lieferscheine mitzunehmen.

Die Inhalte der Vorträge, die während des Forums Handwerk gehalten wurden, veröffentlichen wir in ausführlicher Form in den nächsten Ausgaben von boden wand decke .